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#Amerikaner und Deutsche gespalten über ihr Verhältnis

Amerikaner und Deutsche gespalten über ihr Verhältnis

Amerikaner und Deutsche beurteilen ihr Verhältnis zueinander unterschiedlicher als je zuvor während der vier Jahre langen Präsidentschaft von Donald Trump. Das sind die Ergebnisse zweier Umfragen des Pew Research Center und der Körber-Stiftung, die am Montag in Washington vorgestellt wurden. In Amerika bewerteten im September 74 Prozent der Befragten das Verhältnis zu Deutschland als gut und 21 als schlecht. In Deutschland sah es umgekehrt aus. Dort nannten 79 Prozent die Beziehungen zu Amerika „schlecht“ und 18 Prozent „gut“.

Lorenz Hemicker

Deutlich auseinander gehen auch die Ansichten darüber, bei welchen außenpolitischen Schlüsselfragen der jeweils andere für brauchbare Antworten gebraucht wird. Vom Schutz der Umwelt bis zum Umgang mit Iran setzt das Gros der Amerikaner auf Deutschland als Partner. Umgekehrt findet sich unter den Deutschen nur bei der Verteidigung Europas eine absolute Mehrheit für die Vereinigten Staaten als Schutzschild; und das, obwohl Präsident Trump immer wieder Zweifel an Amerikas Bündnissolidarität genährt hat und im Sommer ankündigte, 12.000 Soldaten aus Deutschland abzuziehen. Ziemlich einig sind sich Amerikaner und Deutsche darin, wie sehr man beim Thema Iran aufeinander angewiesen ist. 45 Prozent der Deutschen setzen auf Amerika, umgekehrt sind es 56 Prozent, die auf Deutschland zählen.

Zwei Ergebnisse deuten darauf hin, dass das Verhältnis zueinander für Amerikaner und mehr noch für die Deutschen wieder wichtiger wird. So wächst in beiden Ländern angesichts immer unverhohlenerer Machtambitionen die Skepsis gegenüber Peking. In Amerika hält eine Mehrheit der Befragten enge Beziehungen zu Deutschland wieder für wichtiger als die zu China. Umgekehrt galt das ohnehin schon. Der Anteil der Menschen aber, die enge Beziehungen zu China für wichtiger halten, sackte gegenüber der vorherigen Umfrage im April dieses Jahres in beiden Ländern jeweils um neun Prozent ab. Dabei fürchtet eine Mehrheit der Amerikaner einen neuen Kalten Krieg zwischen Peking und Washington. Die Deutschen sind in dieser Frage hingegen gespalten.

In früheren Umfragen war offenbar geworden, dass viele Deutsche mit der gegenüber Partnern oftmals rücksichtslosen Außenpolitik der Regierung Trump hadern. Im Zuge der Wahl von Joe Biden als künftigem Präsidenten der Vereinigten Staaten ist die Bedeutung der Vereinigten Staaten hierzulande sprunghaft gewachsen. In einer Befragung wenige Tage nach der Wahl in Amerika hielten 23 Prozent der Deutschen die Vereinigten Staaten wieder für den wichtigsten außenpolitischen Partner. Im September waren es nur zehn Prozent. Der Zuwachs ging fast vollständig auf Kosten Frankreichs, das nur noch 43 Prozent für Deutschlands engsten Verbündeten halten. Im September waren es noch 54 Prozent. Die Amerikaner wurde nach der Wahl nicht noch einmal befragt. Als wichtigsten Verbündeten nennen die meisten von ihnen (27 Prozent) das Vereinigte Königreich, gefolgt von China (14 Prozent) sowie Israel und Deutschland (jeweils zehn Prozent).

Für das Pew Research Center befragte SSRS zwischen dem 22. und 28. August 1007 Amerikaner. Für die Körber-Stiftung führte Kantar die Umfrage unter 1005 Deutschen zwischen dem 10. und 17. September durch. Die Nachfragen zur Rolle Amerikas nach den Wahlen erfolgte zwischen dem 6. und 10. November.

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