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#Ein Federkleid alleine reicht nicht zum Fliegen

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Ein Federkleid alleine reicht nicht zum Fliegen

Giganten wie Tyrannosaurus Rex sind am Ende der Kreidezeit ebenso ausgestorben wie alle anderen Saurier – die Vögel ausgenommen. Mit Flügeln aus Federn ausgestattet, überlebten einige Vertreter aus dem Spross des Dinosaurier-Stammbaums das große Artensterben vor 66 Millionen Jahren. Wie reichhaltig die Vogelfauna schon vor mehr als 100 Millionen Jahren war, zeigen Fossilfunde, die seit den neunziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts im Nordosten von China ausgegraben werden. Dort bergen Gesteinsschichten der Jiufotang-Formation auch vogelähnliche Dinosaurier, deren Vorder- und teils auch Hinterbeine vermutlich als Tragflächen dienten. Ähnlich wie Vögel setzten die Reptilien dafür Federn ein, die mit steifer, asymmetrischer Fahne als Schwungfedern taugten.

Zwei Spezies waren offenkundig sogar in der Lage, mit Muskelkraft die Schwerkraft zu überwinden. Zu dieser Einschätzung kommt nun eine internationale Gruppe von Paläontologen um Rui Pei von der Chinese Academy of Sciences in Peking und Michael Pittman von der University of Hong Kong. Die Forscher haben mit ihren Erkenntnissen nicht nur den Stammbaum der Vogelverwandtschaft auf den neuesten Stand bringen können. Anhand der flugtechnischen Werte, die von heute lebenden Vögeln bekannt sind, ermittelten sie auch die Hubkraft, die die gefiederten Vertreter aus dem Erdmittelalter erzeugen konnten. Zudem berechneten sie die Tragflächenbelastung der fossilen Flügel.

Die Velociraptoren schmückte ein Federkleid. Zum Fliegen war es zu spärlich. Es half aber vermutlich beim Erklimmen steiler Hänge.


Die Velociraptoren schmückte ein Federkleid. Zum Fliegen war es zu spärlich. Es half aber vermutlich beim Erklimmen steiler Hänge.
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Bild: mauritius images

Als vielversprechende Kandidaten für die Eroberung des Luftraums erwiesen sich Vertreter der Dromaeosauriden. Zu dieser Gruppe von aufrecht gehenden Dinosauriern zählt auch Velociraptor, der in dem Kinofilm „Jurassic Park“ als kaltblütiger Killer unterwegs ist. Tatsächlich war er jedoch eine Nummer kleiner und mit einem Federkleid ausgestattet. Bei fünf noch zierlicheren Dromaeosauriden hätte die Tragflächenbelastung der Flügel zum Fliegen ausgereicht, so die Forscher um Pei. Zwei davon – nur entfernt miteinander verwandt – dürften außerdem genügend Hubkraft produziert haben, um zumindest kurzzeitig durch die Luft flattern zu können.

Flügelschlagend die Felswand empor

Mindestens zweimal hat sich anscheinend auch außerhalb des Vogelstammbaums die Fähigkeit, zu fliegen, entwickelt. Ob die Evolution auch bei den Vögeln erfindungsreicher war als bisher angenommen, bleibt eine offene Frage. An der Basis des Vogelstammbaums entspringt nämlich ein uralter Zweig, dessen Vertreter noch urtümlicher daherkommen als der berühmte „Urvogel“ Archaeopteryx aus den Solnhofener Plattenkalken. Sie könnten ihre Flugfähigkeit eigenständig erworben haben, unabhängig von all den anderen Vögeln.

Wer plötzlich auf- und davonfliegt, kann Angreifern entwischen. Doch wozu taugen Flügel, die offensichtlich viel zu klein sind, um damit fliegend zu flüchten? Gefiederte Dinosaurier, die sich mit solchen Flügelchen begnügten, waren womöglich in felsigem Terrain unterwegs. Dass dort heutzutage auch Miniaturformate gute Dienste leisten, hat Kenneth Dial von der University of Montana in Missoula bei jungen Chukarhühnern beobachtet. Wie das europäische Steinhuhn lebt dieser Hühnervogel an steinigen Berghängen. Die Küken sind schon bald nach dem Schlüpfen gut zu Fuß. Doch mit wachsenden Flügeln kommen sie mit steilen Anstiegen immer besser zurecht: Im Alter von vier Tage erklimmen sie flügelschlagend Steigungen von 60 Grad, im Alter von zwanzig Tagen sogar senkrechte Felswände, wie Dial beobachtet hat.

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