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#Die Kritiker: Der Zürich-Krimi – Borchert und die Sünden der Vergangenheit

Inhaltsverzeichnis

Eine alte Weggefährtin von Thomas Borchert gerät ins Visier von Mördern und der Polizei. Kann der Züricher Rechtsanwalt ihr helfen?

Stab

Darsteller: Christian Kohlund, Ina Paule Klink, Susi Banzhaf, Pierre Kiwitt, Sönke Möhring, Vladimir Korneev
Musik: Michael Klaukien
Kamera: Max Knauer
Drehbuch: Wolf Jakoby
Regie: Roland Suso Richter

Wenn einen die Sünden der Vergangenheit einholen und das Kartenhaus des eigenen Lebens in sich zusammenfällt, geht es um alles oder nichts. Das muss auch der rechtschaffene (eigentlich nicht mehr praktizierende) Züricher Rechtsanwalt Borchert (Christian Kohlund) auf schmerzhafte Weise in seinem neuen Fall erfahren. Doch trotz dieser vielversprechenden Prämisse schafft es die neue Ausgabe des «Zürich-Krimis» nicht, ihre Zuschauer trotz der spannenden Ausgangslage mit einer besonders stark betonten Emotionalität an sich zu binden.

Im Zentrum des Falles steht aus Borcherts Sicht seine treue Rechtsanwaltsgehilfin Regula Gabrielli (Susi Banzhaf), die ihn in seiner langen Karriere schon mehr als einmal aus der Patsche geholt hat. Doch jetzt ist sie einmal selbst in den Strudel des Verbrechens geraten: An einem Sommerwochenende hatte sich ein alter Bekannter bei ihr gemeldet, ein Freund aus Jugendtagen, der sich wieder einmal mit ihr treffen wollte. Zwar weiß sie dank ihrer langen gemeinsamen Vergangenheit, dass er einiges auf dem Kerbholz hat – aber eben nicht, wie lange sein jüngstes Ding zurückliegt: nämlich erst wenige Stunden. Zusammen mit ebenso kaltblütigen Kumpanen hat er einen Bankraub verübt, bei dem ein Komplize eine Sicherheitsfrau des Geldtempels erschossen hat, der in diesem Tumult selbst einen Schuss ins Bein kassierte. Beim anschließenden Chaos trennten sich die Wege der Verbrecher, der Angeschossene blieb zurück und weigerte sich, nun die Beute mit den anderen zu teilen. Das sorgt für dicke Luft – und bald auch für das eine oder andere Messer im Rücken, und zwar nicht nur symbolisch.

Über kurz oder lang gerät auch Gabrielli ins Visier der Polizei, die ihren Jugendfreund nicht aktiv decken wollte, aber trotzdem viele Fehler gemacht hat. Um sie aus der Schusslinie zu bekommen, wollen es Borchert und seine Kollegin Dominique (Ina Paule Klink) nun nicht mehr so ganz genau mit der Wahrheit nehmen – was für Dominique, die wirklich Anwältin ist, natürlich ernste Konsequenzen haben könnte. Und an dieser Stelle hören die Gewissensbisse der Figuren nicht auf: Denn gleichzeitig stellt der Film die Frage, wie gut wir Menschen, mit denen wir schon jahrelang Tag für Tag zu tun haben, eigentlich kennen. So kommen viele schmerzhafte Episoden aus Gabriellis schwerer Kindheit und Jugendzeit zum Vorschein, an denen auch ihre Freunde und Kollegen zu knabbern haben.

Trotz dieser spannenden Themen und Blickwinkel ist dieser Eintrag in der langen Reihe der «Zürich-Krimis» um den eigenwilligen Schweizer Juristen Thomas Borchert trotzdem einer der schwächeren. Denn leider gelingt es dem Drehbuch aus der Feder von Wolf Jakoby nicht, die emotionalen Dilemmata seiner Figuren so ins Scheinwerferlicht zu stellen, dass diese Geschichte auch über den konkreten Fall hinauswachsen könnte. Ebenso fehlt es letztlich an einem funktionierenden Spannungsbogen, da zwar immer relativ viele Fragen offen sind, gleichzeitig aber auch viele unterschiedliche Handlungsstränge betrachtet werden, die zudem am Schluss nicht wirklich überzeugend ineinander fließen. Deutlich besser gefällt dagegen wieder einmal Christian Kohlund als charmanter Kämpfer für Gerechtigkeit.

Der Film «Der Zürich-Krimi – Borchert und die Sünden der Vergangenheit» wird am Donnerstag, den 6. April um 20.15 Uhr im Ersten ausgestrahlt.

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