Spiel

#Bezahlen wird in naher Zukunft einfacher denn je – warum das große Gefahren birgt

„Bezahlen wird in naher Zukunft einfacher denn je – warum das große Gefahren birgt“

Einmal kurz die Hand ausgestreckt und schon ist der Einkauf bezahlt. Klingt nach Sci-fi, ist aber schon jetzt Realität. Doch die neue Technologie hat auch Schattenseiten.

In einigen Supermärkten kann man seit 2020 mit Amazon One bezahlen. (Bildquelle: Amazon)
In einigen Supermärkten kann man seit 2020 mit Amazon One bezahlen. (Bildquelle: Amazon)

Kein Bargeld, keine EC-Karte und kein Smartphone oder Wearable. Stattdessen einfach die Hand hinhalten und das Geld wird überwiesen. Was zuerst nach einem Science-Fiction-Traum klingt, ist spätestens seit 2020 Realität.

Damals führte Amazon sein Payment-Projekt Amazon One in zwölf Filialen seiner kassenlosen Amazon-Go-Supermärkte ein. Inzwischen hat man das Zahlen mit der Handfläche auf weitere Ketten ausgeweitet und auch der chinesische Konzern Tencent will die Technologie jetzt weiter nach vorne treiben.

Bei dem Handflächen-Scan werden die einzigartigen Rillen, Linien und Venenverläufe der Handfläche analysiert und mit den vorhandenen Signaturen abgeglichen, um Käufer eindeutig zu identifizieren.

Aber es ist wie so oft, wenn Träume wahr werden: Was in der Fantasie so schön und einfach klingt, ist in der Realität kompliziert. Und so befürchten Datenschützer schon jetzt ein Daten-Desaster, das aus dem Sci-fi-Traum einen realen Albtraum werden lässt.

Zahlen per Handfläche: heute Novität, morgen Alltag?

Amazon war 2020 das erste große Unternehmen, das das Zahlen mit der Hand in den eigenen Filialen ausprobierte. Aus dem damaligen Dutzend sind mittlerweile mehr als zweihundert US-Läden der hauseigenen Ketten Amazon Go, Whole Foods, Amazon Style und Amazon Fresh geworden, in denen die Option zur biometrischen Zahlung existiert.

Die Vorzüge liegen laut Amazon auf der Hand: Die Zahlung ist bequem, man muss an keine weiteren Gegenstände wie Portemonnaie oder Smartphone denken. Das System erfordert kein besonderes Wissen. Man bezahlt, indem man die Hand über einem Scanner ausstreckt. Und die Handflächen, die von dem Automaten gescannt werden, sind einzigartig, können nicht verloren oder geklaut werden und sollen laut Forschern bis zu zehnmal so erkennungsgenau wie Fingerabdrücke sein. Besonders während einer globalen Pandemie zusätzlich relevant: Das Zahlen erfolgt ohne Kontakt zwischen Menschen oder Geräten.


Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle findest du einen externen Inhalt von YouTube, der den Artikel ergänzt.
Du kannst ihn dir mit einem Klick anzeigen lassen und wieder ausblenden.


Ich bin damit einverstanden, dass mir Inhalte von YouTube angezeigt werden.

Personenbezogene Daten können an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Link zum YouTube-Inhalt

Das System scheint auch den chinesischen Konzern Tencent zu überzeugen. Über den Betreiber der beliebten Social-Plattform WeChat wurde 2021 berichtet, dass er an ebenfalls an einem Handflächen-Zahlungssystem forsche.

Was damals laut Tencent noch ein internes Forschungsprojekt war, ist jetzt bereit für die Masse: Seit mehreren Monaten soll das Unternehmen Bezahlgeräte mit Handflächenscanner testen.

Dass Tencent mit WeChat Pay gleichzeitig einen der beliebtesten Zahlungsdienste des Landes betreibt, kommt dem Konzern dabei zugute: Während Amazons Angebot an Scannern noch vergleichsweise klein und nischig ist, könnte Tencent die neue Art zu zahlen schnell zu einem Standard für die 800 Millionen chinesischen WeChat-Pay-Nutzer werden lassen.

Datenschützer sind alarmiert

Wem mulmig wird bei dem Gedanken, dass internationale Großkonzerne die eigenen biometrischen Daten speichern, der ist sicher nicht alleine. Auch bei der US-Politik hat man schwerwiegende Bedenken:

Im Gegensatz zu biometrischen Systemen wie Apples Face ID und Touch ID oder Samsung Pass, die biometrische Informationen auf dem Gerät eines Nutzers speichern, lädt Amazon One Berichten zufolge biometrische Informationen in die Cloud, was einzigartige Sicherheitsrisiken birgt.

Während aber Unternehmen wie Amazon und Tencent wenigstens die Sicherheits-Infrastruktur besitzen dürften, um die sensiblen Daten in vielen Fällen im eigenen Haus zu halten, ist das bei kleineren Einzelhändlern nicht unbedingt der Fall. Ein Hacking-Angriff auf den Laden an der Ecke und das dort installierte Lesegerät könnte jedoch drastische Folgen haben.

Denn während eine gestohlene Kreditkarte schnell gesperrt, eine Handynummer kurzerhand geändert ist, lässt sich die eigene Handflächen-Signatur nicht so einfach ändern. Aus gestohlenen biometrischen Daten könne so ein lebenslanger Schaden erfolgen – vor allem auch, da einmal gestohlene Venenmuster schon jetzt repliziert werden können.

Die größte Hürde ist der Mensch

Dass das Zahlen mit der Handfläche schon jetzt technisch umsetzbar ist, zeigen die Realexperimente von Amazon bereits. Was der Verbreitung des biometrischen Zahlens jedoch noch immer im Weg steht, ist der Mensch.

Einerseits, weil die Handflächen-Bezahlung nur einen mäßigen Mehrwert bringt. Schon jetzt sind Optionen wie Smartphones und Wearables zum Zahlen ziemlich bequem. Und auch in Zukunft werden Menschen Mini-Computer in irgendeiner Form mit sich führen.

Andererseits überwiegt noch immer die gerechtfertigte Skepsis. Selbst in China hält aktuell mehr als ein Fünftel der Einwohner das Zahlen mit der Handfläche für inakzeptabel.

Solange die Großkonzerne es nicht schaffen, diese Abneigung aus der Welt zu schaffen und gleichzeitig erfolgreich die Revolution beim Zahlen zu beschwören, dürfte es schwer sein, Käufer vom Mehrwert des biometrischen Zahlens zu überzeugen.

Ebenfalls nicht so allgegenwärtig, wie von Amazon gewünscht, ist die Sprachassistenz Alexa. Warum das jetzt Folgen hat, erfahrt ihr hier.

Was meint ihr? Setzt sich das Zahlen per Handfläche durch? Oder bleibt die biometrische Zahlung ein Traum, der nie aus der Nische herauskommt? Und würdet ihr die Angebote von Amazon oder Tencent ausprobieren wollen?

Wenn Ihnen der Artikel gefallen hat, vergessen Sie nicht, ihn mit Ihren Freunden zu teilen. Folgen Sie uns auch in Google News, klicken Sie auf den Stern und wählen Sie uns aus Ihren Favoriten aus.

Wenn Sie an Foren interessiert sind, können Sie Forum.BuradaBiliyorum.Com besuchen.

Wenn Sie weitere Nachrichten lesen möchten, können Sie unsere Spiel kategorie besuchen.

Quelle

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Schließen

Please allow ads on our site

Please consider supporting us by disabling your ad blocker!