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#Natur nahebringen

„Natur nahebringen

In den neu gestalteten Ausstellungssälen des Naturkundemuseums Stuttgart können Besucher die Artenvielfalt aus der Nähe bestaunen.

Das 13 Meter lange Modell des Seiwals ist ein Publikumsliebling. Schon beim Betreten der blauen Welt im Meeressaal ist sein imposantes Äußeres zu sehen. Läuft man um ihn herum, eröffnet sich einem die komplexe Anatomie des Tieres: das originale Skelett und die Barten sowie Nachbildungen der Organe. Seit neuestem ermöglicht Videomapping-Technologie den Zugang zum Ausstellungsstück: In einer sechsminütigen Show leuchtet ein Videoprojektor bestimmte Teile an, während eine Stimme aus dem Off erläutert, was den Meeressäuger so besonders macht.

Moderne Präparationstechnik

Bei aller Digitalisierung setzt das Naturkundemuseum Stuttgart weiterhin auf seine Originale: Ein Highlight im Evolutionssaal ist der schwarze Jaguar. Christin Scheinpflug belegte mit dem Werk bei der Europameisterschaft der Präparatoren in Salzburg 2018 den zweiten Platz. Ulrich Schmid, Kurator der neuen Ausstellungssäle, sagt: „Mit der heutigen Präparationstechnik sind wir weit vom standardisierten Ausstopfen vergangener Epochen entfernt. Die Tiere werden als Individuen ästhetisch und wissenschaftlich überzeugend präpariert.“

Hinter den Kulissen der Ausstellung verbirgt sich eine Museumssammlung mit über 12 Millionen Objekten. Hauseigene Experten aus den Fachbereichen Botanik, Entomologie, Paläontologie und Zoologie haben die Erneuerung der Säle begleitet – und auch zuvor nie gezeigte Exponate in die Ausstellung gebracht. Ab Freitag, den 17. Februar 2023, sind die Säle nach dem zweijährigen Umbau für die Öffentlichkeit wieder zugänglich. Museumsdirektor Lars Krogmann sagt: „In unseren Ausstellungen ist Spitzenforschung erlebbar.“

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Im Artikel „Die Archive des Lebens“ (bdw+) erfahren Sie, welche Schätze in Museumssammlungen verborgen sind. Forschende entdecken darin immer wieder neue Arten.

Für die Neugestaltung der Säle wurde Ralph Appelbaum Associates beauftragt, ein weltweit agierendes Designbüro. Eine Herausforderung für die Planer war der Denkmalschutz von Schloss Rosenstein, in dem die Ausstellung beheimatet ist. Darüber hinaus lassen Tim Ventimiglia und sein Team mittels moderner Möglichkeiten Tageslicht in die Ausstellung: „Wir schützen die Ausstellungsstücke vor UV-Licht“, erklärt Ventimiglia. „Gleichzeitig tauchen wir den Raum je nach Tageszeit in ein anderes Licht, wodurch die Objekte bei jedem Besuch anders und neu wirken.“

QR-Codes für mehr Wissen

In die Ausstellung integrierte Sitzgelegenheiten laden zum Verweilen ein. Beschriftungen auf Deutsch und Englisch liefern den Besuchern auf übersichtliche Weise die wichtigsten Informationen über die Objekte. Wer sein Wissen vertiefen möchte, kann das via QR-Code auf dem Handy – auch im Nachgang an den Museumsbesuch.

„Die Vielfalt der Arten ist schützenswert.“

Die neuen Ausstellungssäle sollen den Besuchern die Natur nahebringen. Sechs Themeninseln zur Evolution regen an, sich mit Fragen zu beschäftigen wie: Was ist eine Art? Wie entstehen Arten? Und welchen Einfluss hat der Mensch auf die Evolution? „Wir möchten den Besuchern einen Denkanstoß geben dazu, wie wir mit der Natur umgehen. Das soll nicht pessimistisch oder mit dem erhobenen Zeigefinger geschehen“, so Kurator Schmid. „Wir erreichen die Menschen mit der Ausstellung emotional. Dann gelangen sie von selbst zur Erkenntnis, dass die Vielfalt der Arten schützenswert ist. Um ihrer selbst willen, aber auch als Lebensgrundlage für uns Menschen.“

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