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#Autobahn-App: So gut und teuer ist die „total sinnlose“ App des Bundes

Autobahn-App: So gut und teuer ist die „total sinnlose“ App des Bundes

Mit der neuen Autobahn-App will der Bund allen Autofahrern nützliche Informationen bieten, um schnellstmöglich ans Ziel zu kommen. Doch viele Nutzer bezeichnen die App als „sinnlos“ und werfen dem Bund „pure Verschwendung von Steuergeldern“ vor.

Autobahn-App: So teuer ist die
Autobahn-App: So teuer ist die „total sinnlose“ App des BundesBildquelle:

Das Verkehrsministerium hat die Entwicklung der Autobahn-App bereits 2018 in Auftrag gegeben. Heute, gut drei Jahre später, ist sie fertig und kostenlos für Android-Smartphones und das iPhone erhältlich. Erstmalig werden Informationen zum Verkehr und Infrastruktur rund um deutsche Autobahnen gebündelt in nur einer Anwendung angezeigt. Die Macher der App sind sich sicher: „Die Autobahn-App soll Verkehrsteilnehmern künftig zahlreiche Mehrwerte bieten.“ Doch wie gut funktioniert das und wie viel kostet die App den Steuerzahler?

Das bietet die Autobahn-App

Die Autobahn-App liefert viele Informationen, etwa zu Sperrungen und Baustellen oder zu Standorten von E-Ladestationen sowie Rast- und Parkplätzen. Hinzu kommt: Nutzer bekommen Zugriff auf über 1.000 Webcams, die entlang der Autobahnen stehen. So lässt sich relativ einfach erkennen, ob es einen Stau gibt. Zudem kann man viel gefahrene Routen als Favorit speichern. Hier serviert die Autobahn-App auf einen Blick Details zur Fahrtzeit, der voraussichtlichen Ankunft und gibt Hinweise auf Baustellen oder Sperrungen. Startet man die Navigation, leitet die Autobahn-App den Nutzer weiter zu Google Maps. Hier sieht man ebenfalls Informationen zur Fahrzeit und Entfernung. Beide Werte unterscheiden sich nur minimal von denen in der Autobahn-App.

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Der Vorteil an der App des Bundes: Sie zeigt unterhalb der Streckenführung Services entlang der Route. Dazu gehören etwa Webcams und Parkplätze. Letzteres ist insbesondere für Lkw-Fahrer interessant. Tippt man einen Parkplatz in der App an, zeigt sie an, wie viele Lkw-Stellplätze vorhanden sind. Manko: Als Fahrer weiß man dabei nicht, wie viele davon bereits belegt sind.

Total sinnlos?

Im Google Play Store bewerten viele Nutzer die Autobahn-App mit einem Stern und lassen kein gutes Haar an ihr. So schreibt ein Nutzer: „Total sinnlos. Viele Kameras haben ein schwarzes Bild.“ Das mag zum Teil stimmen, doch die Betreiber der App versprechen auch, dass die Autobahn-App fortwährend weiterentwickelt wird. Wir haben in unserem Test nur wenige Webcams gefunden, die ein schwarzes Bild liefern.

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Die Anwendung zeigt teils zwar ähnliche Informationen an wie Google Maps. Doch insbesondere die Webcams und die Informationen zu E-Ladestationen und Parkplätzen sind vorteilhaft. Schade ist, dass es keine Suche gibt. Möchte man das Bild einer bestimmten Webcam an einem Ort sehen, muss man zunächst die Autobahn-Nummer kennen. Anschließend bekommt man nur eine alphabetisch sortierte Liste mit Webcams entlang der jeweiligen Autobahn. Das gleiche gilt für Ladestationen.

Bezahlt von Steuergeldern: So teuer ist die Autobahn-App

Ein anderer Nutzer, der die Autobahn-App ebenfalls mit nur einem Stern bewertet, reagiert sauer. „Wenig Nutzen, Verschwendung von Steuergeldern!!“, so der Wortlaut. Doch wie teuer ist die Anwendung wirklich? Das Verkehrsministerium hat der Autobahn GmbH des Bundes knapp 200.000 Euro für die Entwicklung der App gezahlt. Die laufenden Kosten betragen seit April 2019 monatlich 2.261 Euro. Da die Autobahn GmbH eine 100-prozentige Tochter des Staats ist, kommt der Steuerzahler für die Kosten auf. Die belaufen sich bis heute also auf rund 260.000 Euro.

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Ob die Autobahn-App ein Erfolg wird, ist fraglich. Wie der Digitalverband Bitkom in einer aktuellen Studie herausgefunden hat, informieren sich 91 Prozent der Fahrerinnen und Fahrer per Radio über Staus. Überraschend: Nur 20 Prozent aller Fahrerinnen und Fahrer nutzen Google Maps oder Apple Karten zur Navigation. Doch die Autobahn-App hat letztlich doch noch etwas mehr zu bieten als Stauinformationen.

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  • Autopanne: ADAC schleppt ab – das ist meist der Grund: Pixabay/Meromex

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