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#Chancengleichheit in Amerika: Ein fatales Signal

Der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten hat dem zerrissenen Land keinen guten Dienst erwiesen, als er jetzt die „Affirmative Action“ kippte. Die vom früheren Präsidenten Donald Trump installierte konservative Mehrheit der Richter befand damit eine seit Jahrzehnten bestehende Regelung für verfassungswidrig, die Angehörigen von Minderheiten – Schwarzen, Latinos und Indigenen – mehr Chancengleichheit beim Zugang zu den Eliteuniversitäten bringen sollte. Laut dem Gericht benachteiligt die „Affirmative Action“ die Weißen und die asiatische Minderheit. Statt der individuellen Eignung sei die Hautfarbe entscheidend für den Zugang zu den heiß begehrten Studienplätzen.

Die Urteilsbegründung zeichnet ein falsches Bild wahlloser Bevorzugung bestimmter Gruppen, die der Idee der „Affirmative Action“ nicht gerecht wird. Die Regelung wurzelt in der amerikanischen Geschichte der Sklaverei und des Rassismus, sie ist ein Kind der Bürgerrechtsbewegung. Ein Instrument, um jahrhundertelange strukturelle Benachteiligung zu beseitigen und die Studentenschaft an historisch weißen Universitäten vielfältiger zu machen. Dass dank der „Affirmative Action“ schlechtere Bewerber bevorzugt würden, nur weil sie die richtige Hautfarbe hätten, ist ein Einwand, der auch durch Wiederholung nicht wahr wird. Im Fall zweier gleich guter Bewerber gilt es vielmehr, den Angehörigen einer Minderheit zu bevorzugen.

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