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#Dillingen: Ein Spezialist für romantische polnische Orgelmusik wird in Dillingen gefeiert

„Dillingen: Ein Spezialist für romantische polnische Orgelmusik wird in Dillingen gefeiert“



Przemyslaw Kapitula aus Warschau debütiert beim Dillinger Orgelsommer in der Basilika und erobert die Herzen des Publikums.

Mit der Orgel kann ein Interpret die verschiedensten musikalischen Stile authentisch darstellen. Bei der vierten Matinee des Dillinger Orgelsommers entlockte Przemyslaw Kapitula an der Sandtner- Orgel in der Basilika St. Peter mit seinem bunten Programm unerwartete Töne. Er bewies damit, dass die Abgrenzung zwischen ernsthafter liturgischer Musik und dem unterhaltenden Bereich bei ihm keine Rolle spielt. Das Publikum im gut gefüllten Gotteshaus genoss die Ausflüge in „heitere“ Gefilde und feierte den Künstler mit großem Applaus.

Streifzug durch mehrere Jahrhunderte Orgelmusik

Dieser zeigte in seinem Streifzug durch mehrere Jahrhunderte Orgelmusik, dass es schon in der Renaissance außerliturgische Variationen gab. Kapitula stellte solche von Samuel Scheidt vor, der über das niederländische Lied „Ei, du feiner Reiter“ köstlich sinnierte. 100 Jahre später gelangen John Travers und William Selby im englischen Barock mit ihren „Voluntaries“ kraftvolle, temporeiche Bläserimitationen. Felice Moretti (Padre Davide) richtete sich im 19. Jahrhundert in seiner Eucharistie-Meditation nur formal streng liturgisch aus, wählte indes einschmeichelnde Melodien und brach freudig beschwingt in Jubel aus. Sein Landsmann Vincente Petrali kam es in seinem Gloria-Hymnus darauf an, Gottes Ehre brilliant auszudrücken.

Der polnische Orgelkünstler Przemyslaw Kapitula zeigte sich als versierter Meister an der Sandtner-Orgel in der Basilika.

Foto: Gernot Walter

Kapitula betonte den Auftakt mit festlichen Akkorden, um danach spritzig liebenswerte Cantilenen einzustreuen, die sich orchestral rhythmisch bestimmt zu einem grandiosen Finale entwickelten. Wichtig war für den Orgelkünstler aus Warschau, anerkannte polnische Komponisten vorzustellen, weil er sich eingehend mit deren Werken auseinandergesetzt hat. Von Feliks Nowowiejski führte Kapitula den „Marche solennelle“ auf, den er stilsicher gestaltete. Beim polnischen Gast klang er feierlich, nicht zu pompös, abwechslungsreich registriert. Das „Offertoire“ vom selben Komponisten war Romantik pur in Melodieführung und Harmonik, offenbarte anregende Umspielungen in schlichter Einfachheit.

Ein hinreißendes „Gesamtgemälde“

Wesentlich anspruchsvoller die zwei unterschiedlichen Improvisationen von Mieczyslaw Surzynski. Dessen „Capriccio“ op. 36 verlangt superbes Virtuosentum, das Przemyslaw Kapitula in reichem Maße besaß. Elegant ließ er die unterbrochenen Akkorde mit beiden Händen perlen, vom Pedalbass mit feinen Tupfern garniert. Alles war perfekt im Fluss, Harmonien im Maestoso wechselten miteinander ab und gaben die Sicht frei auf ein hinreißendes Gesamtgemälde.

Hymnisches Finale mit fanfarenartigen Einwürfen

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In der Improvisation über das polnische Kirchenlied op. 38 „Heiliger Gott“ spürten die Zuhörenden die Freude des Interpreten über die klanglichen Möglichkeiten der Sandtner-Orgel, die er splendid ausnützte. Dabei setzte er den Schweller differenziert ein, vertiefte die Wirkung durch spannende Soloregister. Wenn die Variationen als Trio erklangen, umspielten Flöte und Bass-Sequenzen die Melodie, die immer wieder markante Steigerungen erfuhren. Ein hymnisches Finale mit fanfarenartigen Einwürfen, Akkord zentriertem punktiertem Rhythmus und gewaltigen Bässen krönten den Zyklus und ein besonderes Konzert.

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