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#„Als wären wir Ukrainer“

„„Als wären wir Ukrainer““

Polen hat sein Angebot, 28 MiG-Kampfflugzeuge der amerikanischen Armee zur Verfügung zu stellen, damit sie dann vom Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Deutschland aus der Ukraine übergeben werden können, verteidigt. Jakub Kumoch, der außenpolitische Berater des polnischen Präsidenten Andrzej Duda, sagte am Mittwoch, dass der erste Anstoß, neben Waffen auch Flugzeuge zu liefern, aus Brüssel kam (womit er auf einen vergangene Woche gemachten Vorschlag des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell anspielte). Darauf hatte Polen zunächst zurückhaltend reagiert, ehe das Land am Dienstag mit dem überraschenden Angebot unter Einbeziehung Amerikas auftrat.

Gerhard Gnauck

Politischer Korrespondent für Polen, die Ukraine, Estland, Lettland und Litauen mit Sitz in Warschau.

Thomas Gutschker

Politischer Korrespondent für die Europäische Union, die Nato und die Benelux-Länder mit Sitz in Brüssel.

Majid Sattar

Politischer Korrespondent für Nordamerika mit Sitz in Washington.

Am Dienstagabend folgte die Reaktion aus Washington. Das Verteidigungsministerium nannte den Vorschlag Warschaus „nicht haltbar“. Der Vorschlag, die Kampfflugzeuge den Amerikanern an ihren Luftwaffenstützpunkt in Ramstein in Deutschland zu überstellen, bringe „schwierige logistische Herausforderungen“ mit sich, zudem gebe es angesichts der geopolitischen Dimension „ernsthafte Bedenken“, teilte Pentagon-Sprecher John Kirby mit. Victoria Nuland, die Politische Direktorin im State Department, hatte den offenkundig nicht mit Washington abgestimmten Vorstoß in einer Anhörung im Senat als „überraschenden Schritt“.

„Wir haben unser Angebot gemacht und zwar im Klartext“

Warschau begründete sein Vorgehen, das eine so schroffe Ablehnung der Vereinigten Staaten hervorgerufen hatte, mit der Geschichte. „Wir kennen aus der Geschichte solche Momente, wo jemand weit weg etwas unterlassen hat und dann die Rechnung an jene ausgestellt wird, die vor Ort waren“, sagte Präsidentenberater Kumoch in Anspielung auf folgenschwere Unterlassungen der Alliierten in den ersten Jahren des Zweiten Weltkriegs. In der Ukraine fänden heute „Kriegsverbrechen“ statt, und man müsse handeln. Wenn der Ukraine etwas zustoße, wenn also Russland seinen Machtbereich in der Ukraine bis an Polens Grenze ausdehne, werde nicht das Baltikum, sondern Polen das nächste Ziel russischer Provokationen sein. „Deshalb verteidigen wir die Ukraine, als wären wir selbst Ukrainer.“ Zur Kritik an der Flugzeuglieferung sagte Kumoch: „Jetzt wissen wir also, dass die Vereinigten Staaten das nicht wollen.“ Polen wolle handeln, aber im Rahmen des Bündnisses. „Wir haben unser Angebot gemacht und zwar im Klartext.“

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Versöhnlichere Töne kamen am Mittwoch vom polnischen Ministerpräsidenten Mateusz Morawiecki. Polen werde nicht auf eigene Faust Kampfflugzeugen an die Ukraine liefern, erklärte der Warschauer Regierungschef in Wien, wo er mit dem österreichischen Bundeskanzler Karl Nehammer zusammentraf. Morawiecki sagte weiter, Polen liefere nur „defensive Waffen“. Sollten Flugzeuge geliefert werden, so komme dafür nur die NATO in Frage, daher habe Polen dem Bündnis seine Vorschläge dafür übermittelt. Als „verantwortungsbewusste Politiker“ gelte es, „ohne zusätzliche Provokation, Schritte, die noch schwierigere Szenarien nach sich ziehen können“ vorzugehen. „Polen ist nicht Partei in diesem Krieg. Eine solche Entscheidung wie die Überstellung der MiG muss die der gesamten NATO sein.“ Daher liege der Vorschlag nun in den Händen der Vereinigten Staaten und des Verteidigungsbündnisses.

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