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#Eine Reise als Atempause für den Kanzler

„Eine Reise als Atempause für den Kanzler“

Vairocana, der Buddha des Lichts. Ihm wird die Fähigkeit zugesprochen, „Unwissenheit“ in die „Weisheit der endgültigen Verwirklichung“ umzuwandeln. Aus dem 16. oder 17. Jahrhundert stammt die Bronzestatue, Ming-Dynastie. So steht es auf der Tafel am Fuße der überlebensgroßen Figur im Royal Ontario Museum in Toronto. Ein paar Meter daneben steht ein lebensgroßer Bundeskanzler am Rednerpult, der allerdings eine überlebensgroße, jedenfalls überlebenswichtige Aufgabe mit nach Kanada gebracht hat. Olaf Scholz will der Welt den Wasserstoff bringen, der deutschen Welt den kanadischen Wasserstoff. So soll Deutschland seinem Ziel näher kommen, möglichst bald auf das Verbrennen fossiler Rohstoffe verzichten und CO2-frei wirtschaften zu können.

Es soll eine gute Reise werden. In den acht Monaten als Bundeskanzler hat Scholz viele Reisen gemacht, die meisten waren unauffällig. Die auffälligste hatte einen schwierigen Vorlauf: der Besuch in Kiew. Scholz hatte lange gezögert, in die Hauptstadt des von Russland überfallenen Landes zu fahren, war dafür kritisiert worden, schließlich im Juni doch gefahren. Eine Reise, die ganz im Zeichen des Krieges stand, der militärischen Auseinandersetzungen, der Leiden des ukrainischen Volkes.

Nun also eine gute Reise, bei der es um die Leiden des deutschen Volkes geht, das infolge des russischen Krieges befürchten muss, nicht genug Gas für den Winter zu bekommen. Und um das Leiden der Welt am Klimawandel, der ganz großen Herausforderung. Scholz will Hoffnung verbreiten mit seinem ungewöhnlich langen Besuch im so enorm rohstoffreichen Kanada. Drei Tage nehmen sich Bundeskanzler sonst für zwei oder drei Länder.

Scholz ist zu Besuch in jenem Land, von dem er sagt, dass es Rohstoffe wie Russland besitze, aber eben eine Demokratie sei. Es soll Deutschland nicht nur Rohstoffe (wie etwa Lithium) liefern, die die deutsche Wirtschaft braucht, sondern Energie. Der Kanzler weist gelegentlich erfreut darauf hin, dass man den Streit in Deutschland um das Freihandelsabkommen CETA nun endlich beigelegt habe. Ohne eine Einigung hätte er kaum nach Kanada kommen müssen.

Am liebsten hätte Scholz Flüssiggas (LNG) aus Kanada, um die Lücken in der Energieversorgung füllen zu können. Mit jedem Tag des Besuchs werden seine Bitten etwas dringlicher. Aber mehr als die Zusage, den Wunsch zu prüfen, bekommt er von seinem Gastgeber nicht. Der kanadische Ministerpräsident Justin Trudeau, der Scholz von Sonntagabend bis Dienstagabend nicht von der Seite weicht, weiß zu gut, dass sich der Export nach Deutschland für Kanada vermutlich kaum rechnen würde, zumal das einzige kanadische LNG-Terminal erst gebaut wird. An der Westküste, weit weg von Deutschland. Beim anderen großen Energieträger, dem Wasserstoff, wird Scholz am Ende wesentlich erfolgreicher sein.

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