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#Hund adoptieren: Welche Fragen wichtig sind – und die Antworten

Hund adoptieren: Welche Fragen wichtig sind – und die Antworten

Einen Hund zu adoptieren ist anstrengend. Das haben lebensverändernde Entscheidungen so an sich. Immerhin könnte künftig ein Lebewesen durch die Wohnung dackeln, das wir füttern, ausführen, umgarnen und notfalls medizinisch versorgen müssen – über mehrere Jahre. Disneyfilme stellen sie als witzige Selbstversorger dar, aber die schicken auch sprechende Enten in den Krieg. Doch nicht nur, dass es letztlich viel Verantwortung mit sich bringt – sobald wir einen Hund adoptieren, müssen wir uns auch vorher ein paar Gedanken über die Beschaffung machen. In unserem Ratgeber findet ihr alle wichtigen Informationen.

Adoption ja oder nein? Hunde sind Familienmitglieder – und die brauchen Arbeit. Foto: Imago/Westend61

Was muss ich beachten, wenn ich einen Hund adoptieren möchte?

Erstmal braucht es eine Bestandsaufnahme. Hier eine kleine Fragenkaskade: Ist die Wohnung groß genug (gerade bei größeren Hunden wichtig)? Reicht das Einkommen und kann ich für Notfälle, beispielsweise Arztbesuche, etwas an die Seite legen? Habe ich ausreichend Zeit? Kann ich mir in der Anfangsphase Urlaub nehmen, um das Tier einzugewöhnen? Sind die Tiere gechippt und geimpft?

Sobald ihr das geklärt habt, könnt ihr schauen, welcher Hund zu euch passt. Das ist eine Charakterfrage, immerhin handelt es sich bei Haustieren nicht um Gegenstände. Klingt banal, aber viele sehen in ihnen erweitertes Mobiliar, bellende Ziertische mit Hungergefühl. Deshalb entscheiden sie nach Optik, nicht nach Charakter. „Dabei ist die Hundeadoption wie eine Partnervermittlung. Letztlich müssen Mensch und Tier harmonieren“, sagt Beate Kaminski vom Tierheim Berlin gegenüber tip.

Schüchtern, extrovertiert, verspielt, faul, alles Eigenschaften, die Hunde wie auch Menschen haben können und die nicht auf den ersten Blick zu erkennen sind. „Wir geben deshalb die Möglichkeit, die Tiere kennenzulernen. Vor Vermittlung können Interessenten einen Hund probeweise für eine Woche mit nach Hause nehmen, schauen wie sie zurechtkommen.“ Passt es nicht, ist das das keine Schande. Ein wohlüberlegtes „Nein“ ist besser als ein schnellgeschossenes „Ja“, gilt für Mensch und Tier.

So ein Haustier bringt viele Fragen mit sich, findet auch unser Autor. Er dachte lange darüber nach, einen Hund zu adoptieren und hat seine Geschichte dazu aufgeschrieben.

Welche Arten gibt es, einen Hund zu adoptieren?

Einige, manche sind dabei vorteilhafter als andere. Im Tierheim könnt ihr sicher sein, dass die Hunde geimpft und gechippt sind. Ein Kennenlernen ist ebenfalls drin. Gilt auch für Züchter:innen aus der Umgebung, sofern sie seriös sind, aber eins nach dem anderen. Zuletzt könnt ihr euch ein Tier von einem Auslandsverein holen. Dabei handelt es sich häufig um Straßenhunde, die eventuell negative Erfahrungen gemacht haben. Hier ist das Risiko vor allem hoch, weil ihr praktisch blind seid. Gilt auch für Züchter:innen aus dem Ausland.

Woran erkenne ich unseriöse Züchter:innen und Vereine?

Es mag traurig sein, aber Hunde bei unseriösen Anbierte:innen zu kaufen, stärkt nur den Markt. Die Umstände werden dadurch nicht besser. Foto: Imago/agefotostock

Oft fallen unseriöse Vereine und Züchter:innen nicht als solche auf – das ist gerade bei Auslandseinrichtungen ein Problem. Sie sind geschickt, Missstände via gefälschter Papiere und Fotos, sogar angemieteter Wohnungen, zu verstecken. Die Energie könnten sie einfach in artgerechte und tierfreundliche Haltung stecken, aber geschenkt.

