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#Stadt Aichach will heuer 16 Millionen Euro „verbauen“



Zwei Großprojekte prägen das Bauprogramm, das sich die Stadt Aichach für dieses Jahr vorgenommen hat. Jetzt beraten erst einmal die Fraktionen.

Das zweite Jahr in Folge hat das Bauprogramm, das die Stadt Aichach in diesem Jahr angehen will, einen erheblichen Umfang. Mit fast 16,2 Millionen Euro ist es noch ein bisschen umfangreicher als 2023. Im Bauausschuss des Stadtrats wurde es am Mittwochabend lediglich vorgelegt. Jetzt befassen sich die Fraktionen damit, bevor der Stadtrat entscheidet, ob es so umgesetzt werden soll. 

Dass die finanzielle Situation der Stadt schlechter wird, war bereits am Montagabend Thema, als im Finanzausschuss die vorläufigen Eckdaten des Haushalts mit seinem Volumen von 80,4 Millionen Euro präsentiert wurden. Auch im Bauausschuss wies Bürgermeister Klaus Habermann noch einmal auf die drei Faktoren hin, die sich heuer negativ auswirken: Die Stadt muss voraussichtlich 2,5 Millionen mehr Kreisumlage zahlen, bekommt 1,3 Millionen Euro weniger Schlüsselzuweisungen und hat um 1,2 Millionen Euro höhere Personalkosten zu stemmen. Zusammen ergibt das fünf Millionen Euro weniger im Verwaltungshaushalt. 

Zwei große Projekte in Aichach

Trotz der pauschalen Kürzung in allen Sachgebieten um fünf Prozent ergibt sich am Ende eine Zuführung von lediglich 1,3 Millionen Euro an den Vermögenshaushalt, die für Investitionen zur Verfügung steht. Habermann ging davon aus, dass die Steuereinnahmen günstig bleiben und das Bauprogramm wie üblich nicht in voller Höhe umgesetzt werden kann. 2023, als dieses mit knapp 16 Millionen Euro fast ebenso umfangreich war, wurden – zum Beispiel, weil die Planung noch nicht so weit war oder Zuschusszusagen fehlten – nur 57 Prozent tatsächlich realisiert. 

Das wird dieses Jahr anders sein, so der Bürgermeister. Der Grund: Allein für die beiden größten Posten im Bauprogramm sind sieben Millionen Euro eingeplant, die auf jeden Fall fällig werden. Für das Verwaltungsgebäude am Tandlmarkt sind 2,5 Millionen enthalten, für das Kinderhaus an der Holzgartenstraße 4,5 Millionen Euro. Mit gut neun Millionen Euro ist für den Hochbau diesmal am meisten Geld eingeplant. Weitere Projekte in diesem Bereich sind der Naturkindergarten und das neue Bauhof-Betriebsgebäude. 

Viel Geld für Straßen, Kanal und Wasserleitungen

Der Straßen- und Brückenbau verschlingt mit 2,3 Millionen Euro am zweitmeisten Geld. Viel Geld verschwindet auch im Untergrund für Kanalbau (1,7 Millionen Euro) und Wasserversorgung (1,6 Millionen Euro). Bemerkbar macht sich da unter anderem die Erschließung des Baugebiets Himmelreich in Ecknach. 

In Obermauerbach soll die Kanalerneuerung beginnen, in der Schulstraße und in der Bahnhofstraße die Erneuerung der Wasserleitung. Für die Sanierung beziehungsweise einen Neubau der Kläranlage sind Planungskosten vorgesehen, im Wasserwerk sollen Anlagen optimiert werden. 

Für heuer geplant: die Erschließung des Baugebiets „Himmelreich“ in Ecknach.

Foto: Erich Echter (Archivbild)

Der Bereich Grünanlagen und Gewässer umfasst rund 1,3 Millionen Euro. Er enthält unter anderem den Umbau des Dükers an der Paar, den ersten Bauabschnitt des Hochwasserschutzes am Kulturgraben in Griesbeckerzell und ein Retentionsbecken am Griesbach in Untergriesbach. Für Photovoltaikanlagen auf dem Dach des Stadtbauhofs und der Kinderkrippe Zipfelmütz sind insgesamt 150.000 Euro vorgesehen.

Hohe Kredite hauptsächlich zur Zwischenfinanzierung

Finanziert werden können die Projekte angesichts der niedrigen Zuführung nur durch einen Griff in die Rücklagen und neue Schulden. Dass die hohe Kreditaufnahme von 7,5 Millionen Euro nicht zu einem Aufschrei im Finanzausschuss geführt hat, führte Habermann darauf zurück, dass es sich bei einem Großteil um eine Zwischenfinanzierung handelt. Auf 6,6 Millionen Euro bezifferte er die Investitionen für Grundstückskäufe und Bauprojekte, die durch Grundstücksverkäufe oder Zuschüsse wieder hereinkommen. Dem Rest von rund 900.000 Euro steht eine fast ebenso hohe Tilgung gegenüber, sodass die Neuverschuldung quasi bei null liege, so Habermann. Der historisch niedrige Schuldenstand von 7,3 Millionen Euro zum Jahresende 2023 werde sich aber vorübergehend erhöhen. 

In der Bahnhofstraße soll heuer die Erneuerung der Wasserleitungen beginnen.

Foto: Erich Echter (Archivbild)

Zum Bauprogramm merkte Habermann an, wenn neue Vorhaben aufgenommen werden sollten, müsste die Stadt höhere Kredite aufnehmen oder andere streichen. In der Sitzung verzichteten die Ausschussmitglieder darauf, das Bauprogramm durchzugehen. Das soll jetzt zunächst in den Fraktionen geschehen, bevor der Stadtrat darüber entscheidet. 

Radwegekonzept soll im ersten Halbjahr fertig sein

Marion Zott (Bündnis 90/Die Grünen) sprach das Radwegekonzept an, dessen Fortschreibung Ende 2021 beschlossen worden war. Michael Thalhofer, stellvertretender Bauamtsleiter, berichtete, diese sei „fast fertig“. Voraussichtlich in der ersten Jahreshälfte soll es präsentiert werden. Gleichzeitig erinnerte er daran, dass in den vergangenen Jahren über 30 Kilometer Geh- und Radwege neu gemacht worden seien. 

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