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#Norbert Röttgens Chancen bei der CDU steigen immer mehr

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Norbert Röttgens Chancen bei der CDU steigen immer mehr

Trifft auf die CDU eine Allerweltsweisheit zu? Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte, sagt man – und für den Vorsitz der Regierungspartei gibt es drei Kandidaten. Mitte Januar soll auf einem digitalen Parteitag gewählt werden. Friedrich Merz ist der Kandidat der Basis, in den Umfragen weit vorn. Armin Laschet gilt unter den 1001 Parteitagsdelegierten schon deshalb als Favorit, weil er der Vorsitzende des größten Landesverbandes und Ministerpräsident in Nordrhein-Westfalen ist.

Frank Pergande

Frank Pergande

Politischer Korrespondent der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung in Berlin.

Merz steht, grob gesagt, für eine konservative Wende, Laschet für eine Fortsetzung des Merkel-Kurses hin zu Schwarz-Grün. Und dann ist da noch der Dritte in der Mitte: Norbert Röttgen. Als die Kandidaten am Montag im Konrad-Adenauer-Haus sich zur ersten der beiden von der Partei organisierten Gesprächsrunden trafen, saß Röttgen zwischen Merz und Laschet. Es war wie ein Symbolbild.

Röttgen hat die Warteschleife genutzt

Röttgen war der Erste, der seine Kandidatur ankündigte, kurz nachdem Annegret Kramp-Karrenbauer erklärt hatte, den Parteivorsitz aufzugeben. Röttgens Kandidatur war eine Überraschung, selbst für seine Umgebung. Alle sahen auf Merz, Laschet, Jens Spahn. Niemand auf Röttgen. Wie sehr er als Außenseiter antrat, zeigte sich, als er seine Kandidatur vor der Bundespressekonferenz in Berlin begründete.

Der Saal war nur mäßig gefüllt, und das war noch vor Corona. Auf dem eigentlich geplanten Sonderparteitag im April wäre er ohne Chance geblieben. Der aber fiel Corona zum Opfer wie auch der Anfang Dezember geplante reguläre Parteitag. Röttgen hat diese Warteschleife genutzt. Nicht so sehr, um sich bekannter zu machen – er ist bekannt in der Partei. Ein führender Mann aus der Unions-Bundestagsfraktion sagt es so: „Der Blick auf die beiden anderen Kandidaten bekam etwas Ernüchterndes, während Röttgen überzeugte.“

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Seine Bewerbung wurde zunächst nicht für voll genommen, weil es schien, als wolle Röttgen alte Rechnungen begleichen. Bis 2012 war es mit ihm immer nur bergauf gegangen. Röttgen war mit 44 Jahren Bundesumweltminister. Als die CDU in Nordrhein-Westfalen einen neuen Vorsitzenden suchte, gewann Röttgen eine Basisbefragung – gegen Laschet. Aber dann unterlief ihm ein entscheidender Fehler. Er wollte sich nicht darauf festlegen, im Fall einer Niederlage bei der Landtagswahl als Oppositionsführer in Düsseldorf zu bleiben, lieber war ihm das Ministeramt in Berlin. Die Wahl ging schlimm verloren, und Merkel entließ ihren Minister. Das hing Röttgen an. Erst „Muttis Klügster“ und „George Clooney der CDU“, dann der tiefe Fall.

Inzwischen hat er, zehn Jahre älter, seine Schlussfolgerungen aus dem Desaster gezogen. Auf die Frage, was er damals gelernt habe, antwortete er in einem Interview: „Dass man in wichtigen Fragen klar und eindeutig sein muss.“ Er hat das beherzigt. Er blieb in der Politik, anders als der seinerzeit von Merkel im Fraktionsvorsitz verdrängte Merz. Er fing gleichsam von vorn an. Nicht mehr Umweltpolitik, dafür Außen- und Sicherheitspolitik. Er wurde Vorsitzender im Auswärtigen Ausschuss. In der Fraktion blieb er ein hochgeschätzter Kollege, was schon daran zu erkennen ist, dass es still wird, wenn er spricht.

Bei seiner Kandidatur half ihm dann auch die Präsidentenwahl in Amerika. Sein Wissen dazu war gefragt. Dass er vor einigen Wochen Gast an der renommierten „Denkfabrik“ Institut Montaigne in Paris war, wurde auch in Deutschland vermeldet. Er trat da als einer auf, der dem französischen Präsidenten eine gemeinsame Außenpolitik anbieten würde. Merkels Außenpolitik hält Röttgen für ambitionslos.

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