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#Corona-Schnelltests in Berlin: Alle Infos zu Teststellen, Preisen und Terminvergabe

Corona-Schnelltests in Berlin: Alle Infos zu Teststellen, Preisen und Terminvergabe

Corona-Schnelltests sind ein wichtiges Mittel im Kampf gegen die Pandemie. In Berlin eröffnen immer mehr Einrichtungen, die Schnelltests für private Endverbraucher*innen anbieten. Aber wie sicher sind eigentlich Corona-Schnelltests? Was kosten sie? Wo kann ich mich in Berlin auch ohne Termin testen lassen? Und wie gut sind die Tests für zuhause? Wir haben die Antworten auf die wichtigsten Fragen.

Am 4. Dezember 2020 öffnete im Berliner Techno-Club KitKat eine Corona-Schnelltest-Station. Foto: Imago Images/Contini

Kann ich einen Corona-Schnelltest in Berlin alleine durchführen und auswerten?

Jein. Eigentlich verbietet es das Infektionsschutzgesetz „In-vitro-Diagnostika an Laien abzugeben, die dem direkten oder indirekten Nachweis einer meldepflichtigen Erkrankung dienen.“ Da die Situation in Deutschland jedoch zunehmend ernst ist, dürfen Schulen und Kitas Corona-Schnelltests seit dem 4. Dezember 2020 beziehen, um sie selbst durchzuführen. Eine Aufweichung des Infektionsschutzgesetzes und eine Änderung der Medizinprodukte-Abgabeverordnung machen dies möglich. Die Ad-Hoc-Verordnung ist jedoch umstritten. Ob es in Kitas und Schulen genug geschultes Personal gibt, dass die Tests richtig durchführen kann, bleibt vorerst noch fraglich.

Für private Endverbraucher*innen gilt zurzeit noch: Wer einen Schnelltest machen möchte, muss eine Schnelltest-Einrichtung aufsuchen.

Lediglich eine Berliner Paxisgemeinschaft schickt die Test-Kits zurzeit nachhause. Ausgewertet wird das Ergebnis allerdings von Ärzt*innen mittels Ferndiagnostik. Mehr zum Thema lest ihr weiter unten in der Liste der Berliner Schnelltest-Stellen.

Welche Arten der Corona-Schnelltests gibt es und wie sicher sind sie?

Antikörper-Schnelltest Der Drogeriemarkt dm verkauft seit einigen Wochen sogenannte Corona-Antikörper-Tests für daheim. Eine akute Infektion wird durch einen Antikörper-Test jedoch nicht nachgewiesen. Der Antikörper-Test sucht lediglich nach bereits gebildeten Corona-Antikörpern und gibt demnach an, ob man schon mit dem Virus infiziert war.

Antigen-Schnelltest Auf dieser Art des Schnelltests ruht derzeit die größte Hoffnung. Der sogenannte Antigen-Schnelltest sucht im Abstrich nach für das Corona-Virus typischen Molekülen und gibt an, ob eine akute Infektion vorliegt. Die Vorteile: Der Test liefert ein Ergebnis bereits in unter 30 Minuten, ein positives Testergebnis hat zudem eine tatsächliche Aussagekraft von 95 Prozent. Wie immer bei einem negativen Corona-Testergebnis, gilt jedoch auch beim Antigen-Schnelltest: Ein negatives Testergebnis muss mit Vorsicht behandelt werden. Antigen-Schnelltests können negativ ausfallen, wenn die Virenlast zum Zeitpunkt der Testung noch nicht hoch oder nicht mehr hoch genug war. Also wenn sich ein*e Patient*in im Anfangs- oder Endstadium der Erkrankung befindet.

PCR-Test Der „genaueste“ der Corona-Schnelltests, der PCR-Test, weist das genetische Material des Virus‘ zu 99,5 Prozent nach, benötigt hierfür jedoch große, hochmoderne Analyseautomaten und eignet sich daher nicht als Selbsttest für daheim.

Einige wenige Labore in Deutschland bieten PCR-Tests trotzdem bereits auf Basis der Ferndiagnostik an. Der/die Patient*in entnimmt aus einem zugesandten Test-Kit ein Wattestäbchen, führt den Rachenabstrich zuhause selber durch und sendet das Stäbchen in einer konservierenden Lösung dann ins Labor.  

Wo kommen Corona-Schnelltests bisher zum Einsatz?

Mitte Oktober 2020 wurde die nationale Corona-Teststrategie dahingehend geändert, dass Antigen-Schnelltests künftig in Kliniken und Pflegeheimen zum Einsatz kommen sollen. Die Einrichtungen müssen hierfür Testkonzepte erstellen.

