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#Die Kritiker: Tatort – Von Affen und Menschen

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Zürich laust der Affe: Der neue «Tatort» aus der Schweiz will eine humorvolle Note einschlagen. Wird daraus ein spannender Film – oder doch eher ein albernes Affentheater?

Stab

Darsteller: Anna Pieri Zuercher, Carol Schuler, Rachel Braunschweig, Aaron Arens, Peter Jecklin, Igor Kovac
Musik: Mirjam Skal
Kamera: Gabriel Sandru
Drehbuch: Lorenz Langenegger und Stefan Brunner
Regie: Michael Schaerer

Der neue «Tatort» aus der Schweiz schwingt sich schon in den ersten Minuten zu einer ziemlich albernen Affäre auf, die selbst im tiefsten Dschungel der tristen TV-Landschaft nicht jeden Tag anzutreffen ist. Regisseur Michael Schaerer mag das Drehbuch von Stefan Brunner und Lorenz Langenegger aus guten Gründen in ein Affentempo verpackt haben, aber das Ergebnis macht allzu oft einen beträchtlich affigen Eindruck und ist kaum ein schelmisches Lächeln wert. Das Leitmotiv dieses Films dürfte der geneigte Leser indes schon erkannt haben: Für den Züricher «Tatort» geht es diese Woche ins Affenhaus, denn das erste Mordopfer, mit dem sich die Polizei in diesem Film herumschlagen muss, ist ein schillernder Schimpanse.

Die Prämisse des Films, der mit einem toten Tier beginnt, bevor dann auch menschliche Leichen die Straßen der Schweizer Metropole pflastern, mag zunächst originell erscheinen, aber sie trägt wenig zur Glaubwürdigkeit oder Ernsthaftigkeit des Films bei. Anstatt die Zuschauer in die Handlung zu ziehen, wirkt die Darstellung von den ersten Momenten an weniger witzig, sondern eher konfus und unbeholfen. Die zahlreichen Mordopfer und mysteriösen Vermisstenfälle wirken vielmehr wie ein Karneval der Absurditäten als wie ein spannender Kriminalfall – wobei sich dieser Film nie endgültig auf eine der beiden Alternativen festlegt und letztlich vielleicht gerade daran erbittert scheitert.

Die beiden Ermittlerinnen, Tessa Ott (Carol Schuler) und Isabelle Grandjean (Anna Pieri Zuercher), versuchen trotzdem tapfer, den Fall zu lösen, wobei ihre Bemühungen lange vergeblich bleiben. Die Handlung ist zwar voller Wendungen und unterschiedlichster Verdächtiger gestrickt, doch diese stiften mehr Verwirrung als für eine verständliche Klarheit zu sorgen. Das Zusammenspiel zwischen den Charakteren wirkt dabei oft erzwungen und unnatürlich, was die Glaubwürdigkeit der Geschichte weiter untergräbt.

Auch die schauspielerischen Leistungen können die Schwächen des Drehbuchs nicht überdecken. Carol Schuler und Anna Pieri Zuercher mögen sich bemühen, ihren Charakteren auch jenseits der oberflächlichen Entwürfe des Drehbuchs Leben einzuhauchen, aber sie scheitern oft an den Grenzen ihrer Rollen. Denn insgesamt mangelt es «Tatort – Von Affen und Menschen» deutlich an Substanz und dramaturgischer Kohärenz. Die bemühten humorvollen Elemente mögen kurzzeitig für Unterhaltung sorgen, aber sie verfehlen letztendlich das Ziel einer überzeugenden Kriminalgeschichte. Es ist bedauerlich, dass eine vielversprechende Besetzung und ein interessantes Setting nicht besser genutzt worden sind, um eine ernsthafte und fesselnde Geschichte zu erzählen, die ohne den bemühten Humor wesentlich besser gelungen wäre.

Der Film «Tatort – Von Affen und Menschen» läuft am Sonntag, den 14. April um 20.15 Uhr im Ersten.

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