Wollt ihr ein Tier adoptieren, sind Vor- und Nachkontrolle, Ansprechpartner:innen vor Ort und steter Austausch mit den Verantwortlichen Indizien für Seriosität. Züchter:innen zeigen außerdem die Elterntiere und konzentrieren sich nur auf eine Rasse. Es hilft auch zu schauen, ob Anbieter:innen zu einem Tierschutzverein gehören. Ist das nicht der Fall, müssen sie aber nicht zwangsläufig unseriös sein. Hier kann ein Anruf beim Veterinäramt helfen. Nicht selten sind problematische Einrichtungen und unseriöse Vermehrer bereits bekannt.

Wie lange braucht ein Hund, um sich einzugewöhnen?

Pauschal lässt sich das nicht sagen, eine Faustformel gibt es nicht. Generell ist es wichtig, keinen Druck zu machen. Manchmal dauert die Eingewöhnung wenige Wochen, manchmal mehrere Monate. Laut Kaminski kommt es auch auf die Vorgeschichte an. Gerade bei Auslandshunden ist nicht klar, was sie vorher erlebt haben. Viele sind traumatisiert, brauchen also erstmal viel Geduld. Hier kann die Eingewöhnung länger dauern als bei einem unbescholtenen Welpen. Dafür braucht es beim Welpen mitunter mehr Erziehungsarbeit. Er kennt noch keine Kommandos und ist noch nicht stubenrein. Kurzum: Beobachten, beobachten, beobachten. Mindestens zwei Wochen Urlaub solltet ihr dafür einplanen. „Danach aber nicht einfach von heute auf morgen verschwinden. Es sollte auch darüber hinaus jemand anwesend sein, um aufzupassen.“

Worauf muss ich bei einem schüchternen Hund achten?

Mit Gewalt lässt sich kein Hund hinterm Ofen Gebüsch hervorlocken. Foto: Imago/Imagebroker

Hier hat das Tierheim gegenüber den Auslandsvereinen einen klaren Vorteil: ihr könnt den Hund treffen, bevor ihr ihn adoptiert. „Wissen wir um ein schüchternes, gar ängstliches Tier, bitten wir Interessenten, öfter vorbeizukommen, um es in Ruhe kennenzulernen“, sagt Kaminski. Ihr könnt euch gegenseitig beschnuppern, Gassi gehen. Da Hunde personenbezogen sind, läuft der Übergang fließender ab. Versteckt sich der Hund in seinem neuen Zuhause, lasst ihm Zeit. Ihr kennt euch bereits, irgendwann kommt er raus. Und die Tierheime stehen Euch auch nach der Adoptionen für solche Dinge zur Verfügung.

Bei Auslandshunden ist es etwas kniffliger. „Anfangs hilft es, die Transportbox in jedes Zimmer zu stellen und schauen, ob er rauskommt.“ Klappe auf und rausscheuchen schadet hingegen dem Verhältnis. Hundeeltern sind keine Gefängniswärter:innen. „Wir müssen uns in das Tier hineinversetzen. Uns kann man auch nicht irgendwo hinbringen und dazu zwingen, alles und jeden toll zu finden.“

Unabhängig vom Herkunftsort rät Kaminski, schüchterne Hunde nicht von oben herab zu tätscheln, sich bestenfalls auf den Boden setzen und warten bis sie von alleine kommen. Positive Verstärkung in Form von Leckerlis hilft in der Anfangszeit ebenfalls, eine Bindung aufzubauen.

Besonders wichtig: Gerade schüchterne Hunde aus dem Ausland können durch vorbeirauschende Autos verschreckt werden. Mit einem Sicherheitsgeschirr, ein Bauchgurt mit einem weiteren Gurt um die Lenden, sorgt ihr für mehr Halt. Damit kann sich das Tier nicht losreißen und davonpreschen.


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Wollt ihr einen Hund, solltet ihr auch schöne Auslaufgebiete kennen. Hier findet ihr tolle Hundewiesen in Berlin. Und wenn ihr noch Ausrüstung braucht: Haustier-Bedarf in Berlin: Von nachhaltigem Futter bis zur frischen Frisur. 

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