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#Deutschland im Finale der Fußball-EM der Frauen gegen England

„Deutschland im Finale der Fußball-EM der Frauen gegen England“

Wembley, sie kommen! Das deutsche Team hat sich bei der Europameisterschaft auch im fünften Spiel durchgesetzt, das Halbfinale gegen Frankreich 2:1 gewonnen und greift nun in einer der traditionsreichsten Stätte, die der Fußball zu bieten hat, nach dem Titel.

Im ausverkauften englischen Nationalstadion in London kommt es an diesem Sonntag (18.00 Uhr MESZ im F.A.Z.-Liveticker zur Fußball-EM, in der ARD und bei DAZN) gegen die Auswahl des Turniergastgebers zum Alles-oder-Nichts-Kampf um die Krone, bei dem 90.000 Zuschauer erwartet werden und damit einen weiteren Rekord bei dieser Veranstaltung schreiben, zu deren Gelingen die Abordnung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) unter der Regie von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg am Mittwoch den nächsten Gemeinschaftsbeitrag lieferte: Als Belohnung für ihren unermüdlichen Einsatz, mit dem sich die Spielerinnen auch gegen die Equipe Tricolore durchsetzten, stehen die Deutschen dicht vor dem ersten Triumph seit dem Olympiasieg 2016.

„Um ehrlich zu sein, kann ich es gar nicht in Worte fassen. Wir haben wieder eine Wahnsinnspartie gespielt“, sagte Popp im ZDF. „Wir sind so unfassbar glücklich, kein Schwein hat mit uns gerechnet, und wir stehen jetzt im Finale gegen England vor 90.000 – ganz ehrlich, etwas Schöneres gibt es nicht.“ Die Mannschaft, „die ist geil“, sagte Popp, nachdem sie als beste Spielerin der Partie ausgezeichnet wurde. Mit so „einer Vorfreude, so einem Bock auf ein Finale – etwas Besseres gibt es nicht“.

Sie wussten von vornherein, dass sie mit einem unberechenbaren Gegner klarkommen werden müssen, der sich bei allen Anstrengungen nicht ausschalten lassen würde: dem Coronavirus. Unmittelbar vor dem Halbfinale schlug es einmal mehr im DFB-Lager zu. Nachdem es bereits in der Vorbereitung Torjägerin Alexandra Popp und nach dem Start der Euro mit Lea Schüller zwei Stammkräfte erwischte hatte, fiel mit Klara Bühl vor dem Nachbarschaftsduell die nächste Offensivspielerin aus.

Auch ohne die Unterstützung der 21 Jahre alten Münchnerin, die isoliert im Team-Hotel in London geblieben war, setzten die Kolleginnen in Milton Keynes ihren Erfolgskurs fort, wobei Popp (40. und 76. Minute) mit ihren Treffern maßgeblich den Weg ebnete. Bühls Ausfall, an den die Mitspielerinnen vor dem Anstoß durch ein hochgehaltenes Trikot mit ihrem Namen erinnerten, hatte die Bundestrainerin mit der Hereinnahme der Wolfsburgerin Jule Brand kompensiert. Ansonsten nahm Voss-Tecklenburg keine Änderungen an der Startformation vor, was im Hinblick auf die bis dahin durchweg aufbauenden Ergebnisse auch nahe lag.

Popp nimmt den Ball direkt

Den Französinnen gelang es zu Beginn nur punktuell, mit längeren Ballbesitzpassagen das Geschehen in die Hälfte der Deutschen zu verlagern. Die Außenverteidigerinnen Giulia Gwinn und Felicitas Rauch hatten ihre Hauptaufgabe aber gleich im Griff und kamen wiederholt über die Mittellinie mit nach vorne. Ein erster ernstzunehmender Konter, eingeleitet von Sara Däbritz, endete bei Lina Magull, weil die französische Kapitänin Wendie Renard als letzte Instanz noch dazwischen ging (6.).

Was den Deutschen früh zugutezuhalten war: Sie legten den Respekt vor den technisch überlegenen Solistinnen ab und verlagerten durch konsequentes Verschieben die Vorstöße der Les Bleus auf die Flügel, wo die Gefahr, Schaden anzurichten, kleiner war. Außerdem sorgten sie ihrerseits bei Standardsituationen für Aufregung im französischen Strafraum. Einen mit Wucht und Effet getretenen Freistoß von Popp lenkte Torhüterin Pauline Peyraud-Magnin mit einem Hechtsprung um den Pfosten herum (22.).

Spätestens nach dieser Szene, bei der ihre Fans unter den 27.400 Besucher den Jubelschrei schon auf den Lippen hatten, waren die Frauen in Schwarz-Weiß vollends obenauf. Sie doppelten die Angreiferinnen, was möglich war, weil Lena Oberdorf und Däbritz im defensiven Mittelfeld viel Laufarbeit verrichteten. Und es kam noch besser: Svenja Huth wechselte die Seiten und flankte von rechts in Richtung Elfmeterpunkt, wo Popp die Kugel direkt nahm und unhaltbar unter die Latte schoss. Es war das fünfte Tor bei dieser EM für die Wolfsburger Kapitänin.

Merle Frohms hatte Pech, als der Ball von ihr ins Tor prallte.


Merle Frohms hatte Pech, als der Ball von ihr ins Tor prallte.
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Bild: AFP

Die deutsche Freude währte nur kurz. Noch vor der Pause schlugen die Französinnen, zu diesem Zeitpunkt überraschend, zurück: Mit einem Distanzschuss, der erst an den Pfosten, dann an den Rücken von Merle Frohms und von dort hinter die Linie prallte, leitete Kadidiatou Diani den Ausgleich ein (44.).

Die zweite Halbzeit konnte mit ihrer Dynamik nicht ganz mit dem ersten Durchgang mithalten. Doch weil jeder Fehler das Aus bedeuten konnte, lag eine Spannung über dem Spiel, die es stets sehenswert machte. Kathrin Hendrich, die bei einem Schuss von Selma Bacha den Kopf rechtzeitig hinhielt (63.) und Frohms, die einen Kopfball von Renard abfing (64.) und sich Diani in den Weg stellte (67.), verhinderten Ungemach, als den Deutschen die Kontrolle vorübergehend entglitt.

Voss-Tecklenburg reagierte und brachte mit Linda Dallmann und Sydney Lohmann ein Bayern-Duo der Bank, das frische Energie bringen sollte. Die Idee zündete. Das Team bekam Aufwind, und Popp gelang per Kopf das 2:1 (76.). Diesen Vorsprung verteidigten sie in einer hektischen Schlussphase mit allem, was ihnen möglich war. Das reichte zu einem weiteren Coup, durch den sie sich zu guter Letzt im Wembley Stadium ihren großen Traum erfüllen können.

Die Bundestrainerin sprach im ZDF-Interview bewegt von großem „Stolz“ auf ihre Spielerinnen. „Das ist so verdient, wir haben so hart dafür gearbeitet. Wir sind so ein Haufen geworden hier, der sich überall unterstützt. Ich finde, wir haben völlig verdient dieses Spiel gewonnen.“ In der Kabine werde jetzt „gesungen und getanzt“. Auch Merle Frohms war hin und weg. „Mit dem Abpfiff kamen gleich die Freudentränen, das ist einfach ein unglaubliches Gefühl“, sagte die Torhüterin. Das Gegentor sei „sowas von egal“.

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