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#„Die Antwort ist leider konkret“

„„Die Antwort ist leider konkret““

Ein Bundeskanzler, der in einer Fernsehsendung auftritt, die gleich nach „Bauer sucht Frau International“ ausgestrahlt wird, muss es ernst meinen mit dem Willen zur Bürgernähe. Und so können die RTL-Zuschauer am Montagabend verfolgen, wie Olaf Scholz mit Moderatorin Pinar Atalay und vier besorgten Bürgern bei „RTL Direkt“ am Tisch sitzt und über die großen Fragen spricht: über die Angst vor den Folgen des Ukrainekrieges, über steigende Preise und die Zukunft der Kinder.

Die Leitfrage der Sendung lautet offiziell „Kann der Kanzler Krise?“. Vor allem aber geht es an diesem Abend um die Frage, ob der Kanzler Kommunikation in der Krise kann. Das wird deutlich, als Moderatorin Atalay gleich zu Beginn eine Forsa-Umfrage präsentiert. Auf die Frage, ob Scholz seine Politik ausreichend erkläre, antworteten demnach 27 Prozent der Befragten mit Ja und 68 Prozent mit Nein.

Nun soll er also unter laborähnlichen Bedingungen das Gegenteil beweisen, an einem Tisch mit vier handverlesenen Gesprächspartnern, die der Moderatorin im Wesentlichen Stichwörter geben. Da ist der Stahlarbeiter, der fürchtet, dass ohne russisches Öl und Gas in Deutschland die Lichter ausgehen. Die arbeitslose, alleinerziehende Mutter, die sich fragt, wie sie über die Runden kommen soll. Der selbständige Finanzdienstleister, der findet, dass die Regierung ihre Finanzen nicht im Griff habe und zum Schluss die Frau aus der Ukraine, die sich um ihre Angehörigen sorgt.

Scholz kommentiert Wahl in NRW

Bevor die Leute zu Wort kommen, will Moderatorin Atalay aber erst noch vom Kanzler wissen, ob die SPD trotz oder wegen ihm so stark in Nordrhein-Westfalen verloren habe. Der antwortet, im dunklen Anzug und mit hellblauer, gemusterter Krawatte: „Wir hätten uns alle ein besseres Ergebnis in Nordrhein-Westfalen gewünscht.“ Die SPD habe es nicht geschafft, von Platz zwei auf Platz eins zu kommen und den amtierenden Regierungschef Hendrik Wüst (CDU) vom Wahlergebnis her unmittelbar abzulösen. Jetzt werde noch mal geschaut, welche Möglichkeiten zur Regierungsbildung vorhanden seien. „Das ist ja auch der Fall: Die Parteien, die in Berlin, hier in Deutschland die Bundesregierung stellen, haben eine Mehrheit im Landtag. Vielleicht ergibt sich daraus ja auch was.“

Nach dem kurzen Kanzler-Interview nimmt Scholz zwischen dem Stahlarbeiter und der alleinerziehenden, arbeitslosen Mutter Platz. Auf die Frage, wie Leute mit wenig Geld angesichts steigender Preise zurecht kommen sollen, antwortet er detailreich wie in einer Regierungsbefragung, spricht vom Heizkostenzuschuss und steuerlichen Entlastungen. So geht es auch weiter, als die Ukraine zum Thema wird.

Bundeskanzler Olaf Scholz am Montag bei „RTL Direkt“


Bundeskanzler Olaf Scholz am Montag bei „RTL Direkt“
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Bild: Foto: RTL / Andreas Friese

Die 32 Jahre alte Viktoria Prytuliak, die als Jugendliche aus der Ukraine nach Deutschland kam, will wissen, wie es dazu kam, dass Deutschland so abhängig von russischem Öl sei. Scholz hört mit stoischem Blick zu, die Hand am Wasserglas. Die Worte, mit denen er seine Antwort einleitet, sagen viel über seine Art mit den Bürgern zu kommunizieren. „Wenn man mal die Situation genau betrachtet“, sagt Scholz und hebt an zu einem Vortrag über die drei fossilen Energieträger Kohle, Öl und Gas. Er erklärt, wie man von Herbst an Kohle aus Russland durch andere Importe ersetzen werde und wie das beim Öl bis zum Jahreswechsel möglich sein werde.

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