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#AirPods Max: Fazit nach zwei Jahren mit den Apple-Kopfhörern

„AirPods Max: Fazit nach zwei Jahren mit den Apple-Kopfhörern“

Die Vorstellung der AirPods Max vor zwei Jahren wurde mit gemischten Gefühlen aufgenommen. Manche waren vom Klang und den Features vollends begeistert und andere haben den hohen Preis oder das hohe Gewicht kritisiert. Wir haben die Kopfhörer fast zwei Jahre genutzt und ziehen ein Langzeit-Fazit.

AirPods Max: Fazit nach zwei Jahren mit den Apple-Kopfhörern
AirPods Max: Fazit nach zwei Jahren mit den Apple-KopfhörernBildquelle: Artem Sandler / inside digital

Als Apple die AirPods Max im Dezember 2020 vorstellte, war ich durch den unglaublich hohen Preis skeptisch. Mit 629 Euro kosten die Over-Ear-Kopfhörer fast doppelt so viel wie die Konkurrenz von Bose und Sony. Doch sind sie auch besser? Da Apple uns kein Testgerät zur Verfügung stellte und die Stores aufgrund von Corona geschlossen waren, konnte ich dies nicht überprüfen. Ein paar Monate später war ich eher zufällig in einem Apple Store und probierte die AirPods Max aus. Nur drei Songs reichten aus, um meine Meinung von „völlig überteuerte Kopfhörer“ zu „die muss ich haben“ zu wandeln und ich nahm sie mit. Habe ich den Kauf bereut, oder hält die Begeisterung an? Nach knapp zwei Jahren mit den Over-Ear-Kopfhörern wird es Zeit für ein Langzeit-Fazit.

AirPods Max im Langzeit-Test

Beim Design der AirPods Max hat Apple sich viele Gedanken über den Tragekomfort gemacht. Die Ohrpolster sind groß genug, um das Ohr vollständig zu umschließen und bestehen aus einem atmungsaktiven Nylon statt auf (Kunst)-Leder zu setzen. Mit einem Magnet-Verschluss lassen sie sich zudem einfach austauschen. Der Bügel besteht aus Edelstahl und ist größtenteils von Silikon ummantelt. Über dem Kopf teilt sich der Bügel auf. Dazwischen ist ein Nylon-Netz gespannt, welches das Gewicht der Kopfhörer angenehm verteilt.

Denn mit 385 Gram sind die Kopfhörer deutlich schwerer als die Konkurrenz mit 250 bis 260 Gram. Beim Tragen macht sich das hohe Gewicht bemerkbar. Jedoch sitzen die Kopfhörer dank ihrer Bauweise trotzdem angenehm. Nur wenn man den Kopf nach vorn beugt, etwa beim Schreiben auf Papier, macht sich das Gewicht bemerkbar.

Eine Besonderheit ist der Mechanismus zum Verstellen der Größe. Dieser funktioniert stufenlos und behält seine Position auch zusammengeklappt im Case bei. So habe ich die AirPods Max einmal auf die richtige Größe eingestellt und musste seitdem nie justieren.

Haltbarkeit: top

Nach knapp zwei Jahren lässt sich auch ein Fazit zur Haltbarkeit der AirPods Max ziehen. Ich trage die Kopfhörer häufig beim Arbeiten im Großraumbüro sowie gelegentlich auf längeren Reisen. Trotz regelmäßiger Nutzung würde ich den optischen Zustand als „neuwertig“ bezeichnen. Das Material hat sich ausgezeichnet gehalten und die Kopfhörer haben keinerlei Gebrauchsspuren. Auch die Gelenke zum Verstellen und Drehen sind weiterhin robust und wackeln nicht. Damit haben sich die AirPods Max deutlich besser gehalten, als meine vorherigen Beats Studio Wireless, die nach der ungefähr selben Nutzungszeit deutliche Abnutzungen bei den Ohrpolstern und Kratzer im Kunststoff-Bügel aufwiesen.

