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#Amerikanische Notenbank kündigt Sondersitzung für Montag an

„Amerikanische Notenbank kündigt Sondersitzung für Montag an“

Die amerikanische Zentralbank Federal Reserve hat für den Wochenbeginn Montag eine Sitzung ihres wichtigsten Entscheidungsgremiums unter Ausschluss der Öffentlichkeit angekündigt. Es werde dabei in erster Linie um Vorschuss- und Diskontsätze gehen, teilte die Fed mit.

Die Zentralbank nannte keine Details. An den Finanzmärkten herrscht derzeit extreme Unruhe wegen des Zusammenbruchs der kalifornischen Silicon Valley Bank in der vergangenen Woche. Nach vorherrschender Meinung dürfte die anberaumte Sondersitzung damit zusammenhänge.

Die auf Start-up-Finanzierungen spezialisierte Silicon Valley Bank (SVB) war am Freitag nach einer gescheiterten Notkapitalerhöhung vorübergehend geschlossen und unter staatliche Kontrolle gestellt worden. Das hatte die amerikanische Einlagensicherung FDIC bekannt gegeben. Bei der im Jahr 1983 gegründeten SVB war es in den vergangenen Tagen im Zuge von Liquiditätssorgen zu immensen Mittelabzügen gekommen.

Fachleute versuchen zu beruhigen

Die Aktien von SVB waren am Freitag nach einem Kursrutsch aufgrund der akuten Notlage vom Handel ausgesetzt worden. Auch andere Banken gerieten an der Börse erheblich unter Druck. Die SVB hatte schon am Donnerstag für Unruhe gesorgt, als sie überraschend die Ausgabe von Aktien angekündigt hatte, nachdem ein größerer Verkauf von Vermögenswerten zu einem Verlust führt. Die Aktien verbuchten allein am Donnerstag ein Minus von gut 60 Prozent.

Auch die freiwillige Abwicklung der Kryptobank Silvergate Capital hatte Schockwellen durch Teile des Finanzsektors geschickt. Silvergate hatte im Zuge der Pleite der Kryptobörse FTX schon davor gewarnt, das Geschäft möglicherweise einstellen zu müssen. Silvergate kündigte aber an, sämtliche Kundeneinlagen zurückzuzahlen.

Die in Amerika ausgelöste Furcht vor Kreditausfällen im Bankensektor wirkte sich wiederum auch diesseits des Atlantiks aus: Die Aktienkurse der Deutschen Bank und der Commerzbank verminderten sich zeitweise deutlich.

Summers spricht von „Überreaktion“

Einige Bankenfachleute halten die nun geäußerten Sorgen indes für übertrieben. Die Ereignisse in Kalifornien stellten ein „Musterbeispiel für eine unangemessene Panikreaktion der Aktienmärkte“ dar, sagte Rainhard Schmidt von der Goethe-Universität in Frankfurt. „Der Kurssturz war unangebracht, weil die Silicon Valley Bank ein sehr spezielles Geschäftsmodell verfolgt, das wirklich keine Ähnlichkeiten zu denen fast aller Banken der meisten Länder aufweist.“ Es bestehe also kein Systemrisiko und kein Grund zu weiterreichenden Befürchtungen. „Die schnelle weitgehende Kurserholung war vollauf gerechtfertigt.“

Ähnlich äußerte sich Finanzmarktexperte Wolfgang Gerke. „Die SVB Bank gefährdet nicht den internationalen Kapitalmarkt. Ihr Klumpenrisiko aus der Start-Up-Finanzierung ist untypisch für den Bankensektor“, sagte der Präsident des Bayerischen Finanzzentrums. „Deutsche Banken sind mit ihren Eigenkapitalpuffern und Geschäftsmodellen stabil aufgestellt. Gefahren in den USA drohen aus den großen Anleiheportfolios kleinerer Banken“, betonte der Ökonomie-Professor.

Aus Sicht des Harvard-Professors und früheren amerikanischen Finanzministers Larry Summers sind große Sorgen vor Ansteckungsgefahren übertrieben. Im Sender Bloomberg TV sprach er von „Überreaktion“. Solange die Krise bei SVB vernünftig bewältigt und Kundengelder ausgezahlt würden, sei von keinen systemischen Risiken für den Bankensektor auszugehen.

Die hohen Kursverluste vieler Bankenaktien im Sog von SVB hatte die Stimmung für die Branche insgesamt stark eingetrübt. Am Donnerstag war es zum größten Ausverkauf im Bankensektor seit fast drei Jahren gekommen, wie der Einbruch des KBW Bank Index um 7,7 Prozent zeigte. Am Freitag büßte das wichtige Branchenbarometer 3,9 Prozent ein.

Silvergate und SVB „sind in der Tat Opfer desselben Phänomens, da die Straffung der US-Geldpolitik den Schaum aus den Teilen der Wirtschaft mit den meisten Überschüssen abschöpft – und es ist schwer, mehr Überschüsse zu finden als in Krypto- und Tech-Startups“, sagte Analyst Adam Crisafulli von Vital Knowledge.

„Noch scheint die Silicon Valley Bank ein Einzelfall zu sein“, betonte auch Fondsmanager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. „Aber wie groß die Ansteckungsgefahren unter Banken sind, das haben frühere Krisen gezeigt. Deshalb reagieren Anlegerinnen und Anleger so sensibel auf die Nachrichten aus Kalifornien.“ Auch ein anderer Händler sprach eher von einem Stimmungsdämpfer. Ein direkter Fingerzeig für den Sektor seien die Probleme der SVB dagegen nicht.

Joachim Klement von der Investmentbank Liberum Capital sprach von wachsenden Ängsten vor einer Kreditklemme. Allerdings geht auch er nicht davon aus, dass die Situation der SVB eine unmittelbare Bedrohung für das europäische Bankensystem darstellt. Das Institut habe ein sehr spezielles Geschäftsmodell und sei auf Wagniskapital sowie die Finanzierung junger Wachstumsunternehmen spezialisiert. Das sei innerhalb der Bankenszene ziemlich einmalig. Notleidende Kredite dürften im laufenden Jahr zwar zunehmen, aber die Reserven der Banken in Europa und Amerika seien ausreichend, um Probleme aufzufangen.

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