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#Ärzte plädieren für das Ende der Maskenpflicht an Schulen

Ärzte plädieren für das Ende der Maskenpflicht an Schulen

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen hat am Donnerstag einen Wert von 62,6 erreicht und liegt damit leicht höher als am Vortag. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Donnerstag unter Berufung auf Daten der Gesundheitsämter weiter mitteilte, wurden binnen eines Tages 11.644 Neuinfektionen mit dem Coronavirus registriert.

Am Vortag hatte die Sieben-Tage-Inzidenz bei 62,3 gelegen, vor einer Woche bei 64,3. Der Wert gibt die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern innerhalb einer Woche an.

Die Zahl der Todesfälle in Deutschland im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion stieg um 68 Fälle auf 94.027. Die Gesamtzahl der Infektionen seit Pandemiebeginn liegt laut RKI bei 4.283.378.

Hausärzte schlagen Alarm

Der Deutsche Hausärzteverband warnt vor einem starken Anstieg von Infektionskrankheiten infolge der Corona-Pandemie. „Das liegt auch daran, dass die Menschen wegen der Corona-Beschränkungen eineinhalb Jahre kaum Kontakt zu verschiedenen Viren hatten“, sagte der Bundesvorsitzende Ulrich Weigeldt der Zeitung Passauer Neuen Presse. „Insofern ist ihr Immunsystem nicht gut trainiert gegen viele Viren, mit denen wir normalerweise gut fertig werden. Das Resultat: Erkältungskrankheiten fallen stärker ins Gewicht. Die Lockdowns haben also nicht nur Vorteile gebracht.“

Gerade bei Kindern sehe man mehr und mehr Infektionskrankheiten, die viele vorher nicht auf dem Radar gehabt hätten, sagte Weigeldt. Immer wieder seien Lehrende beziehungsweise Erwachsene Infektionsquellen für Kinder. Weigeldt befürwortet daher die „Impfpflicht für solche Berufsgruppen“. Er sprach sich für eine Aufhebung der Maskenpflicht aus – zumindest für die jüngeren Jahrgänge an Schulen, und verpflichtende Impfungen für das Lehrpersonal, wie auch Beschäftigte in anderen sensiblen Berufsgruppen, wie in der Pflege.

Auch Kassenarzt-Chef Andreas Gassen plädierte für eine Aufhebung der Maskenpflicht in Schulen. Der Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland: „Aus meiner Sicht ist es vertretbar, in Schulen auf Masken zu verzichten.“ Gassen verwies zur Begründung auf die regelmäßigen Corona-Tests in den Schulen und auf unerwünschte gesundheitliche Folgen der Corona-Schutzmaßnahmen. „Durch die langen Phasen des Lockdowns, Social Distancing und des Maskentragens sind die Immunsysteme der Kinder mittlerweile so untrainiert, dass sie an Viren erkranken, die ihnen früher nichts anhaben konnten“.

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) forderte vor dem Treffen der Kultusminister am Donnerstag und Freitag bundesweit einheitliche Regeln in der Frage der Corona-Schutzmaßnahmen in den Schulen. „Die GEW appelliert an die Kultusministerkonferenz, sich auf eine gemeinsame Linie beim Thema Maskenpflicht zu verständigen“, sagte GEW-Chefin Maike Finnern dem RND. „Wir wollen, dass die Schulen auch in der kalten Jahreszeit geöffnet bleiben, das wird nicht ohne Hygienemaßnahmen und -konzepte gehen.“

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Weltweit erst 40 Prozent Erstgeimpfte

Die Entwicklerin des Astrazeneca-Impfstoffes, Sarah Gilbert, hat zu einer gerechteren Verteilung der verfügbaren Corona-Impfdosen aufgerufen. „Es ist entscheidender denn je, dass wir nicht die Leben vergessen, die gerettet werden könnten, indem erste und zweite Impfdosen an die gefährdetesten Bevölkerungsgruppen in aller Welt vergeben werden“, schrieb die Immunologin der Universität Oxford in dieser Woche gemeinsam mit einem Kollegen in der Zeitschrift Science Translational Medicine. Es müssten größere Anstrengungen unternommen werden, um die Impfstoffe in aller Welt verfügbar zu machen.

Bis Anfang September habe gut 40 Prozent der Weltbevölkerung mindestens eine Impfdosis gegen Covid-19 erhalten, allerdings nur knapp zwei Prozent in den ärmsten Ländern. Booster-Impfungen und die Impfung von Kindern, wie sie in westlichen Ländern bereits stattfinden, würden den Druck auf die Lieferketten erhöhen, schrieben die Wissenschaftler. „Niemand ist sicher, bis wir alle sicher sind.“ Solange die Impfquote in vielen Ländern so niedrig sei, gebe es weiterhin das Risiko neuer, gefährlicherer Varianten, hieß es.

Der Astrazeneca-Impfstoff, den Gilbert mit ihrem Team an der Universität Oxford in Kooperation mit dem Pharmakonzern entwickelt hatte, war von Anfang an darauf angelegt, einfach zu transportieren und kostengünstig zu sein, um auch in Entwicklungsländern verabreicht werden zu können.

Weltweit haben sich mehr als 236,24 Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus angesteckt. Das ergibt eine Reuters-Zählung auf Basis offizieller Daten. Mehr als 5,02 Millionen Menschen sind in Zusammenhang mit dem Virus gestorben. Die Dunkelziffern dürften Experten zufolge deutlich höher sein. Die USA weisen weltweit die höchsten Werte auf.

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