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#Corona-Schnelltests: Wie sicher sind sie? Wo in Berlin gibt sie? Alle Infos

Corona-Schnelltests: Wie sicher sind sie? Wo in Berlin gibt sie? Alle Infos

Corona-Schnelltests sind ein wichtiges Mittel im Kampf gegen die Pandemie. In Berlin gibt es bisher einige wenige Einrichtungen, die die Schnelltests anbieten. Aber wie sicher sind eigentlich Schnelltests? Und wo kann ich mich in Berlin testen lassen? Und wie gut sind die Tests für zuhause? Die Antworten auf die wichtigsten Fragen.

In Berlin gibt es seit November 2020 bereits einige wenige Corona-Schnelltest-Stellen. Foto: Imago Images/xcitepress

Vorab nochmal zum Verständnis: Mit den Corona-Schnelltests ist es so eine Sache, denn: Eigentlich dürfen diese nicht für den Privatgebrauch zugelassen sein, da das Infektionsschutzgesetz es verbietet „In-vitro-Diagnostika an Laien abzugeben, die dem direkten oder indirekten Nachweis einer meldepflichtigen Erkrankung dienen.“

Da die Test-Kapazitäten jedoch seit Wochen ausgereizt sind, finden immer mehr Arztpraxen einen Weg, um ihren Patient*innen Schnelltests zur Verfügung zu stellen. Entweder wird der Schnelltest direkt vor Ort durchgeführt oder ein Test-Kit wird nachhause geschickt und dann von Ärzten mittels Ferndiagnostik ausgewertet.

Welche Arten der Schnelltests gibt es und wie sicher sind sie?

Corona Schnelltest Corona-Antikörper-Test von cerascreen im Online-Shop der Drogeriemarkt-Kette dm: Auch durch ein negatives Testergebnis sind die Zweifel nicht ausgeräumt.
Corona-Antikörper-Test von cerascreen im Online-Shop der Drogeriemarkt-Kette dm: Auch durch ein negatives Testergebnis sind die Zweifel nicht ausgeräumt. Foto: dm online

Antikörper-Schnelltest Der Drogeriemarkt dm verkauft seit einigen Wochen sogenannte Corona-Antikörper-Tests für daheim. Eine akute Infektion wird durch einen Antikörper-Test jedoch nicht nachgewiesen. Der Antikörper-Test sucht lediglich nach bereits gebildeten Corona-Antikörpern und gibt demnach an, ob man schon mit dem Virus infiziert war.

Antigen-Schnelltest Auf dieser Art des Schnelltests ruht derzeit die größte Hoffnung. Der sogenannte Antigen-Schnelltest sucht im Abstrich nach für das Corona-Virus typischen Molekülen und gibt an, ob eine akute Infektion vorliegt. Die Vorteile: Der Test liefert ein Ergebnis bereits in unter 30 Minuten, ein positives Testergebnis hat zudem eine tatsächliche Aussagekraft von 95 Prozent. Wie immer bei einem negativen Corona-Testergebnis, gilt jedoch auch beim Antigen-Schnelltest: Ein negatives Testergebnis muss mit Vorsicht behandelt werden. Antigen-Schnelltests können negativ ausfallen, wenn die Virenlast zum Zeitpunkt der Testung noch nicht hoch oder nicht mehr hoch genug war. Also wenn sich ein*e Patient*in im Anfangs- oder Endstadium der Erkrankung befindet.

PCR-Test Der „genaueste“ der Corona-Schnelltests, der PCR-Test, weist das genetische Material des Virus‘ zu 99,5 Prozent nach, benötigt hierfür jedoch große, hochmoderne Analyseautomaten und eignet sich daher nicht als Selbsttest für daheim.

Einige wenige Labore in Deutschland bieten PCR-Tests trotzdem bereits auf Basis der Ferndiagnostik an. Der/die Patient*in entnimmt aus einem zugesandten Test-Kit ein Wattestäbchen, führt den Rachenabstrich zuhause selber durch und sendet das Stäbchen in einer konservierenden Lösung dann ins Labor.  

Wo kommen Corona-Schnelltests bisher zum Einsatz?

Mitte Oktober wurde die nationale Corona-Teststrategie dahingehend geändert, dass Antigen-Schnelltests künftig in Kliniken und Pflegeheimen zum Einsatz kommen sollen. Die Einrichtungen müssen hierfür Testkonzepte erstellen.

Am 25. November 2020 wurde zudem bekannt, dass der Berliner Senat derzeit den Einsatz von Schnelltests an Schulen prüft. Regelmäßig getestet werden sollen Lehrkräfte und andere Dienstkräfte der Schule, nicht die Schüler*innen selbst.

Seit dem 24. November 2020 steht zudem fest, dass der gezielte Einsatz von Corona-Schnelltests ab dem 1. Dezember 2020 die angeordnete Quarantäne-Zeit verkürzen soll. Wer nach 10 Tagen einen negativen Corona-Schnelltest vorweisen kann, kann die Quarantäne-Dauer von 14 auf 10 Tage verkürzen.

In anderen gesellschaftlichen Bereichen ist der Einsatz von Corona-Schnelltests derzeit (Stand 25. November 2020) noch umstritten.

