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#Deutschland ist dank Hansi Flick wieder ein Team

„Deutschland ist dank Hansi Flick wieder ein Team“

Der „Tiger“ bewegt sich kaum von der Stelle. Es ist brüllend heiß in der Mittagssonne von al-Ruwais, und Hermann Gerland, in langer Hose und langem Shirt, hat die Schirmmütze tief ins Gesicht gezogen. Der Co-Trainer der Nationalmannschaft beobachtet das erste Training in Qatar eher stoisch aus dem Mittelkreis.

Sein Chef dagegen tigert rastlos hin und her zwischen den kleinen Gruppen. „Bereit für den Ball!“, „Erster Kontakt, jawoll!“, „Bisschen mehr Tempo!“ – und immer wieder: „Komm! Come on!“ Hansi Flick ist bereit, und er will das auch ausstrahlen, später werden die Spieler sagen, dass es eine außergewöhnlich intensive Einheit war.

In jedem Fall braucht man an diesem Samstag nur den Mann mit der roten Pfeife um den Hals zu beobachten, um zu wissen: Der WM-Ernstfall hat begonnen. Auch wenn Flicks Blick, zumindest hier, erst einmal nach unten geht, auf die Füße seiner Spieler. Als könnte er da jetzt noch ein paar Prozent herausholen: „Come on!“

Gut fünfzehn Monate hat der Bundestrainer an so ziemlich jeder Schraube gedreht, die er finden konnte, um diese WM, sein erstes Turnier als Chef, zu einem Erfolg zu machen. Erfolg ist für Flick nicht relativ. Mit dem Vorsatz, ein paar gute Spiele zu machen und vielleicht trotz eines verlorenen Halbfinals zufrieden nach Hause zu fahren, brauchte man ihm nicht zu kommen.

Flick, als Spieler beim FC Bayern sozialisiert und seitdem mit dieser Mentalität geimpft, kennt Erfolg nur absolut. Er will den Weltpokal. Aber er weiß natürlich auch, dass dafür schon einiges zusammenkommen muss.

Die Deutschen haben zuletzt die Fußballwelt nicht aus den Angeln gehoben, das Scheitern an der eigenen Hybris 2018, die mutlose Pandemie-EM unter Joachim Löw 2021 – wie ein Champion hat das Nationalteam lange nicht ausgesehen, und auch beim Deutschen Fußball-Bund weiß man inzwischen, dass es ein Fehler war, nach dem Scheitern in Russland mit Löw weiterzumachen Als Flick im vergangenen Spätsommer dessen Nachfolge antrat, war vor allem das seine Referenz: Dass er weiß, wie Champions aussehen.

Der große Kommunikator

Um diese Differenz zu beseitigen, zwischen der identitätslosen Hülle namens „Die Mannschaft“ und diesem Bild von einer Mannschaft namens FC Bayern, hat er sich vom ersten Tag mit vollem Einsatz in den neuen Job geworfen, er hat das Credo eingeführt, dass man Nationalspieler „immer“ ist, und, um das einzufordern, die Spieler in den Vereinen besucht, ihnen Hausaufgaben gegeben und den Fortschritt kontrolliert, er hat Fachleute ins Boot geholt wie einen Trainer für Standardsituationen, und er hat gesprochen, gesprochen, gesprochen, mit seinen Spielern, mit den Trainern, mit Journalisten, mit allen.

Flick, 57 Jahre alt, ist der große Kommunikator im deutschen Fußball, er sieht den Austausch ausnahmslos als Chance, um Menschen mitzunehmen – je mehr, desto besser. Der Tisch, an dem die Trainer sitzen, ist bei ihm wieder größer geworden als bei Löw. Aber vor allem eines ist ihm wichtig: Dass dort „jedes Wort gleich viel wert“ ist, wie er sagt – ein Chef, der seinen Mitarbeitern Räume und Vertrauen gibt. Team könnte ein Wort sein, das Flick erfunden hat.

Am Montag, dem dritten Tag in Qatar, sitzt Niklas Süle auf dem Pressepodium im Trainingszentrum al-Shamal. Er wird gefragt, wie sich der Bundestrainer Flick zu jenem Flick aus der gemeinsamen Bayern-Zeit verhält. „Der Hansi“, sagt Süle, „kriegt das unheimlich gut hin, in kürzester Zeit eine Einheit zu formen, und das müssen wir für dieses Turnier auch sein.“

Hansi Flick lebt den Teamgedanken in jedem Moment. Auch schon als Ko-Trainer von Jürgen Klinsmann beim WM-Triumph  2014.


Hansi Flick lebt den Teamgedanken in jedem Moment. Auch schon als Ko-Trainer von Jürgen Klinsmann beim WM-Triumph 2014.
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Bild: picture alliance / GES-Sportfoto

Flicks Meisterstück, das war nicht der x-te nationale Titel mit den Bayern, es war die Champions-League-Endrunde, die 2020 wegen der Pandemie als Finalturnier in Lissabon ausgetragen wurde. Davor bezog er mit dem Team ein Kurztrainingslager an der Algarve, um erst gemeinsam herunterzufahren, und dann zusammen richtig hoch.

Dass das Nationalteam nun vor der Anreise nach Qatar noch ein paar Tage im Oman verbracht hat, die vornehmlich der Regeneration und Akklimatisierung dienten, ist keine zufällige Ähnlichkeit. An der Algarve und dann in Lissabon entstand der Flow eines Turnier- und Trainerlebens, und dann bereitete Flick seine Mannschaft auch noch fußballerisch derart auf den Punkt vor, dass der unterlegene Finaltrainer Thomas Tuchel später davon schwärmte.

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