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#Elvah: E-Auto per Flatrate laden – lohnt sich das wirklich?

Elvah: E-Auto per Flatrate laden – lohnt sich das wirklich?

Die Idee klingt verlockend: Monatlich einen Pauschalpreis zahlen und anschließend unbegrenzt an öffentlichen Ladesäulen Strom für das Elektroauto laden. Das deutsche Start-up Elvah will genau das über eine App möglich machen. Kann das wirklich funktionieren?

Elvah App Screenshot
Mit der Elvah App ist es möglich, zum monatlichen Pauschalpreis E-Autos zu laden. Lohnt sich das?Bildquelle: Elvah

Immer mehr Menschen sind in Deutschland mit einem Elektroauto unterwegs. Für den Pendelweg zur Arbeit reichen die Reichweiten von Renault Zoe, Opel Corsa-e oder Kia e-Niro auch bei kleineren Batterievarianten oft locker aus. Und dank staatlicher Innovationsprämie ist auch die Anschaffung eines Elektroautos attraktiv – vor allem im Kleinwagensegment. Doch was tun, wenn der Energiespeicher des E-Autos wieder aufgefüllt werden muss?

Dafür gibt es in Deutschland verschiedene Anbieter, die an öffentlichen Schnellladesäulen per App oder Ladekarte eine Wiederaufladung der agilen Stromer erlauben. Und jetzt kommt mit Elvah ein weiterer Anbieter dazu. Das Besondere: Abgerechnet wird hier nicht pro geladener Kilowattstunde (kWh) und / oder Minute, sondern zum Pauschaltarif. Du bekommst also sozusagen eine Flatrate für dein E-Auto.

Elvah Flatrate: Strom Tanken zum Festpreis

Normalerweise kostet es je nach Anbieter zwischen 29 und 79 Cent pro kWh, wenn ein E-Auto an einer öffentlichen Ladestation geladen wird. Teilweise kommen noch Minutenpreise für die Standzeit oder eine einmalige Pauschale für die Freischaltung der Ladesäule dazu. Vor allem für Laien ist es schwierig, den Durchblick zu behalten – wenngleich zum Beispiel die mobility+ App von EnBW schon eine faire, einheitliche Preisstruktur bietet, aber längst nicht alle Ladesäulen nutzbar macht. Elvah möchte es hingegen mit einer Lade-Flatrate für E-Autos probieren, die (fast) alle Ladesäulen in Deutschland abdeckt. Aber lohnt sich das überhaupt?

Um diese Frage zu beantworten, müssen wir zunächst einen Blick auf die Preise werfen. Elvah bietet zwei Flatrate-Modelle an. Das Flat-Abo und das Flex-Abo mit einer Mindestlaufzeit von jeweils einem Monat. Während das Flat-Abo zu einem festen Preis die unlimitierte Nutzung an allen öffentlichen Ladestationen in Deutschland erlaubt, staffelt das Flex-Abo den zu zahlenden Grundpreis nach dem tatsächlichen Verbrauch. Wer wenig Strom tankt, zahlt entsprechend eine niedrigere Grundgebühr, in der Spitze kann es aber auch teurer werden als mit dem Flat-Abo-Tarif.

Die nachfolgende Tabelle gibt dir einen Überblick zu den aktuellen Kosten anhand von vier E-Auto-Beispielen. Dabei fällt schon auf den ersten Blick auf: Je größer der Akku deines E-Autos ist, desto höher fällt auch die Grundgebühr für die Elvah Flatrate aus. Über die Elvah-Homepage kannst du die Preise für dein Auto berechnen lassen.

Elektroauto (Beispiel) Flat-Tarif Grundgebühr Flex-Tarif Grundgebühr
VW E-Up XS Flat Abo 89 Euro XS Flex-Abo bis 50 kWh / Monat: 25 Euro
bis 100 kWh / Monat: 49 Euro
bis 170 kWh / Monat: 79 Euro
mehr als 170 kWh / Monat: 109 Euro
Renault Zoe S Flat Abo 129 Euro S Flex Abo bis 50 kWh / Monat: 25 Euro
bis 140 kWh / Monat: 69 Euro
bis 250 kWh / Monat: 119 Euro
mehr als 250 kWh / Monat: 159 Euro
VW ID.3 M Flat Abo 159 Euro M Flex Abo bis 50 kWh / Monat: 25 Euro
bis 160 kWh / Monat: 79 Euro
bis 290 kWh / Monat: 139 Euro
mehr als 290 kWh / Monat: 179 Euro
Tesla Model S L Flat Abo 199 Euro L Flex Abo bis 50 kWh / Monat: Monat: 25 Euro
bis 180 kWh / Monat: 89 Euro
bis 380 kWh / Monat: 179 Euro
mehr als 380 kWh / Monat: 239 Euro

Für wen lohnt sich die Elvah Flatrate?

Die von Elvah aufgerufenen Preise machen vor allem mit Blick auf das Flat Abo deutlich, dass sich die Lade-Flatrate vor allem für Vielfahrer rechnet. Fährt man beispielsweise einen Renault Zoe, einen BMW i3 oder einen Opel Corsa-e, könnte man für die von Elvah aufgerufenen 129 Euro über die mobility+ App von EnBW rund 263 kWh an vielen DC-Schnellladesäulen laden. Das entspricht zum Beispiel beim Renault Zoe mit 52 kWh Batterie rund fünf vollständigen Ladungen oder anders ausgedrückt mehr als 1.500 Kilometern Reichweite.

Bei den Flex-Tarifen von Elvah liegt der rechnerische kWh-Preis in der Regel bei knapp 50 Cent. Und das auch nur bei optimaler Ausnutzung der Staffelpreise. Damit ist Elvah nur minimal preiswerter als der Standard-Tarif der mobility+ App von EnBW. Aber nur dann, wenn man das monatlich gewährte Stufen-Limit möglichst vollständig ausnutzt.

Fazit: Kalkulierbare Kosten und Komfort stehen im Vordergrund

Wer sich für die Elvah Flatrate entscheidet, tut dies entweder als Vielfahrer oder mit dem ausdrücklichen Willen, die monatlichen Ladekosten für das Elektroauto zum Pauschalpreis abrechnen zu können. Ein Preisbrecher ist Elvah nicht, jeder Autonutzer sollte genau ausrechnen, ob sich der Flatrate-Tarif auch tatsächlich für ihn lohnt.

Eher stehen bei Elvah Komfort-Aspekte im Vordergrund. Etwa die Möglichkeit mit einer übersichtlich programmierten App (fast) alle Ladestationen in Deutschland nutzen und dem Ladekarten- oder App-Chaos in der Geldbörse beziehungsweise auf dem Smartphone ein Ende bereiten zu können.

Wichtig auch: Das gesamte Angebot von Elvah obliegt dem Fair Use Prinzip. Der Anbieter erwartet also von allen Nutzern eine angemessene Nutzung. Ausdrücklich weist man darauf hin, dass es sich um ein Angebot für Privatkunden handelt. Taxi– und Lieferdienste dürfen Elvah beispielsweise nicht abonnieren. Auch das theoretisch mögliche Laden von Zweitwagen oder Mietwagen ist nicht gestattet. Die Betreiber behalten sich bei einer unüblichen Nutzung vor, den Flatrate-Vertrag wieder zu kündigen.

Bildquellen

  • Elvah Lade-Flatrate für E-Autos: Elvah

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