Die AirPods Max in ihrem Case
Die AirPods Max in ihrem Case

Case: ungenügend

Wenig Positives gibt es hingegen über das Case zu berichten. So schützt dieses die Kopfhörer nur mangelhaft und umschließt lediglich die Ohrmuscheln. Der Bügel mit dem feinen Nylon ist gänzlich ungeschützt. So bin ich schon nach kürzester Zeit dazu übergegangen, die Kopfhörer entweder um den Hals zu tragen oder in einer Stofftüte aufzubewahren. Dabei kommt jedoch ein weiterer Nachteil zum Vorschein: So benötigen die Kopfhörer das Case, um sich auszuschalten. Wie bei Apples In-Ear-Kopfhörern gibt es auch bei den großen AirPods Max keine Möglichkeit, diese manuell auszuschalten. Doch der Akkuverbrauch im Stand-by hält sich in Grenzen, sodass ich dies in Kauf nehme.

Software: magisch

Bei der Software orientiert Apple sich an den kleinen AirPods. So steckt auch in den Max ein Apple H1 Kopfhörer-Prozessor für die Verbindung mit Smartphone und Co.

Das Einrichten der AirPods Max könnte nicht einfacherer sein. Sobald man die AirPods in der Nähe seines iPhones zum ersten Mal aus der Hülle nimmt, taucht automatisch ein Splashscreen auf. Mit einem Tipp auf „Verbinden“ verbinden sich die AirPods automatisch mit deinem iPhone und allen anderen Geräten in deiner Apple ID. Hält man die Taste auf dem rechten Ohrhörer gedrückt, kann man die AirPods Max auch mit Android- oder Windows-Geräten koppeln.

Da die AirPods mit der Apple ID verknüpft sind, verbinden sie sich automatisch mit dem Gerät, wo aktuell Audio wiedergegeben wird. Das funktioniert größtenteils gut. Nur wenn du etwa am Computer Musik hörst und parallel das Handy verwendest, kann die Technik an ihre Grenzen stoßen. Jedoch lässt sich das automatische Wechseln auch abschalten.

Soundqualität: erstklassig

Der Klang der AirPods Max hat mich von der ersten Sekunde an begeistert und über Aspekte wie das hohe Gewicht oder den hohen Preis hinwegschauen lassen. Vergleichen mit der Konkurrenz von Sony, Bose und Co. gefällt mir das ausgewogene Klangbild der AirPods Max unglaublich gut. So konnte ich viele Lieder, die ich schon hundertfach mit anderen Kopfhörern gehört hatte, neu entdecken. Und das auch mit der beschränkten Audioqualität von 320 kbit/s bei Spotify. Echte Audio-Fans können via Apple Music ausgewählte Songs mit 1.600 kbit/s hören.

Auch nach knapp zwei Jahren konnte mich kein anderer Kopfhörer mit einer besseren Soundqualität begeistern. Egal, ob bei der täglichen Berieselung mit Pop, EDM und House während der Arbeit oder dem gezielten Hören eines neuen Albums oder meiner Lieblingssongs.

Die Lautstärke lässt sich feinstufig einstellen, mehr dazu später, und bietet viel Raum nach oben. So verwende ich die Kopfhörer eigentlich nie über 50 Prozent Lautstärke. Ein adaptiver Equalizer und Spatial-Audio runden das Sounderlebnis ab.

Ich trage die AirPods Max im Büro
Mit den AirPods Max im Büro

ANC: Stille

Extrem gut funktioniert auch die aktive Geräuschunterdrückung, kurz ANC. Sobald das Reisen wieder möglich war, hatte ich die AirPods Max immer dabei, um im Zug oder Flugzeug für Ruhe zu sorgen. Und auch im Büro machen die Kopfhörer einen ausgezeichneten Job, Gespräche und Telefonate auszublenden.

Viele Kopfhörer erzeugen bei der Geräuschunterdrückung einen unangenehmen „Unterdruck“ auf dem Ohr. Insbesondere bei Sony – die meiner Meinung nach das zweitbeste ANC nach den AirPods bieten – fällt mir dies immer wieder negativ aus. Bei der AirPods Max ist dieser Effekt hingegen kaum zu spüren.

