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#Deutsche Frauen siegen bei der Fußball-EM für Uwe Seeler

„Deutsche Frauen siegen bei der Fußball-EM für Uwe Seeler“

Sie hatten sich intensiv beharkt, sind sich aus dem Tagesgeschäft als Teamkolleginnen oder Bundesligakonkurrentinnen hinlänglich bekannt und mussten daher nach dem Schlusspfiff eines ereignisreichen EM-Viertelfinals noch einiges besprechen. Trost und Glückwünsche wechselten sich bei der Aussprache rund um den Mittelkreis im Brentford Community Stadium ab. Die Österreicherinnen waren faire Verliererinnen, die wussten, was sich unter Sportsfrauen gehört, und die Deutschen rundeten das Bild des glücklichen Siegers durch mitfühlende Worte und Gesten für die traurigen Konkurrentinnen ab.

Laura Freigang, die im Alltag für Eintracht Frankfurt stürmt und in der Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) bislang vor allem als Stimmungskanone besonders gefragt ist, nahm Barbara Dunst, die sonst mit ihr bei den Hessen gemeinsame Sache macht, lange in die Arme und versuchte, sie aufzubauen – es gelang ihr leidlich, und danach tauschten beide noch ihre Trikots. Dreimal hatte das Team Austria Latte oder Pfosten getroffen, zweimal verhinderte das Aluminium-Gestänge den Torerfolg der Deutschen, die in Person von Giulia Gwinn (46. Minute) und Klara Bühl (78.) ebenfalls kein Glück im Abschluss hatten.

Doch sie konnten über die in diesen Szenen fehlenden Zentimeter am Ende, als nach einer abwechslungsreichen und für die 16.000 Zuschauer in der Arena stets attraktiven Begegnung Bilanz gezogen wurde, leichter hinwegsehen als die mit leeren Händen dastehenden Österreicher. Die Münchnerin Lina Magull (27.) und die Wolfsburgerin Alexandra Popp (89.) schossen den deutschen Sieg heraus, über den die Bundestrainern erleichtert wirkte: Das sportliche Glück fühlt sich, wenn ihm harter Arbeit vorausgeht, mitunter besonders genussvoll an. Nun treffen die Deutschen an diesem Mittwoch in Milton Keynes im Halbfinale auf den Sieger der Partie Frankreich gegen die Niederlande, die erst an diesem Samstag (21 Uhr im F.A.Z.-Liveticker zur Fußball-EM und im ZDF) gegeneinander antreten.

„Der Gegner hat uns heute gefordert und weh getan, hat bei seinem Druck aber Gott sei Dank kein Tor erzielt“, bilanzierte Martina Voss-Tecklenburg. Das Publikum habe ein „großartiges Spiel“ gesehen, Die 54-Jährige sprach den Österreichern ein „großes Kompliment“ für ihre Leistung aus. Erst nach taktischen Umstellungen zur Pause sowie späteren Hereinnahme von Lena Lattwein (Wolfsburg) und Linda Dallmann (München), die sich als Mittelfeld-Duo um Ruhe und Ordnung verdient machten, gestalteten die Deutschen den Schlagabtausch wesentlich ausgeglichener und setzten sich letztlich aufgrund der höheren Effizienz durch.

Irene Fuhrmann, die Trainerin der Österreicherinnen, sagte, ihre Leute hätten gegen ein „absolutes Weltklasseteam“ verloren. Phasenweise sei es gelungen, die Deutschen „zu dominieren“, aber der „ein oder andere Fehler zu viel“ werde nun mal bei solch einem Turnier „eiskalt bestraft“. „Die Deutschen mussten alles geben, um uns zu schlagen“, betonte die Wienerin. Beim Blick auf die Dinge, die nun ohne eigenes Zutun auf der britischen Insel weitergehen, nannte sie Deutschland und England, das tags zuvor durch ein 2:1 über Spanien weitergekommen war, zwei Titelaspiranten, die „auf Augenhöhe“ einzuordnen seien. Frühestens im Finale in Wembley können sich ihre Wege kreuzen.

Soweit wollte Voss-Tecklenburg in der Nacht auf Freitag nicht denken. Stattdessen gestattete sie sich eine von emotionalen Worten geprägte Rückschau auf die Stunden vor dem Anstoß, als im Lager des DFB die Nachricht vom Tode Uwe Seelers die Runde machte. Sie hätten die traurige Kunde erfahren, so Voss-Tecklenburg, als die Besprechung des Spiels gegen Österreich gerade abgeschlossen war und alle zum Essen gehen wollten. Alle hätten betroffen reagiert. Sie selbst traf das HSV-Idol mehrmals, erzählte die Bundestrainerin, und dass sie dessen Ableben „sehr bewegt“ habe.

Bereits in den vergangenen Tagen sei in DFB-Kreisen der Gesundheitszustand Seelers ein Thema gewesen, „wir wussten“, sagte Voss-Tecklenburg, „dass nicht alles tipptopp bei ihm ist“. Sie sprach den Angehörigen ihr Beileid aus. Bei der Schweigeminute für den verstorbenen Ehrenspielführer der Nationalmannschaft stand Voss-Tecklenburg mit geschlossen Augen an der Auswechselbank. Als auf der Anzeigetafel in diesen Sekunden ein Bild Seelers in Jubelpose eingeblendet wurde, herrschte absolute Stille im Publikum. „Ich habe großen Respekt vor Uwe Seeler. Er war ein großartiger Fußballer und ein großartiger Mensch. Wenn wir ihn getroffen haben, hat er immer was Schönes gesagt“, sagte die Bundestrainern. Sie widmete den Erfolg über Österreich daher auch dem Verstorbenen und dankte ihren Spielerinnen für ein Ergebnis, „dass auch Uwe Seeler Freude bereitet“ hätte.

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