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#"Diese Idee ist Müll": Die unterhaltsamste Sci-Fi-Blamage bei Netflix zerstört die Erde völlig falsch und selbst der Titel ist Quatsch

Bei Netflix gibt es einen der unrealistischsten und gleichzeitig unterhaltsamsten Sci-Fi-Filme der letzten Jahre zu sehen, in dem Gerard Butler als Satelliten-Techniker die Welt rettet. Der Film heißt Geostorm. Und Geostorms gibt es nicht.

Geostorm hat es nicht leicht: ein halbes Dutzend Startverschiebungen, Nachdrehs und laut Deadline  war die erste Fassung „nicht anzusehen“. Viele behaupten das auch über den finalen Film. Die 109 Minuten hirnlose Sci-Fi-Action bei Netflix von Independence Day-Co-Autor Dean Devlin würde ich mir an eurer Stelle trotzdem nicht entgehen lassen.

Gerard Butler spielt den Satelliten-Techniker Jack Lawson mit absoluter Hingabe und die Action-Szenen im Weltraum (!) sind nicht zu verachten. Wenn man weiß, mit wie viel Hingabe Geostorm die aktuelle Wissenschaft ignoriert, ist der Wetter-Horror-Film noch unterhaltsamer als ohnehin schon.

Sci-Fi-Spaß bei Netflix: In Geostorm drehen Wetter-Satelliten durch und das ist vollkommener Nonsens

Wer bei Katastrophenfilmen auf die wissenschaftliche Genauigkeit achtet, wird bei dem Genre selten glücklich werden. Unterhaltsamkeit und Unwissenschaftlichkeit gehen auch bei Geostorm Hand in Hand. In Geostorm aus dem Jahr 2017 kann das Wetter mithilfe eines weltumspannenden Netzes aus Satelliten kontrolliert werden. Regierungen zahlreicher Länder haben sich dafür zusammengeschlossen, um gegen den Klimawandel vorzugehen.

Natürlich kommt es, wie es immer kommt, wenn sich die Menschheit in Sci-Fi-Filmen zu sehr auf ihre Technologie verlässt: Es geht schief. Die Satelliten drehen durch und die Erde wird von Tsunamis überschwemmt, Tornados heimgesucht und ein Dorf in Afghanistan samt den Menschen schockgefroren. Gerard Butler muss ins Weltall, um die Technik unter Kontrolle zu bringen und einen globalen Supersturm zu verhindern.

Gerard Butler und Alexandra Maria Lara in Geostorm

Auf die Frage nach dem Realismus des Ganzen gibt es eine klare Antwort eines Astrophysikers von Harvard. Gegenüber dem Entertainment-Magazin Inverse  meint Jonathan McDowell:


Diese spezielle Idee

und ihr könnt mich gern zitieren
ist Müll.

Es sei schlicht nicht möglich, das Wetter mit einem Satelliten zu verändern, wie es in Geostorm passiert. Weder zum Guten noch zum Schlechten. Laut McDowell sind unsere aktuellen Kapazitäten für das Speichern von Energie mehrere Billionen mal zu gering für die Idee des Films.

  • Anekdote zu Geostorm: Gerard Butler injizierte sich beim Dreh das Gift von 23 Bienen

Science Fiction vs. Realität: Wolken können tatsächlich manipuliert werden, aber Geostorms gibt es nicht

Eine reale Möglichkeit, das Wetter (geringfügig) zu beeinflussen, gibt es wirklich.
Die funktioniert jedoch ganz anders und nennt sich Cloud Seeding, im Deutschen auch Wolkenimpfen genannt. Dabei werden bestimmte Substanzen von Flugzeugen oder Raketen in Wolken verteilt, „um sie zum Abregnen zu zwingen“, wird beim Wissenschaftsmagazin Spektrum  erklärt.

Geostorm

Jonathan Winter vom Institut für Geografie am Dartmouth College beschäftigt sich mit Wetter-Vorhersage und -Veränderungen. Er erklärt, dass es viel sinnvoller sei, Cloud Seeding weiterzuerforschen, als mit Satelliten herumzuspielen.

Das Konzept eines Geostorms sei übrigens auch Müll, schreibt der Wissenschaftler Robin Andrews in einem hervorgehobenen User-Beitrag bei Forbes . Selbst der Titel des Films verspricht also Quatsch-Unterhaltung:

Geostorms gibt es nicht.

Es gäbe allerdings „geomagnetische Stürme“, schreibt Andrews. Diese würden aber keine riesigen Hagelkörner oder Tornado-Ausbrüche wie im Film verursachen, sondern im schlimmsten Fall eine Strom-Unterversorgung.

Den Katastrophenfilm Geostorm und all seine irrwitzigen Fantasien könnt ihr sowohl bei Netflix als auch bei WOW im Film-Abo * genießen. Euren Kopf könnt ihr dafür getrost abschalten.

Podcast-Tipp: 15 Science-Fiction-Serien bei Netflix & Co., auf die wir uns dieses Jahr noch freuen

In unserem Podcast Streamgestöber nehmen meine Kollegen Max Wieseler und Matthias Hopf 15 Highlights, die noch dieses Jahr starten, unter die Lupe.

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