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#Aus Frust über schlechtes Internet: Mann wird selbst zum Anbieter und macht großen Providern Konkurrenz

„Aus Frust über schlechtes Internet: Mann wird selbst zum Anbieter und macht großen Providern Konkurrenz“

Teurer Glasfaser-Ausbau oder weiterhin langsames Schnecken-Internet? Ein Mann in Michigan hat sich für Option C entschieden – mit großem Erfolg.



Mit welcher Internetgeschwindigkeit seid ihr daheim gesegnet? Landet ihr nach dem Betätigen der Enter-Taste ruckzuck auf GameStar.de oder müsst ihr euch quälend lange gedulden, ehe ihr eure unangefochtene Lieblings-Website (das versteht sich von selbst) in ihrer ganzen Pracht zu Gesicht bekommt?

Ein Mann aus dem US-Bundesstaat Michigan mag zwar nicht unbedingt zu den regelmäßigen Besuchern dieser Website zählen, seine Geschichte aus dem Jahr 2021 ist aber allemal berichtenswert! Denn aus Frust über die Verbindungsqualität und die Angebote der Provider in seiner Heimat hat er eine Entscheidung getroffen, die sich nun mehr und mehr zum Bumerang für AT&T und Co. entwickelt. Denn plötzlich gibt es neue Konkurrenz für die etablierten Anbieter!

Klassische Provider enttäuschen

Es fängt alles ganz harmlos an: Der hauptberuflich als Netzwerk-Architekt arbeitende Jared Mauch möchte eigentlich nur schnelleres Internet. Zwar verfügt er über eine Bandbreite von bis zu 50 Mbit/s, diese Verbindung läuft aber über seinen recht instabilen Mobilfunk. So schwer kann ein Umstieg ja wohl nicht sein, richtig? Falsch!

Der Internet-Riese AT&T teilt ihm mit: In dem kleinen Städtchen Scio Township gehen nur maximal 1,5 Mbit/s. Im Anschluss wendet er sich an das Unternehmen Comcast, aber auch dort ist das Angebot alles andere als verlockend: Er solle doch bitte zunächst eine Sondergebühr von 50.000 US-Dollar zahlen, da man das Netzwerk bis zu seinem Wohnort erweitern müsse.

Auch in den USA gibt es noch viele Gebiete, in denen schnelles Internet Mangelware oder zumindest sehr kostspielig ist. (Quelle: National Broadband Map)






Auch in den USA gibt es noch viele Gebiete, in denen schnelles Internet Mangelware oder zumindest sehr kostspielig ist. (Quelle: National Broadband Map)


Viel Frust und noch immer kein schnelles Internet. Zur gleichen Zeit wird auch ein staatliches Investitionsprogramm ins Leben gerufen, der sogenannte Coronavirus State and Local Fiscal Recovery Fund. Das Ziel ist klar: Die nicht zuletzt durch die Pandemie angeschlagene Wirtschaft unterstützen. Dazu zählt auch ein 71 Millionen US-Dollar schweres Infrastruktur-Projekt für Jared Mauchs Heimat.

Dieses Projekt umfasst auch die Vergabe einer Lizenz für das Anbieten von Breitbandinternet. Gegenüber dem Magazin Ars Technica beschreibt Mauch seinen nächsten Schritt:

Sie hatten diese Ausschreibung für ISPs [Internet Service Provider, Anm. d. Red.], und in meiner eigenen wilden Dummheit oder Brillanz, ich bin noch nicht sicher, habe ich für dieses Projekt geboten und den Zuschlag in diesem Prozess erhalten.

Große Investition, großer Ertrag

Klar, einfach mal zum Gewerbeamt laufen und sagen Ich bin jetzt ein Provider! reicht nicht aus, um für voll genommen zu werden – selbst in den in dieser Hinsicht oftmals liberalen USA nicht. Auch Jared Mauch muss im Anschluss an den Bieter-Prozess zunächst große Investitionen tätigen, um als Inhaber seiner neuen Firma Washtenaw Fiber Properties LLC die gesetzlichen Auflagen zu erfüllen.

Das bedeutet vor allem: Mit einer Investition von 145.000 US-Dollar das Glasfasernetz in seiner ländlichen Heimatregion ausbauen. Denn er muss die verlegte Glasfaser-Reichweite in der Region von rund 22 Kilometer auf rund 83 Kilometer erhöhen, um genügend Haushalte zu erreichen.

Danach geht alles ganz schnell und der Erfolg stellt sich ein. Jared Mauch verlangt von seiner neuen Kundschaft eine Installationsgebühr in Höhe von 199 US-Dollar. Dafür erhalten seine Mitmenschen dann wahlweise eine Bandbreite von 100 Mbit/s (Down- und Upload) für 55 US-Dollar oder stolze 1 Gbit/s für 79 US-Dollar pro Monat. Wenn alles gut geht, hat Mauch seine getätigten Investitionen eines Tages amortisiert.

Der von Jared Mauch gegründete Anbieter Washtenaw Fiber Properties hat natürlich auch einen eigenen Internetauftritt.






Der von Jared Mauch gegründete Anbieter Washtenaw Fiber Properties hat natürlich auch einen eigenen Internetauftritt.


Und immer weitere Haushalte in seiner Heimat nehmen dieses Angebot an. Vertraglich zugesichert wird eine Fertigstellung der Ausbau- und Anschlussarbeiten bis 2026, aber Mauch möchte dieses Ziel bereits bis Ende 2023 erreichen. Eine erste Pressemitteilung des neuen Internet-Anbieters gibt es bereits und die Gemeinde spricht von einem alles verändernden Moment.

Und wie reagieren die Einwohner von Scio Township auf Jared Mauch als ihren neuen Internet-Anbieter? Ich bin definitiv um einiges bekannter bei meinen Nachbarn. Leute speichern mich als Glasfaserkabel-Typ in ihren Mobilgeräten ab.

Wie wird es in Deutschland mit dem Breitbandausbau weitergehen? Immerhin gibt es auch hierzulande noch immer viele Orte, an denen schnelles Internet in einem Atemzug mit Einhörnern, Elfen und anderen Sagengestalten genannt wird. Eine Analyse der kommenden Jahre hat unser eigener Glasfaserkabel-Typ Alex für euch parat:

  • Schnelles Internet für alle? Darauf könnt ihr euch in den nächsten Jahren freuen

Gefällt euch die Story von Jared Mauch? Würdet ihr euch einen solch mutigen Schritt auch zutrauen, oder hättet ihr eher in den sauren Apfel gebissen und den etablierten Internet-Anbietern euer Geld in den Rachen geworfen, um endlich an mehr Bandbreite zu kommen? Lasst es uns gerne in den Kommentaren wissen!

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