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#Amazon: Unglaublich dreister Betrug aufgeflogen – auch in Deutschland

„Amazon: Unglaublich dreister Betrug aufgeflogen – auch in Deutschland“

Selbst auf der Amazon-Website bist du als Verbraucher keinesfalls vor Betrug geschützt. Wobei mit „Betrug“ nicht irgendwelche Manipulationsversuche an den Algorithmen gemeint sind. Sondern waschechter Schwindel, der gegen das Strafgesetzbuch verstößt. Wir verraten, worauf du achten musst.

Päckchen von Amazon
AmazonBildquelle: Amazon

Von unseriösen Händlern ist man dies bereits gewohnt: Als Verbraucher bekommt man nicht immer das, was man bestellt. Doch Amazon gehört nicht zu den unseriösen Händlern. Bei dem US-amerikanischen Unternehmen handelt es sich um einen der größten Online-Versandhändler und Hersteller der Welt. Daher überlegen manche Käufer nicht allzu lange, wenn sie ein preiswertes Produkt entdecken. Ein großer Fehler, wie ein aktueller Fall offenlegt.

Unverhohlener Betrug auf Amazon

Suchst du bei Amazon nach einer externen SSD mit hoher Kapazität, dürftest du schon bald auf einige unschlagbare Angebote treffen. SSD-Dateiträger mit um die 16 TB (etwa 16.000 GB oder 16.000.000 MB) werden für unter 100 Euro verscherbelt. Und das, obwohl entsprechende Markenprodukte tausende Euro auf die Preiswaage legen. Ein Betrug? So wirkt es auf den ersten Blick. Doch die Bewertungen sind ausgezeichnet und Amazon übernimmt sogar den Versand. Geht also doch alles mit rechten Dingen zu? Mitnichten! Das unterstreicht Josh Hendrickson, Chefredakteur des Portals ReviewGeek. Dieser erwarb einen der erwähnten Datenträger und nahm ihn auseinander. Zum Vorschein kam eine Micro-SD-Karte mit USB 2.0 und einer Speicherkapazität von 64 GB. Und damit ein Datenträger mit lediglich etwa 0,4 Prozent der angekündigten Kapazität. Tatsächlicher Kostenpunkt: um die 10 Euro.

Im Rahmen unserer Recherche sind wir auch auf der deutschen Amazon-Website auf zahlreiche ähnliche Angebote gestoßen. Dabei müssen es nicht zwingend 16 TB sein. Manchmal sind es auch 18 TB oder etwa 6 TB. Letztere SSD-Festplatte wird zurzeit übrigens für lediglich 48,99 Euro verkauft. In den meisten Fällen deuten jedoch bereits die Nutzerreviews – sofern es welche gibt – auf einen Betrug hin. So berichten einige von einer geringeren Kapazität, in den meisten Fällen werden die jeweiligen Speichermedien jedoch als „unbrauchbar“ abgestempelt. Dies lässt sich in erster Linie darauf zurückführen, dass die Datenträger schlichtweg keine Daten abspeicherten und die aufgespielten Dateien daher unwiderruflich verloren gingen. Und das, obgleich einige der SSD-Datenträger tatsächlich von Amazon versandt wurden. Gefälschte Artikel mit einer guten Sternebewertung konnten wir allerdings nicht ausfindig machen.

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Wie kommen Fälschungen an gute Sternebewertungen?

Hendrickson geht davon aus, dass Händler die Bewertungen anderer Produkte übernahmen. Dies funktioniert wie folgt: Man nimmt einen bereits existierenden Produkteintrag mit guten Bewertungen und ändert die Überschrift, die Bilder sowie die Beschreibungstexte. Die Bewertungen bleiben jedoch unverändert – obgleich sie inhaltlich ein gänzlich anderes Produkt in den Fokus rücken. In einer Stellungnahme betont Amazon gegenüber Reviewgeek, dass man die Übernahme von Produktlisten nicht erlaube. Selbiges gelte für falsche Produktinformationen. Der Versandhändler spricht von einer Nulltoleranzpolitik. Dennoch können wir bestätigen, dass entsprechende Praktiken durchaus auch im deutschsprachigen Amazon vorkommen und daher auch für die hiesigen Verbraucher eine reale Gefahr darstellen.

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So minimierst du das Betrugsrisiko

Zunächst einmal empfiehlt es sich, vor einem Kauf stets auf die Produktreviews zu achten. Und zwar nicht auf die 5-Sterne-Bewertungen, sondern auf diejenigen, die negativ ausfallen. Sollten sämtliche Bewertungen durchwegs positiv sein, ist dies ebenfalls ein Grund, um misstrauisch zu werden. Denn zahlreiche Amazon-Bewertungen sind nach wie vor bezahlt. Ist dies der Fall, kann eine ungewöhnliche Häufung an Bildern und Videos einen Hinweis liefern. Denn bezahlte Bewertungen werden oftmals um multimediale Elemente ergänzt.

Bleiben noch die Bewertungen, die die Verkäufer selbst vorweisen. Wir haben uns drei Fälle von SSD-Betrug auf Amazon genauer angeschaut. Dabei konnten zwei der drei Verkäufe jeweils lediglich eine einzige Bewertung vorweisen. Beim letzten Händler waren es dagegen zwei Bewertungen. Wobei drei der vier Bewertungen nicht älter als drei Wochen sind.

Bleibt noch der Hinweis, dass wenn etwas zu schön ist, um wahr zu sein, es vermutlich auch nicht wahr ist. Heißt: Solltest du ein Produkt finden, welches zu einem Bruchteil des eigentlichen Kaufpreises verkauft wird, dann stehen die Chancen gut, dass du am Ende sowohl ohne Produkt als auch ohne Geld dastehst.


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Bildquellen

  • Betrugmasche auf eBay Kleinanzeigen: Artem Sandler / inside digital
  • Amazon: Amazon

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