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#Warum Bayerns Meisterschale schwerer war als erwartet

„Warum Bayerns Meisterschale schwerer war als erwartet“

Am Sonntagabend saß Pellegrino Matarazzo auf dem Podium im Presseraum und sagte einen Satz, den er nach einem Bundesligaspiel gegen den FC Bayern noch nie sagen durfte: „Ich glaube, dass das Unentschieden in Ordnung geht.“

In seinen ersten drei Versuchen als Fußballtrainer des VfB Stuttgart hatte Matarazzo dreimal gegen den Dauermeister verloren: 1:3, 0:4, 0:5. Jetzt, in seinem vierten Versuch, schaffte er mit seiner Mannschaft ein 2:2 – und das in dem Spiel, in dem es durchaus darum ging, ob er in der nächsten Saison auch noch in München sitzen und Sätze sagen kann.

Wenn Pellegrino Matarazzo und der VfB Stuttgart sich nicht am vorletzten Spieltag einen Punkt gegen den FC Bayern verdient hätten, hätten sie am letzten Spieltag den sechzehnten Platz nicht mehr verlassen können. Das hätte geheißen: Abstiegsrelegation – wenn’s gut läuft.

Der VfB hofft wieder

Seit dem 2:2 stehen die Chancen aber sehr gut, dass sie mit 30 Punkten, 39:58 Toren und einem Heimspiel gegen den 1. FC Köln nicht mehr vom Siebzehnten Arminia Bielefeld (27 Punkte, 26:52 Tore, Heimspiel gegen RB Leipzig) eingeholt werden – und gar nicht schlecht, dass sie sogar den Fünfzehnten Hertha BSC (33 Punkte, 36:69 Tore, Auswärtsspiel bei Borussia Dortmund) überholen.

„Wenn wir drei Punkte holen, muss auch Hertha punkten gegen Dortmund“, sagte Matarazzo. Man hörte, dass er Hoffnung hat. Wegen einer Flanke von Borna Sosa und einem Kopfball von Sasa Kalajdzic.

In dieser Szene sah man, was für Fähigkeiten in der Mannschaft des VfB Stuttgart stecken. So präzise wie der deutsch-kroatische Außenverteidiger kann fast keiner den Ball flanken. So präzise wie der österreichische Mittelstürmer kann fast keiner den Ball köpfen.

Das Tor zum 2:2 stand stellvertretend für das Potential und das Talent, das Matarazzo in seinem Team hat. Warum ist Stuttgart dann auf dem sechzehnten Platz? Weil viele Spieler mit Potential und Talent verletzt fehlten in dieser Saison.

Und weil man sich in der Liga auf die Stärken der Stuttgarter eingestellt hat. „Es war gefühlt so, dass jede Mannschaft Borna mit zwei Mann zugestellt hat und ich im Strafraum von zwei Mann gedeckt wurde“, sagte Kalajdzic. „Dann ist es nicht einfach.“

Am Sonntag war das anders. In der 52. Minute konnte Sosa in 20 Sekunden dreimal frei flanken, bis er seinen Stürmer erreichte. In der 53. Minute konnte Kalajdzic frei vor Manuel Neuer aufs Tor schießen. „Ich weiß, dass ich den Ball hätte reinmachen müssen“, sagte er – und fügte später an: „Natürlich kann man immer meckern, dass mehr drin gewesen wäre. Aber wir haben uns mit dem Punkt so viel erarbeitet, für den Kopf, für die Moral.“

Und so feierten die Stuttgarter Spieler mit ihren Fans im Stadion – an dem Abend, an dem in München die Meisterschale überreicht wurde.

Am Sonntagabend saß auf dem Podium im Presseraum neben Pellegrino Matarazzo auch Julian Nagelsmann, der Trainer des FC Bayern, der in seiner ersten Saison in München seinen ersten Titel gewonnen hat. Er sprach über die Schale, die „schwerer als erwartet“ war, aber auch über das sportliche Problem, das selbst im Spiel gegen den Sechzehnten offensichtlich war.

„Das Gegenpressing muss gnadenlos gut sein – mit sehr viel Power“, sagte er. In dieser Saison war das zu selten so. Die Folge: Es ist nicht sehr schwer, den Ersten der Bundesliga in Umschaltsituationen zu überrumpeln. Wie löst man dieses Problem? Als ein Reporter in diesem Kontext nach neuen Spielern fragte, antwortete Nagelsmann: „Ich habe auch nichts dagegen, wenn wir ein, zwei Pressingmaschinen kaufen würden.“

Später stand der Sportvorstand Hasan Salihamidzic in der Interviewzone. Der Mann, der in München für den Spielerkauf verantwortlich ist. „Wir haben nicht unendlich viel Geld. Wir haben einige Verträge verlängert. Wir haben versucht, den Kern der Mannschaft zu halten“, sagte er. „Wir schauen aus der finanziellen Situation, was wir machen können.“

Und auch wenn die Wünsche seines Trainers für die Wettbewerbsfähigkeit des Vereins in der Champions League verständlich sind, muss man mit Blick auf die Bundesliga sagen: Es kann nicht nur am Kader liegen, dass ein 2:2 gegen einen Abstiegskandidaten auch aus neutraler Perspektive in Ordnung geht.

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