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#Die Lira verliert nach Antritt des neuen Finanzministers an Wert

Gegenläufig haben die Märkte am Montag auf die Ankündigungen des neuen türkischen Superministers für Wirtschaft und Finanzen, Mehmet Simsek, reagiert. Trotz markiger Worte des neuen „Wirtschaftszaren“ vom Sonntag verbuchte die Lira am Montag Verluste. Mussten am Freitag noch 20,9 Lira für einen Dollar gezahlt werden, waren es zu Wochenbeginn bereits 21,22 Lira, was ein neues Rekordtief markierte. Auf Dollar lautende Staatsanleihen erzielten Kursgewinne. Aktien waren an der Börse in Istanbul gefragt. Der Index ISE 100 ist seit dem 25. Mai, kurz vor Erdogans Wiederwahl, um etwa 20 Prozent gestiegen und bewegt sich wieder nahe historischer Höchstwerte.

Andreas Mihm

Wirtschaftskorrespondent für Österreich, Ostmittel-, Südosteuropa und die Türkei mit Sitz in Wien.

Simsek hatte am Sonntag gesagt, „Haushaltsdisziplin und die Gewährleistung von Preisstabilität für ein nachhaltig hohes Wachstum werden unsere Hauptziele sein“. Fiskalpolitik und Strukturreformen würden die Zentralbank unterstützen, die Inflation zu senken. Sie hatte im Oktober mit fast 86 Prozent den höchsten Wert seit 24 Jahren erreicht. Ökonomen machen dafür auch eine verfehlte Politik der Zinssenkung der unter dem Einfluss Präsident Recep Tayyip Erdogans stehenden Zentralbank verantwortlich.

Im Mai hat sich der Anstieg der Lebenshaltungskosten verlangsamt. Nach am Montag veröffentlichten Zahlen des Statistikamtes betrug er 39,6 Prozent, nach 43,7 Prozent im Vormonat. Allerdings sind die Zahlen verzerrt, da die Regierung den Haushalten im Wahlmonat Mai bis zu 25 Kubikmeter Gas kostenfrei zuteilen ließ. Der Preis für Erdgas, das im Warenkorb zur Ermittlung der Inflation mit einem Anteil von 2,9 Prozent zu Buche schlägt, wurde auf null gesetzt.

Die Preise rund ums Wohnen, zu de­nen auch Erdgas zählt, sanken auf Mo­natsbasis um 13,8 Prozent. Es war die einzige Warengruppe, für die Preise einen Rückgang verzeichneten, was den Monatswert um 2,09 Punkte reduzierte. Die Ausgaben für Bekleidung und Schuhe sowie Restaurant- und Hotelpreise verbuchten den stärksten Anstieg. Der Preisindex inländischer Erzeuger lag im Mai um 40,76 Prozent über dem Wert des Vorjahres.

Vom neuen Finanzminister wird eine Kehrtwende in der Wirtschaftspolitik erwartet, einschließlich wieder steigender Zinsen, die auch die unter Druck stehende Lira stabilisieren sollte. „Die Türkei hat keine andere Wahl, als zu einer rationalen Basis zurückzukehren“, sagte er. Man werde künftig „der ma­kroökonomischen Finanzstabilität Priorität einräumen“. Die Lira-Kurse zum Wochenbeginn zeigen aber, dass sich das zerstörte Vertrauen der Finanzmärkte nicht von einem auf den anderen Tag wieder herstellen lässt.

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