#Dillingen: 4938 Beschäftigte im Kreis Dillingen erhalten nun mehr Mindestlohn
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„Dillingen: 4938 Beschäftigte im Kreis Dillingen erhalten nun mehr Mindestlohn“
Der Mindestlohn von zwölf Euro hilft vielen Arbeitnehmern, auch im Landkreis Dillingen. Dennoch werden in einigen Branchen keine anständigen Löhne gezahlt.
In Betrieben ohne Tarifvertrag werden besonders häufig Niedriglöhne bezahlt
Vor allem Frauen und geringfügig Beschäftigten helfe die neue Lohnuntergrenze. Besonders in Branchen wie dem Gastgewerbe, bei Lieferdiensten und im Einzelhandel verweigern Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen den Beschäftigten oft anständige Löhne. Außerdem: In Betrieben ohne Tarifvertrag werden besonders häufig Niedriglöhne bezahlt. „Der gesetzliche Mindestlohn ist daher auch ein Mittel gegen Lohndumping-Konkurrenz durch Unternehmen, die sich Tarifverträgen verweigern“, erklärte Hafner. Dennoch sei klar: „Der Mindestlohn kann immer nur die unterste Haltelinie sein. Gute Löhne gibt es nur mit Tarifvertrag. Umso wichtiger ist es, die Tarifbindung wieder zu stärken.“
DGB fordert mehr Kontrollen
Quer durch alle Branchen erhalten jedoch nach wie vor viele Beschäftigte den gesetzlichen Mindestlohn trotz Anspruchs nicht. Der DGB-Vorsitzende Hafner fordert deshalb mehr Kontrollen: „Die Bundesregierung muss die zuständige Behörde Finanzkontrolle Schwarzarbeit personell deutlich stärken. Mindestlohnbetrügereien sind keine Kavaliersdelikte, sondern müssen geahndet werden. Das geht nicht ohne effektive Kontrollen und Sanktionen“.
Trotz der Mindestlohnanhebung wies der DGB-Kreisverband Dillingen mit Nachdruck auf die Sorgen vieler Menschen hin. „Auch mit Mindestlohn ist eine echte Teilhabe am kulturellen und gesellschaftlichen Leben nicht möglich. Schlimmer noch: Viele machen sich aktuell ernsthafte Sorgen, was im Herbst und Winter auf sie zukommt“, sagte Kreisvorsitzender Werner Hafner. „Die gestiegenen Energie- und Lebensmittelpreise kann auch der neue Mindestlohn nicht auffangen. Die Bundesregierung muss jetzt schnellstens eine Energiepreispauschale und einen Energiepreisdeckel beschließen. Um das zu finanzieren, muss der Gesetzgeber die Übergewinne der großen Energie- und Mineralölkonzerne abschöpfen.“ Es müsse auch über Steuererhöhungen für Besserverdiener und Reiche gesprochen werden, damit die Folgen der Krisen besser und vor allem gerechter abgefedert werden könnten. (pm)
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