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#Eintracht Frankfurt verliert DFB-Pokal-Finale gegen RB Leipzig 0:2

Es war ein ungleiches Duell. Die Kräfteverhältnisse auf den Rängen, die sich in der Lautstärke spiegelten, mit der die beiden Teams bei ihrem Kampf um den goldenen Pokal angefeuert wurden, ließen von dem Moment an, als sich die Tore zu den Tribünen öffneten und stetig füllten, einen deutlichen Vorteil für die Frankfurter Seite erkennen. Eigentlich hätten sie sich nur in der Ostkurve aufhalten sollen, doch sie verteilten sich weit darüber hinaus. Aus allen Ecken und Enden des ausverkauften Berliner Olympiastadions gab der Eintracht-Anhang fortwährend bei diesem Finale den Ton an, in der Hoffnung, so von außen einen Teil dazu beitragen zu können, dass es mit dem sechsten Pokalsieg der Klubhistorie etwas werden würde. Daraus wurde jedoch nichts: Die Hessen unterlagen am Samstagabend 0:2 gegen RB Leipzig. Die Roten Bullen verteidigten damit den Titel erfolgreich.     

Rund 40.000 Fans der Hessen mögen es gewesen sein und damit gut doppelt so viele, wie dem Klub laut offiziellem Kontingent des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) für das 74.000 Zuschauer fassende Rund zustand. Insgesamt hatten 184.000 Ticket-Anfragen vorgelegen, teilte der Verband mit, was einen neuen Rekord für diese Veranstaltung bedeutete. Dass sie Mittel und Wege finden, um an Eintrittskarten zu gelangen, ist von den Gefolgsleuten der Eintracht durch viele Gelegenheiten mittlerweile hinlänglich dokumentiert, und für den Trip in die Hauptstadt war ein spezieller Dresscode ausgegeben worden: In dunklen Shirts und Trikots sollten alle erscheinen – auf dass die Leipziger im wahrsten Sinne des Worts Schwarz sehen.

Dass der Plan nicht aufging, lag an der aufmerksamen Art und Weise, wie die Leipziger ihr Terrain gegen Eindringlinge verteidigten. Phasenweise herrschte jedenfalls Frankfurter Heimspielatmosphäre, und der Zuspruch, der ihnen von den Besucherplätzen zuteilwurde, stärkte das Selbstvertrauen der Elf von Trainer Oliver Glasner, die sich sogleich aktiv ans Werk machte. Die Sachsen begegneten den fordernden Rahmenbedingungen und dem Eifer des Gegners allerdings mit der Coolness einer Mannschaft, die weiß, dass sie über besondere Stärken verfügt.

Viel Aufwand und Konzentration auf beiden Seiten

Aus einem verunglückten Einwurf von Aurelio Buta entwickelte sich die erste Möglichkeit für die Leipziger, die den Ball schnell durch das aufgerückte Frankfurter Mittelfeld nach vorne passten. Doch den Konter spielten sie nicht konsequent aus, sodass sich Kevin Trapp passend positionieren konnte, um den Schuss von Timo Werner mit den Händen aufzunehmen (4.). Auf der Gegenseite setzte Tuta nach einem Freistoß von Philip Max, der den Vorzug als linker Außenverteidiger vor Christopher Lenz erhalten hatte, die Kugel am herauseilenden RB-Keeper Janis Blaswich rechts am Pfosten vorbei (7.).

Bei beiden Teams war die klare Absicht erkennbar, das Zentrum durch intensiven Abwehreinsatz geschlossen zu halten und Vorstöße der spurtstarken Stürmer, wenn sie sich denn nicht verhindern ließen, jeweils auf die Flügel zu leiten, wo sie weniger Gefahr anrichten konnten. Das sah nicht immer spektakulär aus, war aber mit einer Menge Aufwand und Konzentration verbunden, an der es hüben wie drüben nicht mangelte.

Eintracht-Frankfurt-Kapitän Sebastian Rode: Das Pokalfinale in Berlin verliert seine Mannschaft.


Eintracht-Frankfurt-Kapitän Sebastian Rode: Das Pokalfinale in Berlin verliert seine Mannschaft.
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Bild: Reuters

Bei Leipzig übernahmen Konrad Laimer und Amadou Haidara die Strategen-Rolle, während bei den Frankfurtern Sebastian Rode und Djibril Sow mit hoher Laufbereitschaft die Räume verdichteten und ordnend in viele Zweikämpfe eingriffen. Kolo Muani traf, nachdem er Willi Orban in einem Laufduell weggesprintet war, nur das Außennetz (17.). Nachdem sie zunächst den aktivere Part übernommen hatten, zogen sich die Leipziger von der Mitte des ersten Abschnitts zurück, staffelten sich tiefer und überließen den Frankfurtern vermehrt die Initiative. Wobei sie die erkennbare Absicht stets zu unterbinden verstanden, Kolo Muani in Abschlussposition zu bringen. Bei einem Schuss Christopher Nkunkus brachte Trapp kurz vor der Pause noch die Faust dazwischen, wodurch er den Versuch zur Ecke ablenkte (43.).

Jubel mit Luftballon: RB Leipzigs Torschütze Christopher Nkunku


Jubel mit Luftballon: RB Leipzigs Torschütze Christopher Nkunku
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Bild: AFP

Nachdem sie bis dahin vereinzelt gezündelt hatten, nutzten die offenbar unbekehrbaren Pyromanen im Frankfurter Fanblock den Auftakt zur zweiten Halbzeit zu einer Feuerwerksshow, bei der Böller gezündet und Leuchtraketen Richtung Spielfeld geschossen wurden. Auch die RB-Supporter sorgten dafür, dass durch das Zünden von Rauchtöpfen an diesem Sommerabend Rauch durch das Olympiastadion waberte. Als er sich verzogen hatte, startete RB mit frischem Schwung, ohne zwingenden Druck zu erzeugen. Der Eintracht gelang es immer dann Überraschendes zu kreieren, wenn Mario Götze, der am Samstag 31 Jahre alt wurde, seine Kreativität auslebte. Fast immer war Kolo Muani der Zielspieler, zu dem die Angriffszüge hinführten.

Nach rund einer Stunde hätte eine Kombination der beiden beinahe die Frankfurter Führung bedeutet: Auf Vorlage des Franzosen nahm Götze den Ball aus kurzer Distanz direkt, aber Blaswich parierte reaktionsschnell (63.). Und es kam noch besser für die Leipziger, die sich kurz darauf jubelnd in den Armen lagen: Nach einem Nkunku-Dribbling im Strafraum flog sein abgefälschter Schuss unhaltbar für Trapp zum 1:0 ins Netz (71.). Das setzte die Frankfurter unter Zugzwang und es folgte eine hitzige Schlussphase, in der die Männer in Schwarz-Weiß mit Verve auf den Ausgleich drängten und ihre in Rot gekleideten Widersacher darauf lauerten, den finalen Stich zu setzen.

Das übernahm Dominik Szoboszlai, der flach ins Eck zum 2:0 traf (85.). Diesen Vorsprung brachte RB clever über die verbliebene Zeit, so dass sie sich um 21.56 Uhr, als Siebert dem Treiben mit dem Abpfiff ein Ende setzte, erschöpft, aber glücklich niedersanken, ehe sie zur Siegerzeremonie mit dem Bundespräsidenten aufbrachen, wo die Schlussbilder des 80. Pokalfinals gemacht wurden – begleitet von den Jubelgesängen ihrer Supporter, die sich spät, aber dafür umso verständlicher Gehör verschafften.

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