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#Weißes Haus als Corona-Hotspot nach Infektion von Donald Trump

Weißes Haus als Corona-Hotspot nach Infektion von Donald Trump

Donald Trump ist nach seinem Krankenhausaufenthalt in ein verändertes Weißes Haus zurückgekehrt. Große Teile des Westflügels sind leer: Neun Mitarbeiter haben inzwischen gemeldet, sie seien positiv auf das Coronavirus getestet worden. Sie befinden sich in Quarantäne. Der jüngste Fall: Präsidentenberater und Redenschreiber Stephen Miller. Anderen Mitarbeitern wurde bedeutet, sie sollten derzeit aus dem Homeoffice arbeiten.

In der Residenz trägt das Personal Schutzkleidung: Maske, Gesichtsvisier, Schutzkittel, Handschuhe. Das Weiße Haus ist ein Corona-Hotspot – und der Präsident, der sich bei seiner Rückkehr aus dem Walter-Reed-Militärhospital demonstrativ die Maske vom Gesicht riss, ein potentieller Superspreader.

Die Sprecherin des Weißen Hauses, Kayleigh McEnany, die selbst positiv getestet wurde und sich in Quarantäne befindet, äußerte: „Es ist offensichtlich, dass es einen Ausbruch im Weißen Haus gab.“ Dass die Pandemie auf diese Weise das Präsidialamt erreicht, birgt eine bittere Ironie: McEnany hatte im Februar, kurz bevor sie ihre Stelle im Weißen Haus antrat, noch gesagt: Trump werde die Amerikaner stets beschützen. Krankheiten wie Covid werde es daher in Amerika nicht geben. 21 Personen aus dem Umfeld Trumps sind inzwischen infiziert.

Das Angebot der Seuchenbekämpfungsbehörde CDC, beim „Contact tracing“ zu helfen, wurde vom Weißen Haus abgelehnt. Auch weigert sich der Leibarzt des Präsidenten weiterhin, Auskunft darüber zu geben, wann der Präsident das letzte Mal negativ getestet worden war. So steht der Verdacht im Raum, Trump könnte schon Ende September, bei der ersten Fernsehdebatte mit Joe Biden, infiziert gewesen sein. Schließlich erschien er spät zu dem Termin, so dass er – absprachewidrig – keinen Test machte.

„Zu viele Leute wurden infiziert“

Biden, sein 77 Jahre alter Herausforderer, wurde seither mehrfach negativ getestet. Der Demokrat hat nun geäußert, die für Donnerstag nächster Woche geplante zweite Fernsehdebatte sollte abgesagt werden, wenn Trump seine Covid-19-Erkrankung bis dahin nicht überwunden habe. Man werde auf jeden Fall sehr strikten Richtlinien folgen müssen. „Zu viele Leute wurden infiziert.“ Man müsse darauf hören, was Ärzte sagen. Er freue sich zwar auf eine Debatte, hoffe aber, „dass alle Vorschriften eingehalten werden“.

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Tim Murtaugh, der Sprecher von Trumps Wahlkampfteam, entgegnete: Der Präsident werde gesund sein und an der Debatte in Miami teilnehmen können. Biden komme aus der Sache nicht heraus. Trump und seine Leute unterstellen Biden, er fürchte die direkte Auseinandersetzung – und suche nach Gründen, die Fernsehdebatte abzusagen.

Mehrere Faktoren widersprechen dieser Lesart: Auch Francis Suarez, der republikanische Bürgermeister von Miami, hat mitgeteilt, dass die Debatte nicht stattfinden sollte, wenn der Präsident weiterhin positiv getestet werde.

Zudem lässt sich Trumps Behauptung, er habe das erste Duell gewonnen, bezweifeln. Dazu muss man nicht einmal auf Umfragen verweisen, die zeigen, dass Bidens Vorsprung sowohl in nationalen Erhebungen als auch in Einzelbefragungen in den umkämpften Bundesstaaten seit der Fernsehdebatte zum Teil deutlich gewachsen ist.

Es reicht, auf Trump selbst zu verweisen: Prahlte er anfangs noch und wies Kritik seiner eigenen Leute an seinem aggressiven Auftritt in Cleveland zurück, klingt er inzwischen larmoyant: Chris Wallace, der Moderator der Debatte, sei ein „absoluter Witz“. Den ganzen Abend lang habe er Biden verteidigt.

Neue Regeln für die Debatten?

Die „Commission on Presidential Debates“, der Ausrichter der Debatten, hatte schon vor der Covid-Erkrankung des Präsidenten angekündigt, dass es die Regeln für das geplante zweite und dritte Aufeinandertreffen ändern werde. Da Trump Biden ständig ins Wort gefallen war, wird erwogen, dem Moderator die Möglichkeit zu geben, die Mikrofone stumm zu stellen. Jedoch müssen die Wahlkampfteams zustimmen. Und das Trump-Team hat schon angekündigt, es werde nicht zulassen, dass die Spielregeln gleichsam nach Anpfiff geändert würden.

Auch Anpassungen, die dem Gesundheitsschutz dienen sollen, erweisen sich als schwierig. So soll sich Mike Pence anfänglich dagegen gewehrt haben, dass am Mittwochabend in Salt Lake City bei der Fernsehdebatte mit Kamala Harris Plexiglasscheiben zwischen die Kandidaten für das Vizepräsidentenamt gestellt werden. Pence ist Leiter des Pandemie-Krisenstabes im Weißen Haus.

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