Transparenz-Modus

Einfach ungeschlagen ist der Transparenz-Modus. Dieser ist quasi das Gegenstück von ANC und spielt Außengeräusche über die Kopfhörer ab. Dadurch soll ein Gefühl entstehen, dass man die Kopfhörer gar nicht trägt. Bei keinem anderen mir bekannten Kopfhörer funktioniert dies so gut wie bei den AirPods. Aufgrund Größe und Gewicht „vergisst“ man die Kopfhörer zwar nicht, kann sich aber sicher im Straßenverkehr bewegen. Aufgrund des Alters fehlt den AirPods Max leider die adaptive Transparenz der neuen AirPods Pro 2. Diese können laute und unangenehme Geräusche wie von einer Baustelle ausblenden und nur normale Geräusche durchlassen.

Bedienung: clever

Bei der Bedienung der AirPods macht sich Apple stets Gedanken und setzt nicht auf Einheitsbrei. Statt unzähliger Tasten, die man beim Tragen nicht auseinanderhalten kann, oder einer friemeligen Touch-Bedienung verbaut Apple nur zwei Steuerelemente: Einen Button und eine digitale Krone, die ein wenig an die Apple Watch erinnern. Über den Button kannst du zwischen ANC, Standard und Transparenz hin- und herwechseln. Mit der Krone pausiert man Musik, startet Siri oder überspringt Lieder. Durch Drehen kann man zudem die Lautstärke verändern.

Die zwei Buttons auf dem rechten Ohrhöhrer der AirPods Max
Durchdachte Steuerung mit nur zwei Buttons

Das Reduzieren auf zwei Steuerelemente, die zudem haptisch deutlich zu unterscheiden sind, macht die Bedienung im Alltag einfach und intuitiv.

Akku und Laufzeit

Bei der Akkulaufzeit verspricht Apple 20 Stunden Musikgenuss, mit ANC oder Transparenz eingeschaltet. Für den Alltag vollkommen ausreichend, doch die Konkurrenz bietet mehr. So kommen Sonys WH-1000XM5 auf knapp 30 Stunden mit aktiviertem ANC.

Aber wie schlägt sich die Laufzeit der AirPods Max nach fast zwei Jahren Nutzung? Erstaunlich gut. In unserm Test mit 40 Prozent Lautstärke und einer Mischung aus ANC und Transparenz beim Musikhören kommen wir auf einen Wert von knapp über 20 Stunden.

Zum Aufladen setzt Apple leider weiterhin auf Lightning. Bei einem zwei Jahre alten Produkt nicht verwunderlich, doch hätten wir eine Revision mit USB-C Port gerne gesehen. Insbesondere da Apple die Kopfhörer weiterhin für 629 Euro anbietet und ein Nachfolger aktuell noch nicht in Sicht ist.

Fazit nach 20 Monaten

Apple AirPods Max Testsiegel mit 87 Prozent Testwertung

Nach knapp zwei Jahren mit den AirPods Max habe ich den Kauf nicht bereut. Die Kopfhörer klingen hervorragend und können sich gegenüber den aktuellen Modellen von Sony, Bose und Co. mühelos behaupten. Die aktive Geräuschunterdrückung ist erstklassig und der Transparenz-Modus ungeschlagen gut. An das höhere Gewicht habe ich mich nach kurzer Zeit gewöhnt, Tragekomfort und Verarbeitung sind in der obersten Liga.

Unzufrieden bin ich hingegen mit dem Case. Dieses schützt die Kopfhörer nicht nur ungenügend, sondern wird zwangsweise benötigt, um die Kopfhörer auszuschalten. Letzteres ist das größte Manko der AirPods Max.

Die Bedienung der Kopfhörer selbst ist hingegen intuitiv und durchdacht. Die Software ist jedoch stark auf Apple angepasst und unter Android beziehungsweise Windows stehen nicht alle Funktionen zur Verfügung. Daher würden wir den Kauf nur für Apple-Nutzer uneingeschränkt empfehlen.

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Ein ähnliches Klangerlebnis, jedoch weniger smarte Features gibt es bei den Yamaha L700A, die wir ebenfalls für dich getestet haben.


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