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#Das Finale hat Game of Thrones nicht ruiniert: Warum die Serie immer noch einen Rewatch wert ist

Das Finale hat Game of Thrones nicht ruiniert: Warum die Serie immer noch einen Rewatch wert ist

Hat das Finale von Game of Thrones die Serie nachhaltig beschädigt? Definitiv nicht. Selbst wenn ihr von der letzten Staffel enttäuscht wart, lohnt es sich, noch einmal in die Welt von Westeros einzutauchen.

Kann ein Finale eine ganze Serie zerstören? Wenn wir den Reaktionen auf ein kürzlich veröffentlichtes Video zur letzten Staffel von Game of Thrones Glauben schenken, ist die Antwort eindeutig: ja. Unter dem Trailer, der die finalen Episoden der Fantasyserie in den Vordergrund rückt, sammeln sich enttäuschte bis wütende Kommentare.

Für viele steht fest: Das Game of Thrones-Erbe wurde nachhaltig beschädigt. Mit dem Wissen um den Ausgang der Serie, ergibt es keinen Sinn, sich nochmal in der Welt von Westeros zu verlieren. Ein Rewatch von Game of Thrones? Auf keinen Fall, so das Fazit. Ich will dennoch eine Lanze brechen. Auch der zweite, dritte oder vierte Serienmarathon ist eine lohnenswerte Erfahrung.

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Für die Sammlung

Game of Thrones hat im Lauf seiner acht Staffeln eine bemerkenswerte Entwicklung hingelegt – und das wird vor allem dann deutlich, wenn man die Serie innerhalb weniger Tage bzw. Wochen schaut, statt über mehrere Jahre verteilt. Aber lasst uns zuerst kurz dorthin springen, wo alles angefangen hat.

Game of Thrones startete genau zum richtigen Zeitpunkt

Als Game of Thrones im April 2011 startete, befand sich HBO an einem spannenden Punkt. Die Konkurrenz feierte Erfolge mit
Serienepen wie Breaking Bad. Die meisten der großen Serien, die HBO
berühmt gemacht haben, waren ausgelaufen. True Blood avancierte dafür zum ultimativen Aushängeschild des Kabelsenders: In der Vampirserie gibt es Sex und Gewalt im Überfluss. Quasi der perfekte Nährboden für Game of Thrones.

Hier könnt ihr den neuen Game of Thrones-Trailer schauen:

Game of Thrones – Staffel 8 Trailer 2021 (English)

Abspielen

Die Verfilmung der gleichnamigen Romanreihe von George R.R. Martin wurde einerseits durch den von Harry Potter und der Herr der Ringe befeuerten Fantasy-Boom der 2000er Jahre angetrieben. Andererseits von der Neugier, eine solche Geschichte ohne Kompromisse von Woche zu Woche auf dem heimischen Bildschirm zu erleben.

Aufwendige Historiendramen wie Rom und Deadwood haben Game of Thrones den Weg geebnet: Die HBO-Serie wirkte für damalige Verhältnisse groß und eindrucksvoll. Rückblickend war sie trotzdem meilenweit von dem gigantischen Serien-Blockbuster entfernt, in den sie sich am Ende der Dekade verwandelt hat.

Game of Thrones hat insgesamt drei Phasen durchlaufen

Diese Verwandlung ist überaus beachtlich, obwohl sie im Lauf der Jahre nur bedingt wahrzunehmen war.
Wenn sich die Dinge stückchenweise verändern, kriegt man sie meistens kaum mit. Genau an dieser Stelle wird der Rewatch interessant: Game of Thrones transformiert sich im Lauf seiner acht Staffeln gewaltig.

Die drei großen Game of Thrones-Phasen:

  • Phase 1: Die erste Phase deckt die ersten beiden Staffeln ab und baut auf erprobte HBO-Elemente. Prestigedrama, Sex und Gewalt: Game of Thrones zeigt nackte Haut, brutale Gefechte und lässt uns an den Lippen der Figuren kleben.
  • Phase 2: Die zweite Phase zieht sich von der 3. bis zur 6. Staffel. Die Serie lehnt sich erstmals richtig in die Fantasy-Elemente der Vorlage und entdeckt Westeros in seiner ganzen Pracht. Nichts fasst diese Entwicklung besser zusammen als die nicht mehr ganz so kleinen Drachen auf hoher See vor der Eroberung einer neuen Welt.
  • Phase 3: Die dritte Phase besiegelt den Sprung zum Serien-Blockbuster. Ab jetzt ist jede Folge eine Schlacht der Bastarde. HBO definiert mit der 7. und 8. Staffel einen neuen Standard, der in seinem Umfang bis heute von keiner anderen Serienproduktion erreicht wurde, auch nicht von The Mandalorian auf Disney+.
Game of Thrones

Besonders faszinierend ist, wie die ersten Staffeln mit wenigen, aber dafür umso präziseren Akzenten die Illusion von etwas Größerem erwecken. Da wären etwa die geschickt gestreuten Hinweise auf die Weißen Wanderer sowie das famose Intro in Verbindung mit der unverkennbaren Musik, das uns ein Gespür für die Fantasiewelt gibt.

