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#„Die Verantwortung für dieses bittere Ergebnis, die trage ich“

„Die Verantwortung für dieses bittere Ergebnis, die trage ich“

Armin Laschet stellt sich der Diskussion mit der Jungen Union (JU). Anders als Markus Söder ist er nach Münster zur gemeinsamen Nachwuchsorganisation von CDU und CSU gekommen. Bei der JU rechnen sie Laschet das hoch an, das wird schon deutlich, als er in die Halle in Münster einzieht. Der JU-Bundesvorsitzende Tilman Kuban sagt, Laschet zeige „wahre Größe“ und seinen „ganz starken Charakter“.

„Es ist immer wieder gut, bei der Jungen Union zu sein“, eröffnet Laschet seine Rede; auch wenn es mühsam sei und er gerne unter anderen Vorzeichen gekommen wäre. In seiner Rede baut Laschet vor für die Diskussion, die folgen wird. „Die Verantwortung für dieses bittere Ergebnis, die trage ich als Vorsitzender und Kanzlerkandidat“, sagt er mit Blick auf die Bundestagswahl.

„Ja, ich kann jetzt Sneaker tragen“

Laschet erntet immer wieder Zwischenapplaus, sogar einen Lacher kriegt er hin. Als er von den guten Erfahrungen mit der JU im Wahlkampf spricht und ihr dankt, erwähnt er auch Sneaker, die er geschenkt bekommen habe. Die habe er zwar jetzt nicht an, sagt Laschet und schaut an sich herunter. „Ja, ich kann jetzt Sneaker tragen.“ Er lacht, sie lachen mit – und klatschen.

Gleich danach wird es wieder ernst. Der Parteivorsitzende bereitet die jungen Leute auf die Oppositionsrolle vor, nur die „allerallerwenigsten“ in der Union wüssten, was Opposition sei. Er spricht sich aus für eine „klare Fehleranalyse“. Dass die Union ein totaler Sanierungsfall sei, wie es Merz am Vorabend gesagt hat, teile er nicht, ergänzt Laschet.

Den Landesvorsitzenden der JU in Nordrhein-Westfalen, Johannes Winkel, spricht Laschet direkt an. Denn der hatte am Vorabend heftige Kritik geübt – an Laschet und an Söder. „Wer im Wahlkampf auftritt wie Armin Laschet, der sollte nach der Wahl nicht direkt den Anspruch erheben, Kanzler zu werden, sondern vor allen Dingen Verantwortung für das Ergebnis übernehmen“, sagte der Landeschef am Freitagabend unter dem Beifall der Delegierten. „Und wer im Wahlkampf so nachtritt wie Markus Söder, der sollte nach der Wahl nicht über Stilfragen reden, sondern zur Beichte  gehen.“

Ja, das könne man kritisieren, sagt Laschet am Samstag. Doch sei die Lage am Wahlsonntag nicht so klar gewesen. „Und ich glaube immer noch, unabhängig von meiner Person, dass Jamaika ein interessantes Angebot an die Öffentlichkeit gewesen wäre.“ Nun deute alles auf eine Ampel hin.

An diesem Wochenende berät die Junge Union über einen Antrag des Bundesvorstands, in dem gefordert wird, den nächsten Vorsitzenden der CDU in einer Mitgliederbefragung zu bestimmen, sofern es mehrere Kandidaten gibt. Am 30. Oktober werden die Kreisvorsitzenden auf einer Konferenz beschließen, ob es eine Urwahl geben wird. Laschet schließt das nicht aus, verteidigt aber den Bundesparteitag, dessen Aufgabe die Wahl eines Vorsitzenden sei. Manche sagten, man habe immer an der Basis vorbei entschieden, leitet Laschet seine Ausführungen zu dem Thema ein. Da klatschen manche – aus Widerspruch. „Vorsicht“, sagt Laschet. Bundesparteitage seien „immer noch ein sehr gutes Instrumentarium, die Breite der Partei abzubilden“.

Kritik an Durchstechereien

Viel Zuspruch bekommt Laschet für seine Kritik an Durchstechereien aus Sitzungen der Parteispitze. „Dass man den CDU-Bundesvorstand im Liveticker mitlesen kann, war schon der Beginn einer Schwächung im Wahlkampf“, sagt er. Dafür gibt es Applaus. „Jetzt gibt’s hier Handyverbot“, habe er bei der jüngsten Präsidiumssitzung am Montag gesagt, erzählt Laschet. Manchmal kann er auch Ansagen machen: „Solange ich CDU-Vorsitzender bin, gilt dieses Handyverbot.“

Am Samstag spricht Laschet auch über den Bundestagspräsidenten. „Ich muss einen Satz zu Wolfgang Schäuble sagen“, sagt er. Darstellungen, dass Schäuble entschieden habe, wer Kanzlerkandidat werden solle, weist er zurück. „Lasst euch diese Legende nicht einreden.“

Den Landesvorsitzende der Jungen Union in Bayern, Christian Doleschal, geht Laschet indirekt scharf an – ohne ihn beim Namen zu nennen. Doleschal hatte der Zeitschrift Der Spiegel gesagt, Annegret Kramp-Karrenbauers und Peter Altmaiers Verzicht auf ihre Mandate verdiene großen Respekt. „Diesen mutigen Schritt im Dienst für eine Erneuerung der Union dürften ruhig auch andere gehen. Darüber sollten vor allem diejenigen nachdenken, die seit mehreren Jahrzehnten im Bundestag sind – beispielsweise Wolfgang Schäuble.“

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