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#Scholz nach Vilnius: Sinne schärfen in Baltikum

„Scholz nach Vilnius: Sinne schärfen in Baltikum“

Eine Reise ins Baltikum schärft die Sinne. Nach seinem Berliner Treffen vor dem russischen Einmarsch sieht Olaf Scholz an diesem Dienstag die Regierungschefs aus Lettland und Estland und den litauischen Staatspräsidenten in Vilnius wieder. Dort herrscht seit drei Jahrzehnten eine etwas andere Philosophie gegenüber Russland als in Berlin. Die Erfahrung lehrt in dieser Ecke Europas, den Expansionswillen Russlands nicht zu unterschätzen.

Die Balten schärften den Europäern stets ein, russischer Revanchismus speise sich aus dem Gedanken, dass „abtrünnige Sowjetrepubliken“ aus Undankbarkeit gegenüber Mütterchen Russland ihre „Loslösung“ von Moskau betrieben hätten. Seit dem 24. Februar ist diese Warnung in der Ukraine auf denkbar schmerzliche Weise wahr geworden. Man hätte besser hinhören sollen.

Wenig Verständnis werden die baltischen Staaten deshalb für die Bemerkung Emmanuel Macrons haben, Russland dürfe, um zu einer diplomatischen Lösung zu gelangen, nicht gedemütigt werden. Das liegt auf einer Linie mit der von Scholz betriebenen Ausweichpolitik. Kritik daran weist er mit dem Hinweis zurück, Putin habe doch keines seiner Ziele bislang erreicht.

Ein Blick auf das Schlachtfeld sagt etwas anderes. Die Landverbindung von Russland zur Krim ist fest in russischer Hand, nun fehlt noch der restliche Donbass. Das mag ein Minimalziel sein; aber wer sagt, dass Putin zum „Sieg“ seine Maximalziele braucht?

Macron und Scholz versprechen sich eine Vermittlerrolle, die bei ihnen sicher besser aufgehoben wäre als etwa bei Erdogan. Wie so oft in den vergangenen Jahren könnten sie dabei allerdings die Rechnung ohne Putin machen. Er wird sich die Diplomaten, die eine Waffenruhe verhandeln sollen, nicht diktieren lassen, solange er sich in der Ukraine als der Stärkere fühlen darf.

Die Drohgebärde Putins gegen Waffenlieferung dient der Erinnerung daran, wer hier wen demütigen könnte. Auch das wird Scholz in Vilnius bemerken: Es sind nicht die Balten, die sich davon einschüchtern lassen.

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