Game of Thrones auf dem Weg zum Serien-Blockbuster

Zu Beginn fühlt sich Game of Thrones mit seiner Kombination aus expliziten Szenen und realistischem Drama oft wie eine Mischung aus anderen HBO-Hits wie Die Sopranos und True Blood an. Im Hintergrund wird währenddessen aber zielstrebig auf die nächste Entwicklungsstufe hingearbeitet. Irgendwann finden die breit angelegten Schlachten nicht mehr versteckt im Off statt, sondern werden zum Höhepunkt einer ganzen Staffel.

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Die komplette Serie

Dass Game of Thrones das größte Serienphänomen der letzten zehn Jahre ist, liegt an vielen verschiedenen Dingen, wie der einflussreichen Buchvorlage und den ikonischen Figuren. Ein entscheidender Punkt ist aber auch, dass Game of Thrones als Serienproduktion nie davor zurückgeschreckt ist, sich weiterzuentwickeln.

Die Evolutionsstufen der Serie kamen nie ohne Ankündigung. So markiert zum Beispiel die Schlacht von Schwarzwasser am Ende der 2. Staffel einen dieser einschneidenden Momente. Game of Thrones zeigt zum ersten Mal, was alles möglich ist. Danach folgen weiteren Sprünge, um der Dimension der Geschichte gerecht zu werden. Immerhin kämpfen hier gleich sieben (!) Königreiche gegeneinander.

Game of Thrones

Aus der Kritik an den späteren Game of Thrones-Staffeln lese ich oft heraus, dass die kreativen Köpfe hinter der Serie das feine, wohl überlegte Drama gegen grobschlächtiges Spektakel getauscht haben. Wo einst Figuren und Dialoge der Antrieb der Handlung waren, dominiert am Ende nur noch unüberlegter Bombast, heißt es.

Die Verwandlung von Game of Thrones ist konsequent

Aber stimmt das? Für mich stellt die Serie in ihrer – durchaus radikalen – Wandlung zum größten Serien-Blockbuster unserer Zeit vielmehr eine mitreißende, konsequente Bewegung dar: Intrigen, die in spärlich belichteten Räumen ihren Anfang genommen haben, weiten sich so weit aus, dass sie am Ende auf riesigen Schlachtfeldern ausgetragen werden müssen.

  • Zum Weiterlesen: Die Kritik an Game of Thrones Staffel 8 ist absoluter Unsinn

Bei Game of Thrones entsteht aus etwas Unscheinbaren ein überwältigender Sturm, der schlussendlich die Macht besitzt, die Welt, die wir im Lauf von acht Staffeln ausführlich kennengelernt haben, auf den Kopf zu stellen, unter Umständen sogar komplett einzureißen. Gänsehaut ist bei jedem Rewatch vorprogrammiert.

Egal, wie die Geschichte im Detail endet: Zu erleben, wie der Kampf um den Eisernen Thron immer größer und komplexer wird, ist für mich einer der größten Reize der Serie. Game of Thrones hinterlässt bei mir das Gefühl, Zeuge einer prägenden Phase (in einer fiktiven Welt) geworden zu sein. Das schaffen nur die wenigsten Serien. Es ist phänomenal.

Podcast: Was bleibt von Game of Thrones übrig?

In der neusten Folge von Streamgestöber steht alles im Zeichen des großen Game of Thrones-Jubiläums. Was bleibt nach zehn Jahren von der HBO-Serie? Hier könnt ihr euch das Gespräch anhören:

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Andrea, Jenny und Lisa blicken zurück auf alle acht Staffeln von Game of Thrones. Im Podcast geht es um Höhepunkte und Enttäuschungen. Darüber hinaus wird auch der popkulturelle Einfluss der Serie diskutiert, ganz zu schweigen von der Frage, was das Finale für das Vermächtnis der Serie bedeutet.

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Wie steht ihr dazu? Game of Thrones nochmal schauen? Oder lieber nicht?

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