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#Helge Braun erwägt Kandidatur für CDU-Vorsitz

Helge Braun erwägt Kandidatur für CDU-Vorsitz

In die Debatte über einen neuen CDU-Vorsitzenden ist neue, unerwartete Bewegung gekommen. Offenbar kann sich Kanzleramtsminister Helge Braun, Mitglied der hessischen CDU, vorstellen, sich um die Nachfolge des scheidenden Vorsitzenden zu bewerben. Entschlossen scheint er noch nicht. Der hessische CDU-Landesverband will am Freitag darüber beraten. Das erfuhr die F.A.Z. aus CDU-Kreisen.

Julian Staib

Politischer Korrespondent für Hessen, Rheinland-Pfalz und das Saarland mit Sitz in Wiesbaden.

Der hessische CDU-Politiker Michael Meister sprach sich am Mittwoch zugunsten Brauns aus. „Helge Braun ist ein kluger Kopf mit Ideen für die Zukunft“, sagte Meister dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Er könne „präzise Botschaften formulieren und durchdringt komplexe Sachverhalte“.

Braun ist ein enger Vertrauter von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), vor allem in der Corona-Politik passte kein Blatt zwischen die beiden. Er stünde auch sonst für die Fortsetzung der Merkel-Linie in der CDU, sollte er Vorsitzender werden. Allerdings ist sein Name in diesem Zusammenhang bisher noch nicht gefallen. Obwohl seit Samstag die Frist läuft, in der Bewerber für den Vorsitz sich melden können, bevor sie sich anschließend vorstellen und dann die Mitglieder befragt werden, hat sich noch niemand öffentlich auf eine Kandidatur festgelegt.

Merz, Röttgen, Spahn und Brinkhaus

Allerdings gibt es genügend Anzeichen, dass die nordrhein-westfälischen CDU-Bundestagsabgeordneten Friedrich Merz und Norbert Röttgen ernsthaft eine Kandidatur erwägen. Auch die Namen der ebenfalls aus Nordrhein-Westfalen kommenden CDU-Bundespolitiker Jens Spahn und Ralph Brinkhaus fallen gelegentlich.

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Merz hatte 2018 und 2020 bereits versucht, Vorsitzender zu werden und war jeweils nur knapp gescheitert. Im Merz-Lager könnte die Personalie Braun als Versuch des Kanzleramts gewertet werden zu verhindern, dass der Merkels Kurs kritisch gegenüberstehende Merz CDU-Vorsitzender wird und die Linie der Partei grundsätzlich ändert.

Braun hatte am vorigen Samstag gleichzeitig mit dem zur niedersächsischen CDU gehörenden Staatsminister im Kanzleramt, Hendrik Hoppenstedt, das Signal verbreitet, bei der Wahl des neuen CDU-Chefs müsse es ein breites Angebot geben. Braun hatte sich in einem Interview mit der F.A.Z. geäußert. Als Bewerbung um eine eigene Kandidatur waren seine Worte damals allerdings noch nicht zu verstehen gewesen. Hoppenstedt hatte – ebenfalls in der F.A.Z. – in einem Gastbeitrag vor einer Verengung auf Männer aus Nordrhein-Westfalen gewarnt.

Stimmungstest in Hessens CDU

Die hessische CDU will bei einer Sondersitzung des Parteivorstands am Freitag über die Wahl des Bundesvorsitzenden beraten. Ein Sprecher der Partei bestätigte am Mittwoch entsprechende Medienberichte. Demnach lautet der zentrale Tagesordnungspunkt des digitalen Treffens am Freitag „Beratung zur Wahl des Bundesvorsitzenden“. Zu möglichen Personalien wollte sicher der Sprecher nicht äußern.

Doch heißt es in der Hessen-CDU, Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) teste derzeit die Stimmung und versuche, bei der Sitzung am Freitag eine Empfehlung für Braun beschließen zu lassen. In der Partei wird davon ausgegangen, dass das Vorgehen mit anderen Landesverbänden abgestimmt ist. Ob es tatsächlich zu einer Abstimmung über eine Empfehlung für Braun kommt, ist offen. Innerhalb der Parteiführung der Hessen-CDU gibt es eine Reihe von Anhängern einer Kandidatur von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn um den CDU-Vorsitz.

In der hessischen CDU stieß die Nachricht, dass Braun kandidieren könnte, auf ein geteiltes Echo. Im konservativen wirtschaftsnahen Teil wird Brauns mögliche Kandidatur als verzweifelter Versuch gewertet, auf den letzten Metern Bouffiers wie Angela Merkels Erbe zu sichern. Im liberaleren Teil der Partei heißt es hingegen, eine Kandidatur Brauns wäre folgerichtig, es könnten ja nicht nur katholische Männer aus Nordrhein-Westfalen kandidieren, von denen viele für eine rein wirtschaftlich ausgerichtete CDU stünden.

Braun wurde lange Zeit auch als möglicher Nachfolger Bouffiers für das Amt des Ministerpräsidenten in Hessen gehandelt. Nach der verlorenen Bundestagswahl, bei der Braun auch sein Direktmandat in Gießen verlor, werden ihm jedoch dafür nur noch geringe Chancen ausgerechnet.

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