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#„Wir stehen zusammen!“

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Bundeskanzler Olaf Scholz hat dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und seinem Volk für die Verteidigung gemeinsamer europäischer Werte gedankt. In seiner Laudatio zur Verleihung des Karlspreises erinnerte der SPD-Politiker am Sonntag in Aachen daran, wie Selenskyj am Morgen des russischen Angriffs mit wirkmächtigen Worten den Widerstand bekräftigt habe. „Der Präsident ist hier. Wir alle sind hier“, zitierte Scholz auf Ukrainisch aus der ersten Videobotschaft Selenskyjs und stellte fest: „Wohl selten in der Geschichte hatten so knappe Worte so große Wirkung.“

Es sei augenblicklich klar gewesen, dass das ukrainische Volk nicht vor Russlands Gewalt weichen, sondern widerstehen werde. „Europa hat dem ukrainischen Volk und ganz persönlich dem Präsidenten Wolodymyr Selenskyj sehr viel zu verdanken“, sagte Scholz. Der Krieg zeige für die Ukraine und für die Europäische Union auf: „Wir stehen zusammen! Wir gehören zusammen! Und: Unsere Geschichte wird gemeinsam weitergehen.“

Scholz sagte der Ukraine abermals volle Unterstützung zu – „humanitär, wirtschaftlich und mit Waffen. Aber vor allem: Auf Dauer!“ Auf dem Weg zur Einheit Europas markiere die Verleihung des Karlspreises keinen Endpunkt, sondern einen „neuen Auftakt für unser weiteres Zusammenwachsen in Europa, gemeinsam mit der Ukraine, mit den Staaten des Westlichen Balkans, mit Moldau und perspektivisch auch mit Georgien“.

Falls Wladimir Putin geglaubt habe, er könne die ukrainische Nation mit Gewalt von ihrem Weg nach Europa abbringen, „dann hat er mit all seinen Panzern, seinen Drohnen und Raketenwerfern nichts als das Gegenteil bewirkt“, sagte Scholz. Und an Selenskyi gewandt: „Der Freiheitswille und die Widerstandskraft in dunkler Zeit spenden Hoffnung und Inspiration weit über die Ukraine hinaus. An der Spitze des gesamten ukrainischen Volkes verteidigst Du die Werte, für die Europa steht.“

Stationen in Rom, Berlin und Aachen

Mit gut einer Stunde Verzögerung hatte die Verleihung des Karlspreises im Krönungssaal des Aachener Rathauses begonnen. Lange war unklar gewesen, ob Selenskyj dafür persönlich nach Aachen kommen würde. Dann aber betrat er am Nachmittag den mittelalterlichen Saal, in dem die Gäste schon warteten – gemeinsam mit Scholz war er zuvor aus Berlin nach Nordrhein-Westfalen geflogen. Schon bei seinem Eintritt in den Saal bekam Selenskyj stehende Ovationen.

Zuvor hatte der nordrhein-westfälische Ministerpräsidenten Hendrik Wüst (CDU) Selenskyj nach der Landung empfangen. Wüst schrieb auf Twitter: „Ein Held Europas und ein großer Kämpfer für die Freiheit – willkommen in NRW.“ Und weiter hieß es: „Er und das ukrainische Volk leisten täglich beispiellosen Widerstand. Ihre Stärke, ihr unbedingter Wille und ihr Durchhaltevermögen sind beeindruckend. Wir stehen fest an ihrer Seite.“

Der ukrainische Präsident war am frühen Vormittag von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zu seinem ersten Besuch in Deutschland seit Beginn des russischen Angriffs im Februar 2022 begrüßt worden. Er war aus Rom angereist, wo er unter anderen Papst Franziskus getroffen hatte.

Bundeskanzler Scholz hält die Laudatio bei der Verleihung des Karlspreises an den ukrainischen Präsidenten Selenskyj (Mitte) am Sonntag in Aachen


Bundeskanzler Scholz hält die Laudatio bei der Verleihung des Karlspreises an den ukrainischen Präsidenten Selenskyj (Mitte) am Sonntag in Aachen
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Bild: AFP

Neben Scholz sprachen EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki. Von der Leyen würdigte Selenskyjs Mut und seine „unerschütterliche Standhaftigkeit“. Der Präsident und das ukrainische Volk kämpften „für genau die Werte und die Verpflichtung, die dieser Preis verkörpert“, sagte von der Leyen. „Und damit kämpfen sie zugleich für unsere Freiheit und unsere Werte.“ Es sei nun wichtig, die Ukraine zu unterstützen „auf ihrem Weg in unsere Union und sie auf die Zukunft vorzubereiten – obwohl der Krieg noch tobt“. Von der Leyen zeigte sich überzeugt, dass die Ukraine „sich durchsetzt, dass sie den Frieden gewinnt, und dass ihr Traum von einem Platz in unserer europäischen Familie wahr werden wird“.

Morawiecki sagte, Selenskyj sei „ein großer europäischer Führer“, ein „Held“ und herausragender Staatsmann des 21. Jahrhunderts. „Präsident Selenskyj ist ein Vorbild für jeden Politiker.“ Russlands „barbarische Angriffe“ seien dagegen der Gegenpol zum freien Europa, das von der Ukraine verteidigt werde.Morawiecki zitierte in seiner Rede den französischen Außenminister und Pionier der europäischen Einigung, Robert Schuman, der gesagt hatte, dass das vereinte Europa prinzipiell jedem demokratischen europäischen Land offen stehen müsse. Der Beitritt der Ukraine zur Europäischen Union ist eines der wichtigsten Ziele Selenskyjs.

Der renommierte Preis wird an Selenskyj und das ukrainische Volk für Verdienste um die Einheit Europas vergeben. In der Begründung wurde die Rolle Selenskyjs bei der Abwehr des russischen Angriffskriegs hervorgehoben: Er sei nicht nur der Präsident seines Volkes und der Oberbefehlshaber der ukrainischen Armee. Er sei „auch der Motivator, Kommunikator, der Motor und die Klammer zwischen der Ukraine und der großen Phalanx der Unterstützer“. Voriges Jahr hatten die belarussische Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja und zwei Mitstreiterinnen den Karlspreis bekommen. Auch die frühere Bundeskanzlerin Angela Merkel, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und Papst Franziskus sind Preisträger.

Nach seinem Deutschland-Besuch soll Selenskyj voraussichtlich noch am Sonntagabend in Paris eintreffen, berichteten der Sender BFM TV, die Zeitung „Le Figaro“ und die Nachrichtenagentur AFP. Selenskyj wird dem Blatt zufolge auf dem Flughafen Vélizy-Villacoublay von der französischen Regierungschefin Elisabeth Borne und Frankreichs Außenministerin Catherine Colonna begrüßt werden. Das französische Präsidialamt war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

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