Ende November 2020 wurde zudem bekannt, dass der Berliner Senat derzeit den Einsatz von Schnelltests an Schulen prüft. Regelmäßig getestet werden sollen Lehrkräfte und andere Dienstkräfte der Schule, nicht die Schüler*innen selbst.

Seit dem 1. Dezember 2020 kann die angeordnete Quarantäne-Zeit zudem durch einen Schnelltest verkürzen werden. Wer nach 10 Tagen einen negativen Corona-Schnelltest vorweisen kann, muss nicht 14, sondern nur 10 Tage in Quarantäne.

Seit dem 4. Dezember 2020 können Schulen und Kitas Corona-Schnelltests beziehen, um vor Ort selbst zu testen. Eine Aufweichung des Infektionsschutzgesetzes und eine Änderung der Medizinprodukte-Abgabeverordnung machen dies möglich. Ob die Ad-Hoc-Verordnung sinnvoll und hilfreich ist, ist jedoch noch umstritten

Kann ich als Privatperson in Berlin einen Corona-Schnelltest machen? Wenn ja, wo?

Warteschlange vor der Berliner Schnelltest-Stelle im KitKat-Club.
Warteschlange vor der Berliner Schnelltest-Stelle im KitKat-Club. Foto: Imago Images/Contini

In Berlin öffnen immer mehr Schnelltest-Einrichtungen, die Privatverbraucher*innen in Anspruch nehmen können. Wir haben die Teststellen und ihre Konditionen im Überblick:

  • Corona-Schnelltest-Station in der Auguststraße in Mitte Mitte November 2020 eröffnete die erste Corona-Schnelltest-Station in der Auguststraße in Mitte. Die Schnelltest-Station wurde in einer Kunstgalerie eingerichtet. Durchgeführt werden die Tests von einem Team aus Medizinstudent*innen und von einem Arzt angelerntem Personal. Vor Ort können Privatpersonen an der Auguststraße einen Antigen-Schnelltest und sogar einen PCR-Test machen.
    Auguststraße 20, Mitte, Mo-Fr 8-19 Uhr, Sa+So 9-18 Uhr, Antigen-Test 49 €, Ergebnis nach 30 Minuten vor Ort, PCR-Test 99 €, Ergebnis am nächsten Tag per E-Mail), Bar-, Giro- und Kreditkartenzahlung möglich, Terminbuchung online, www.schnelltestberlin.de
  • Test-Zentrum Moritzplatz Ein weitere Einrichtung zur Schnelltestung in Berlin befindet sich seit dem 20. November 2020 am Kreuzberger Moritzplatz. Die Antigen-Schnelltests im Schnelltest-Zentrum am Moritzplatz werden von einem Team von Allgemeinmediziner*innen durchgeführt.
    Prinzessinnenstraße 14, Kreuzberg, Mo-Sa 8-20 Uhr, Weihnachten auch geöffnet, Antigen-Test 49 €, Ergebnis nach 20 Minuten vor Ort, Resultat vor Ort, Zahlung online nach der Buchung, www.coronatest-moritzplatz.de
  • Teststelle im KitKat Seit dem 4. Dezember 2020 befindet sich eine Schnelltest-Stelle im Technoclub KitKat. Vor Ort führt geschultes Personal die Abstriche durch, unter Aufsicht einer Ärztin. Im berlinweiten Vergleich sind die Antigen-Schnelltests im KitKat sehr günstig.
    Köpenicker Straße 76, Mitte, Mi-So 10-19 Uhr, Antigen-Test 24,90 €, Ergebnis nach 25 Minuten vor Ort, nur Giro- und Kreditkartenzahlung, keine Barzahlung möglich, Online-Registrierung erforderlich
  • Corona Testzentrum Süd Am Wochenende können Berliner*innen sich ohne Wartezeit und Termin in einem Testzentrum in Lichterfelde testen lassen. „Fachkundige Ärzte“ nehmen hier Abstriche für Antigen- und Antikörper-Tests. Wochentags gibt es auch die Möglichkeit das Team des Testzentrums Süd an einen anderen Ort zu bestellen: Für Gruppen ab 20 Personen kann dieser Service in Anspruch genommen werden.
    Lichterfelder Weg 5, Zehlendorf, Sa+So 8-16 Uhr, Antikörper-Test 39,95 €, Antigen-Test 83,20 €, Ergebnisse innerhalb einer Stunde per E-Mail, Tests vor Ort für Gruppen ab 20 Personen, Mo-Fr 7-16 Uhr, Antigen-Test 76,79 € pro Person, Terminvergabe per E-Mail oder unter Tel. 030/959 999 051, www.corona-schnelltest.berlin
  • Schnelltest-Kit für zuhause der CityPraxen Berlin Seit Anfang November 2020 gibt es die Möglichkeit einen Antigen-Schnelltest zuhause selbst durchzuführen, der dann jedoch von einem Labor ausgewertet wird. Die CityPraxen Berlin bieten diesen Service mittels Ferndiagnostik an. Das Test-Kit wird innerhalb weniger Stunden nachhause geliefert. Den Nasen-Rachen-Abstrich nehmen die Patient*innen zuhause selbst vor, die Auswertung des Testergebnisses erfolgt durch eine*n Arzt*in, der/die Handyfotos vom Abstrich auswertet.
    Bestellung Mo-Fr bis 14 Uhr, Lieferung am gleichen Tag mit Expressbestellung möglich, Antigen-Test mit Expressbestellung 71,09 €, Ergebnis Mo-Sa am gleichen Tag, wenn Material bis 14 Uhr übermittelt wird, Testauswertung auch an allen Feiertagen, www.telepraxen.de
  • Teststation im Admiralspalast Ab dem 10. Dezember 2020 wird zudem eine Teststation im Admiralspalast eröffnen. Angeleitet wird das Team im Admiralspalast von einem Arzt der Charité.
    Friedrichstraße 101, Mitte, tgl. 10-22 Uhr, Antigen Test 40 € (vorerst noch privat zu bezahlen), Anmeldung ab dem 8. Dezember 2020 unter www.berlin-coronatest.de

