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#Indonesien droht dasselbe Corona-Schicksal wie Indien

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Indonesien droht dasselbe Corona-Schicksal wie Indien

Die Grundschullehrerin Susi Johannes erinnert sich selbst nicht mehr daran, wie sie eingeliefert wurde. Sie hatte schon das Bewusstsein verloren, als ihr Ehemann sie zusammen mit einem Bekannten auf dem Motorrad in das Krankenhaus im Westen Jakartas brachte. „Es fiel mir schwer zu atmen. Mein Brustkorb fühlte sich so schwer an, als ob jemand einen Stein darauf gelegt hätte“, berichtet die 52 Jahre alte Covid-19-Patientin der F.A.Z. aus dem Krankenhaus.

Zuvor hatte ihre Familie vergeblich versucht, in mehreren Krankenhäusern Jakartas ein Bett für sie zu ergattern. Sie war kurz nach ihrem positiven Testergebnis Mitte Juni schon einmal eingewiesen, dann aber wieder entlassen worden. Einige Tage später verschlechterte sich ihr Zustand, die Sauerstoffsättigung in ihrem Blut fiel auf einen gefährlich niedrigen Wert. „Ich habe noch nie so eine Krankheit erlebt“, sagt die Indonesierin, die neben den Lungenschmerzen vor allem an Fieber und Kopfschmerzen leidet.

Corona-Albtraum wie in Indien

Am Ende hatte sie Glück, weil sie jemanden kannte, der im staatlichen Krankenhaus in Cengkareng arbeitet und sie dort unterbringen konnte. Die dortigen Zustände waren allerdings erschreckend. Schon auf dem Parkplatz vor dem Krankenhaus war ein Notfallzelt zur Versorgung von Corona-Patienten aufgebaut. Zu Beginn lag die Frau dann mit etwa 20 anderen Patienten in einem Krankenhausflur, den die Ärzte zur Intensivstation umfunktioniert hatten. „Es war chaotisch. Die Patienten heulten vor Schmerzen“, berichtet die Indonesierin. Über ihren Flur führte außerdem der direkte Weg in die Leichenhalle des Krankenhauses, sodass sie mit ansehen musste, wie die Sanitäter fast stündlich die frisch Verstorbenen dorthin brachten. Einige Tage später wurde sie in ein Stationszimmer mit fünf anderen Patienten verlegt. Dort war es etwas besser, ihr Zustand stabilisierte sich.

Das, was Susi Johannes berichtet, widerfährt in diesen Tagen in Indonesien vielen Menschen. Das Land mit 270 Millionen Einwohnern erlebt derzeit einen ähnlichen Corona-Albtraum, wie er vor einigen Wochen schon Indien heimgesucht hatte. Die Zahl der täglichen Neuinfektionen hat mit 31.189 am Dienstag einen Höchstwert erreicht. Noch im Mai waren es pro Tag lediglich 6000 nachgewiesene Fälle. Wie in Indien hat auch in Indonesien die Delta-Variante des Coronavirus zu dem rasanten Anstieg der Fallzahlen geführt. Sie wird in Jakarta laut Regierung bei 90 Prozent der Infektionen vermutet. In der Hauptstadt hat sich die Zahl der Beerdigungen unter Covid-19-Maßnahmen seit Anfang Mai verzehnfacht. Die Menschen sterben auf Parkplätzen, in Autos und in ihren Wohnungen, weil kein Krankenhaus sie aufnimmt.

Während in Indien die Zahlen weiter sinken, macht sich vor allem in der indonesischen Hauptstadt Jakarta Katastrophenstimmung breit. Die Zeitungen sagen den Zusammenbruch des Gesundheitssystems voraus. In den wegen der verschärften Corona-Maßnahmen halb leeren Straßen der Megastadt hallen die Sirenen der Krankentransporter. Vor ein paar Tagen machte ein Video im Internet die Runde, das den Leichnam eines Mannes zeigte, der zwölf Stunden lang vor seinem Haus in einem Armenviertel im Norden Jakartas gelegen hatte. Wie sich später herausstellte, war er zwei Wochen zuvor positiv auf das Coronavirus getestet worden. Der Polizei zufolge lag es an der Überlastung der Behörden, dass der Leichnam nicht früher abgeholt werden konnte.

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