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#Corona-Expertenrat nennt erstmals Bedingungen für Lockerungen

Corona-Expertenrat nennt erstmals Bedingungen für Lockerungen

Vor der der nächsten Ministerpräsidentenkonferenz am Mittwoch hat der Corona-Expertenrat der Bundesregierung konkrete Bedingungen für mögliche Lockerungen der gegenwärtigen Einschränkungen genannt. „Ein Zurückfahren staatlicher Infektionsschutzmaßnahmen erscheint sinnvoll, sobald ein stabiler Abfall der Hospitalisierung und Intensivneuaufnahmen und -belegung zu verzeichnen ist“, schreibt das Gremium in seiner jüngsten Stellungnahme vom Sonntagabend. Sollte dies eintreten, sei eine „besonnene Rücknahme einzelner Infektionsschutzmaßnahmen in den kommenden Wochen“ denkbar. Allerdings warnen die Fachleute Bund und Länder vor überstürztem Handeln. „Ein zu frühes Öffnen birgt die Gefahr eines erneuten Anstieges der Krankheitslast“, heißt es. Zudem müsse durch die Omikron-Untervariante BA.2 mit einer verlängerten oder wieder ansteigenden Welle der Ansteckungen gerechnet werden.

Der Expertenrat spricht in seinem einstimmig beschlossenen Papier von einer „neuen Phase der Pandemie“, in der sich die Bundesrepublik befinde. Im Vergleich zu anderen Wellen würden im Zusammenhang mit Omikron zwar höhere Inzidenzen, aber eine verminderte Krankheitslast festgestellt. „Allerdings gibt es zahlreiche Unsicherheiten aufgrund einer nach wie vor weitaus zu großen Immunitätslücke in der Bevölkerung“, heißt es in dem Bericht. Bis Entscheidungen über mögliche Öffnungen getroffen werden könnten, sei es nötig, die wesentlichen Indikatoren der Pandemie zu überwachen. Diese Phase der Pandemie erfordere „weiterhin ein hohes Maß an Aufmerksamkeit“, betonen die Fachleute. Wie lange sie dauere, könne „nicht präzise vorhergesagt“ werden und sei unter anderem davon abhängig, wie viele Ungeimpfte sich noch für eine Schutzimpfung entscheiden.

Fachleute: Inzidenz tritt „in den Hintergrund“

Am Sonntag hatte das Robert-Koch-Institut (RKI) zum ersten Mal seit Dezember eine sinkende bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz gemeldet. Die Behörde gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche mit 1467 an, am Samstag lag die Zahl bei 1474. Allerdings ist es möglich, dass zu Wochenbeginn noch Ansteckungen nachgemeldet werden. Weil Omikron weniger krank macht, verliert die Inzidenz nach Ansicht des Expertenrats an Bedeutung – sie treten für die Bemessung der Infektionsschutzmaßnahmen „in den Hintergrund“, heißt es in dem Papier. „Die altersabhängige Inzidenz ist zum Verständnis der Entwicklung und für die Vorhersagen jedoch nach wie vor sehr hilfreich, und bleibt auch im Jahresverlauf als Frühindikator wichtig.“

Die beiden vom Expertenrat genannten Indikatoren weisen derzeit nicht auf mögliche Lockerungen hin. Die sogenannte Hospitalisierungsinzidenz bildet den Anteil der Krankenhauspatienten mit Corona-Infektion pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche ab, der Wert steigt kontinuierlich und liegt derzeit bei 6,46. Binnen eines Monats hat sich die Zahl in etwa verdoppelt. Auch die Zahl der Patienten, die bundesweit mit einer Infektion auf den Intensivstationen der Krankenhäuser behandelt werden müssen, steigt seit Anfang Februar kontinuierlich. Nachdem der Wert seit Dezember zunächst drastisch gesunken war, lagen am Sonntag wieder 2386 infizierte Patienten auf den Stationen. Covid-19-Patienten belegen knapp elf Prozent der verfügbaren Intensivbetten.

Der Corona-Expertenrat hat Forderungen, auf das Tragen von Masken zu verzichten und Infizierte nicht mehr zu isolieren, eine Absage erteilt. „Das Tragen der Masken bietet eine hohe Wirksamkeit bei geringer individueller Einschränkung. Die Möglichkeit zur Anwendung der Maskenpflicht, insbesondere in öffentlichen Räumen, sollte grundsätzlich beibehalten werden“, schreiben die Fachleute. „Bei hinreichend niedrigen Infektionszahlen kann sie temporär aufgehoben werden“, allerdings sollten Bund und Länder klar kommunizieren, dass dies nur übergangsweise geschehe. Es sei davon auszugehen, dass es spätestens im nächsten Herbst wieder nötig werde, in Innenräumen Masken zu tragen – jedenfalls in Einrichtungen, in denen sogenannte vulnerable Gruppen untergebracht sind, also zum Beispiel Pflegebedürftige oder Kranke.

Darüber hinaus rät der Expertenrat dazu, die Teststrategie in einem Punkt möglicherweise anzupassen. Tests sollten nach einer entsprechenden Prüfung nur noch bei symptomatischen Personen vorgenommen werden, also jenen Infizierten, die Anzeichen einer Erkrankung aufweisen. Grundsätzlich sei „eine möglichst lückenlose Immunität ist anzustreben, um in den kommenden Monaten, insbesondere im Herbst/Winter einer erneuten, starken Krankheitswelle vorzubeugen“. Ob Corona-Maßnahmen zurückgenommen und ein „postpandemischer Zustand“ erreicht werden können, hänge damit vor allem davon ab, ob sich Ungeimpfte noch für eine Impfung entscheiden.

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