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#Darum ist die Bundesliga die langweiligste Liga Europas

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Darum ist die Bundesliga die langweiligste Liga Europas

Na ja, meint Bernd Hofmann, denkt einen Moment lang nach und sagt: „Langeweile ist natürlich ein harter Ausdruck, aber im Kern trifft es das Gefühl natürlich schon.“ Das Gefühl, dass da in der Fußball-Bundesliga niemand mehr ist, der dem FC Bayern München Paroli bieten kann. Der Rekordmeister steuert geradewegs auf den zehnten Titel in Serie zu. Und Hofmann, 71 Jahre alt, seit drei Jahrzehnten Präsident des FC-Bayern-Fanklubs Nabburg/Oberpfalz, des weltgrößten Bayern-Fanklubs überhaupt, denkt immer wieder daran, wie schön es doch war, als sein Herzensverein noch Gegner auf Augenhöhe hatte. „Bei uns im Fanklub gibt es Leute“, sagt er, „die wissen gar nicht, wie es ist, zu verlieren. Die kennen gar keinen anderen Meister mehr.“

Die Bundesliga erlebt gerade eine Monokultur des Erfolgs, die in Europa ihresgleichen sucht. In England (fünf verschiedene Meister in den vergangenen neun Jahren), in Spanien (drei), Frankreich (drei) und Italien (zwei) ging es zuletzt im Liga-Alltag weit umkämpfter zu. Deshalb stellt sich vor allem eine Frage: Was bedeutet das?

Überall sinkendes Interesse

Wer nach einer Antwort sucht, sollte zunächst auf die TV-Zahlen blicken, sie sind ein Spiegelbild des Interesses: Die „Sportschau“ samstagabends in der ARD kam in der Hinrunde noch auf durchschnittlich 4,03 Millionen TV-Zuschauer (4,79 Millionen Zuschauer in der Vorsaison). Auch beim Pay-TV-Sender Sky ging das Interesse an den Liveübertragungen der Bundesliga am Samstagnachmittag zurück. Schalteten in der Hinrunde 2020/21 noch durchschnittlich 1,89 Millionen Zuschauer ein, waren es in der zurückliegenden Hinserie nur noch 1,66 Millionen.

Was denken die Sender selbst über die Qualität des Produkts, für das allein die deutschsprachigen Rechteinhaber pro Saison mehr als 800 Millionen Euro an die 18 Bundesligavereine bezahlen? Ist die Bundesliga wirklich noch immer ein Premiumprodukt? Auf eine entsprechende Anfrage der F.A.S. reagierte Sky nicht. ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky ließ der F.A.S. mitteilen: „Grundsätzlich ist das Interesse am Fußball während der Corona-Zeit etwas zurückgegangen.“ Er weist allerdings auch darauf hin, dass es anderen Sendungen ebenso gehe, dass generell wieder weniger Menschen vor dem Fernseher sitzen und der Marktanteil der „Sportschau“ sogar leicht gestiegen sei.

Klar ist jedoch, dass ein Höhepunkt überschritten ist. Dass der Fußball ein Stück seines Zaubers verloren hat. Der Fußball, von dem es rund um die WM 2006 hieß, er sei aus seiner proletarischen Schmuddelecke als Raum für berauschende Gemeinschaftserlebnisse in der Mitte der Gesellschaft angekommen, hat wieder ein Imageproblem. Geldgier, Korruption, Despoten und Staaten, die das Spiel für ihre Zwecke nutzen, Scheichs, die Klubs kontrollieren, oder Rassismus – mit dem extremen Fokus auf das Spiel treten auch die Schattenseiten verstärkt in den Vordergrund.

Menschen fühlen sich abgestoßen, und die Pandemie hat dieses Gefühl hierzulande verstärkt. Das Jammern der Branche, die ihre Kicker mit Millionen überhäuft, und die Bilder von vollen Stadien, während zeitgleich Hochzeiten und Beerdigungen unter Einschränkungen stattfinden mussten, hat Sympathien gekostet. Es ist längst nicht mehr für so viele Familien hip, 150 Euro zu bezahlen, um dabei zu sein, wenn der VfB Stuttgart 2:2 gegen Hertha BSC spielt.

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