Kann ich als Privatperson in Berlin einen Corona-Schnelltest machen? Wenn ja, wo?

Noch ist das Angebot an Corona-Schnelltests in Berlin ziemlich zu undurchsichtig und wird von Expert*innen auch etwas kritisch beäugt. Es gibt allerdings schon einige wenige Angebote, die Privatverbraucher*innen in Anspruch nehmen können.

Mitte November eröffnete die erste Corona-Schnelltest-Station in der Auguststraße in Mitte. Die Schnelltest-Station wurde in einer Kunstgalerie eingerichtet. Durchgeführt werden die Tests von einem Team aus Medizinstudent*innen und von einem Arzt angelerntem Personal.

Vor Ort können Privatpersonen in der Ausguststraße einen Antigen-Schnelltest und sogar einen PCR-Test machen. Letzterer wird beispielsweise im Gegensatz zum Antigen-Schnelltest auch auf Reisen anerkannt. Wegen des jetzt schon hohen Andrangs (Stand 25. November 2020) soll zeitnah eine weitere Schnelltest-Stelle in der Berliner City-West eröffnen.

Anleitung der Antigen-Schnelltests für zuhause, Grafik: City Praxen Berlin

Kann ich einen Antigen-Schnelltest zuhause selbst durchführen?

Seit Anfang November 2020 gibt es in Berlin zudem die Möglichkeit einen Antigen-Schnelltest zuhause selbst durchzuführen. Die CityPraxen Berlin bieten diesen Service mittels Ferndiagnostik an. Das Test-Kit wird innerhalb weniger Stunden nachhause geliefert. Den Nasen-Rachen-Abstrich nehmen die Patient*innen zuhause selbst vor, die Auswertung des Testergebnisses erfolgt durch eine*n Arzt*in, der/die Handyfotos vom Abstrich auswertet.

Der/die Patient*in fungiere hier sozusagen „als verlängerter Arm“ des Arztes/der Ärztin, wie der leitende Arzt der City Praxen Berlin, Dr. Heinz R. Zurbrügg, erklärt.

Das Risiko einer falschen Testdurchführung und eines somit falschen Ergebnisses gibt es laut dem Arzt nicht. Auf den Handyfotos, die der/die Patient*in an die Praxis verschicke, sei genau ersichtlich, ob ein Test „regulär“ durchgeführt wurde. Liegt ein positives Testergebnis vor, wird der/die Patient*in von den Ärzten angewiesen, sich in Quarantäne zu begeben und der Fall wird dem Gesundheitsamt gemeldet.

Kann ich zuhause auch einen PCR-Test selbst durchführen?

PCR-Tests anzubieten, die mittels Ferndiagnostik ausgewertet werden, ist anders als bei den Antigen-Tests rechtlich nicht möglich. Die Auswertung dieser sehr sicheren Schnelltests ist zu kompliziert, als dass es ausreichen würde, dass der/die private Endverbraucher*in den Abstrich selbst durchführt.

Derzeit kursieren Produkte von rund 200 verschiedenen Schnelltest-Herstellern auf dem deutschen Markt. Die Seriösität jeden Anbieters muss im Einzelfall bewertet werden. Außerdem sollte es im Ermessen jede*r*s Einzelnen liegen, ob man auf einen Termin für einen regulären Testtermin wartet oder auf einen Schnelltest zurückgreift.

Wieviel kostet ein Schnelltest in der Regel? Muss ich ihn selbst zahlen?

Je nach Anbieter*in und Teststelle liegen die Kosten für einen Corona-Antigen-Schnelltest zwischen 40 und 50 Euro. PCR-Tests sind teurer. Bei der ersten Berliner Schnelltest-Stelle in der Auguststraße in Mitte liegen die Kosten für einen PCR-Test bei rund 100 Euro. Die Kosten müssen privat übernommen werden.

Stellen Antigen-Schnelltests eine Perspektive für die Kultur dar?

Mitte Oktober, als das Thema Schnelltests medial aufflammte, witterte ein Teil der Berliner Kulturlandschaft seine Chance. Die Berliner Clubcommission plädierte dafür, Antigen-Schnelltests für die schnelle Gewissheit an der Clubtür einzuführen. Ein Wunsch, der in der Realität jedoch vorerst noch ein Wunschtraum bleiben muss.

Denn auch bei Corona-Schnelltests muss die medizinische Auswertung durch geschultes Personal erfolgen. Und an diesem fehlt es in Deutschland. Wenn sich die Situation in Berlin wieder etwas beruhigt hat, könnten Antigen-Schnelltests jedoch zu einer Perspektive für Kulturbetriebe werden. Aber das bleibt abzuwarten.


Mehr zum Thema Corona in Berlin

Doch lieber einen regulären Corona-Test als einen Schnelltest? Wo ihr in Berlin einen Corona-Test machen könnt, erfahrt ihr hier. Die Berliner TU hat eine App entwickelt, um die Aerosol-Belastung in Innenräumen zu ermitteln. Und was wird dieses Jahr, in Zeiten von Corona, aus der weihnachtlichen Besinnlichkeit und dem Beisammensein? Ein Kommentar.

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