Kann ich zuhause auch einen PCR-Test selbst durchführen?

PCR-Tests anzubieten, die mittels Ferndiagnostik ausgewertet werden, ist anders als bei den Antigen-Tests rechtlich nicht möglich. Die Auswertung dieser sehr sicheren Schnelltests ist zu kompliziert, als dass es ausreichen würde, dass der/die private Endverbraucher*in den Abstrich selbst durchführt.

Derzeit kursieren Produkte von rund 200 verschiedenen Schnelltest-Herstellern auf dem deutschen Markt. Zudem schießen in Berlin fast täglich neue Schnelltest-Angebote aus dem Boden. Die Seriösität jeden Anbieters muss im Einzelfall bewertet werden. Außerdem sollte es im Ermessen jede*r*s Einzelnen liegen, ob man auf einen Termin für einen regulären Testtermin wartet oder auf einen Schnelltest zurückgreift.

Wieviel kostet ein Schnelltest in der Regel? Muss ich ihn selbst zahlen?

Je nach Anbieter*in und Teststelle variieren die Kosten stark. Die Kosten müssen zurzeit noch privat übernommen werden.

Für einen Corona-Antigen-Schnelltest liegen sie zwischen ungefähr 25 und 50 Euro. PCR-Tests sind teurer. Bei der ersten Berliner Schnelltest-Stelle in der Auguststraße in Mitte liegen die Kosten für einen PCR-Test bei rund 100 Euro.

Gibt es genügend Schnelltests für alle?

Ja. Seitdem Schnelltests zu einer Perspektive in der Pandemie-Bekämpfung geworden sind, wurde die Produktion in der Industrie sukzessive hochgefahren. Reichte im Oktober die deutschlandweite Schnelltest-Kapazität lediglich für vulnerable Risikogruppen aus, stehen jetzt, kurz vor Weihnachten, genügend Antigen-Schnelltests für die breite Masse zur Verfügung. Die Verteilung und das Einsetzen dieser Schnelltests unterliegt derzeit aber noch logistischen Hindernissen.

Stellen Antigen-Schnelltests eine Perspektive für die Kultur dar?

Mitte Oktober, als das Thema Schnelltests medial aufflammte, witterte ein Teil der Berliner Kulturlandschaft seine Chance. Die Berliner Clubcommission plädierte dafür, Antigen-Schnelltests für die schnelle Gewissheit an der Clubtür einzuführen. Ein Wunsch, der in der Realität jedoch vorerst noch ein Wunschtraum bleiben muss.

Denn auch bei Corona-Schnelltests muss die medizinische Auswertung durch geschultes Personal erfolgen. Und an diesem fehlt es in Deutschland. Wenn sich die Situation in Berlin wieder etwas beruhigt hat, könnten Antigen-Schnelltests jedoch zu einer Perspektive für Kulturbetriebe werden. Aber das bleibt abzuwarten.


Mehr zum Thema Corona in Berlin

Doch lieber einen regulären Corona-Test als einen Schnelltest? Wo ihr in Berlin einen Corona-Test machen könnt, erfahrt ihr hier. Die Berliner TU hat eine App entwickelt, um die Aerosol-Belastung in Innenräumen zu ermitteln. Und was wird dieses Jahr, in Zeiten von Corona, aus der weihnachtlichen Besinnlichkeit und dem Beisammensein? Ein Kommentar.

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