Nachrichten

#Ärzte appellieren an Nawalnyj, Hungerstreik zu beenden

Ärzte appellieren an Nawalnyj, Hungerstreik zu beenden

Fünf Ärzte des inhaftierten russischen Oppositionsführers Alexej Nawalnyj bitten ihn, seinen am 31. März angetretenen Hungerstreik zu beenden. Ansonsten, heißt es in dem Appell, den das Portal „Mediasona“ am Donnerstagabend veröffentlichte, „haben wir bald einfach niemanden mehr zu behandeln“, denn es drohe der Tod.

Friedrich Schmidt

Die Ärzte bemühen sich seit Wochen vergebens, Nawalnyj wegen eines Rückenleidens und fortschreitenden Taubheitsgefühlen in Beinen und Händen untersuchen zu dürfen; dieses Ziel verfolgt Nawalnyj mit dem Hungerstreik. Nun schrieben die Ärzte, am vergangenen Dienstag sei der Gefangene aus seiner Strafkolonie in Wladimir 180 Kilometer östlich von Moskau in ein ziviles Krankenhaus derselben Stadt gebracht worden, wo er „Zugang zu etwas, das einer unabhängigen Untersuchung ähnelt“, erhalten habe. Die Ergebnisse seien ihnen, den Moskauer Ärzten, über die Anwälte übergeben worden.

Die Mediziner appellierten an Nawalnyj, sich auf einen Kompromiss einzulassen: Dass ihn mehrere andere zivile Ärzte untersucht und als Spezialisten in seine Behandlung einbezogen würden, genüge, um den Hungerstreik abzubrechen. Neuerlich forderten die Ärzte, Zugang zu ihrem Patienten zu bekommen und ihn in ein Moskauer Krankenhaus zu verlegen; nur dort könne er die nötige Hilfe bekommen, hieß es mit Blick auf Folgen des Giftanschlags mit dem Nervengift Nowitschok. Die Ärzte führten die Untersuchung durch zivile Kollegen auf den Druck im Inland und in Russland zurück.

Moskau stuft Nawalnyjs Organisation als „extremistisch“ ein

Zwei Tage vor der Untersuchung waren neue Proteste für Nawalnyj angekündigt worden, am Mittwoch demonstrierten dann Zehntausende für den Politiker. Dass Nawalnyj für die Untersuchung „sein Leben riskieren musste, bleibt auf dem Gewissen derer, die ihm die nötige medizinische Hilfe verweigert haben“.

Derweil erhöht sich vor der erwarteten Einstufung von Nawalnyjs Organisationen als „extremistisch“ der Druck auf in Russland verbliebene Mitstreiter des Politikers. Seine Vertreterin in der südwestlichen Stadt Rostow am Don, Xenija Serjodkina, berichtete am Freitagmorgen über Folter: Polizisten hätten sie in der Nacht auf Freitag festgenommen und gezwungen, einen Gummiknüppel zu schlucken. Für jede Weigerung hätten die Polizisten ihr den russischen Buchstaben N (für Nawalnyj) in den Arm geritzt. Serjodkina veröffentlichte auf Twitter ein Foto ihres entsprechend zugerichteten Arms. Man habe sie dann gehen lassen.

Am Mittwochabend war ein Social-Media-Spezialist Nawalnyjs, Alexandr Schepelew, in seiner Wohnung nahe Moskau von Sicherheitskräften zu Boden gedrückt, getreten und auf den Hals gedrückt worden; laut seiner Freundin sollte er Passwörter herausgeben, was er verweigerte. Am Donnerstag wurde Schepelew, der die Angaben mit Fotos von Blutergüssen und einer Schürfwunde untermauerte, wegen Ungehorsams gegenüber Polizisten zu einer Geldbuße verurteilt. Zudem berichteten Demonstranten, die am Mittwochabend bei der Demonstration in Sankt Petersburg festgenommen wurden, sie seien noch auf den Polizeiwachen mit Knüppeln geschlagen und mit Elektroschockern traktiert worden.

Wenn Ihnen der Artikel gefallen hat, vergessen Sie nicht, ihn mit Ihren Freunden zu teilen. Folgen Sie uns auch in Google News, klicken Sie auf den Stern und wählen Sie uns aus Ihren Favoriten aus.

Wenn Sie an Foren interessiert sind, können Sie Forum.BuradaBiliyorum.Com besuchen.

Wenn Sie weitere Nachrichten lesen möchten, können Sie unsere Nachrichten kategorie besuchen.

Quelle

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Schließen

Please allow ads on our site

Please consider supporting us by disabling your ad blocker!