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#Es bei ProSieben: Die Sexszene aus dem Buch ist verstörend – gut, dass der Film sie ignoriert

Es bei ProSieben: Die Sexszene aus dem Buch ist verstörend – gut, dass der Film sie ignoriert

Es läuft heute bei ProSieben im TV. Die kontroverseste Szene der Buchvorlage schaffte es nicht in den Horrorfilm. Nach diesem Artikel werdet ihr euch nicht mehr fragen, woran das liegt.

Ich habe mich durch die 1500 Seiten des

Stephen King-Romans Es gearbeitet und es war kein Spaß. Was meine Motivation am Ende des Marathons noch straffte, war die blanke Sensationslust.

Horrorfilm bei ProSieben: Es verzichtet auf die Orgie aus dem Buch

Ich wusste, dass King auf den letzten Metern des Buches eine Sexszene eingebaut hatte, die noch über 30 Jahre nach der Veröffentlichung für Diskussionen sorgt. In beiden Verfilmungen spielt sie keine Rolle und das ist ehrlich gesagt auch kein Wunder. Ein „Gangbang mit Kindern“, wie Vulture  den seltsamen Moment nennt, kann natürlich unter keinen Umständen den Weg in einen Film finden.

Der Film wird im folgenden Text nur leicht gespoilert.

Es läuft bei ProSieben im TV: Die Sexszene ist eine verstörende Abartigkeit

Die Kurzfassung der Szene im Buch: Der Loser’s Club, die Hauptfiguren der Geschichte, verirrt sich beim Kampf gegen das böse Wesen Es in der Kanalisation. Da die Geschichte auf zwei Zeitebenen spielt, will ich anmerken, dass wir uns in der Kindheit von Beverly, Bill, Richie und Co. befinden.

  • Lest hier: Die größten Unterschiede zwischen Buch und Film

Die Freunde haben die Orientierung verloren. Im Moment größter Verzweiflung sagt Beverly: „Ich habe eine Idee.“ Das Mädchen zieht sich aus. Die Jungs haben nacheinander Sex mit ihr. Es folgen nervöse Beschreibungen zittrigen Geschlechtsverkehrs, die ich hier nicht weiter ausbreiten will.

Trailer zur Fortsetzung: So geht Es weiter

It Chapter Two – Trailer (English) HD

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Der Sex bringt jedenfalls eine Art Erleuchtung mit sich, die nicht weiter erklärt wird. Der Ausgang aus dem Labyrinth ist nach dem Gruppensex jedoch plötzlich in Reichweite. Aber auch wie der Geschlechtsverkehr zu dieser Navigation beigetragen hat, erfahren wir nicht.

Ich war von der Sequenz zugleich verwirrt und erschüttert. Erschüttert, weil meine schlimmsten Befürchtungen übertroffen wurden. Die Szene ist in einem fiebrigen, surrealen Ton gehalten, die Beschreibungen des Geschlechtsverkehrs zwischen den 11 Jahre alten Kindern ist aber durchaus explizit.

Verwirrt war ich, weil der Moment so bizarr aufgeladen ist und das Szenario gleichzeitig so abwegig und sinnlos, dass ich mich schon eine Minute danach fragte, ob das gerade wirklich passiert ist. Und vor allem: Warum? Man könnte die Seiten streichen und es würde der Handlungslogik kaum schaden.

Was ein Es-Macher zu der Szene sagt

Es spricht Bände, dass die beiden bisherigen Verfilmungen gut ohne die Sequenz oder auch nur metaphorische Versionen der Gruppensex-Episode auskommen.

Bereits vor der Veröffentlichung von Es im Jahr 2017 berichteten wir über das Statement von Drehbuchautor Gary Daubermann, der in einem Interview Stellung zu der Szene bezog. Die Szene war damals ein großes Thema, alle wollten wissen, wie der neue Film mit ihr umgeht.

Obwohl es eine wichtige Szene ist, definiert sie das Buch meiner Meinung nach nicht und das sollte sie auch nicht.

Wir kennen die Intention hinter dieser Szene und wissen, warum [Stephen King] sie eingebaut hat, und wir haben versucht, dies auf eine andere Art und Weise zu erreichen.

Es: Eine mögliche Erklärung der Szene, damit wir irgendwie damit abschließen können

Ja, warum hat er sie eingebaut? Schon bei der Veröffentlichung des Buches im Jahr 1986 löste die Stelle Kontroversen aus. 2013 lieferte King einen Erklärungsansatz in einem Forenkommentar :

  • „Ich habe nicht wirklich an den sexuellen Aspekt [der Szene] gedacht. Das Buch hat sich um Kindheit und Erwachsensein gedreht […]. Intuitiv wussten die Losers, dass sie wieder zusammen sein müssen.“
  • Der sexuelle Akt verband Kindheit und Erwachsenenalter. Es ist eine andere Version des Glastunnels, der die Kinder- und die Erwachsenenbibliothek verbindet. Die Zeiten haben sich verändert, seitdem ich die Szene geschrieben habe, und nun gibt es ein stärkeres Bewusstsein für diese Probleme.“

Bessere Erklärungen gibt es leider nicht. Damit ich irgendwie damit abschließen kann, interpretiere ich die Szene inzwischen als Teil eines Schreibrauschs, der den Schriftsteller zu diesem eher schiefen Bild trieb. Das Buch wird nämlich zum Ende hin immer wirrer. Ein Beispiel: Eine Schildkröte behauptet, das Universum ausgekotzt zu haben.

Ein strengeres Redigat hätte wahrscheinlich versucht, King die Szene auszureden. Ganz gleich, ob wir uns in den 80er- oder 2010er-Jahren befinden.

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