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#Gut vorbereitet, schwach gespielt

„Gut vorbereitet, schwach gespielt“

Golf kann selbst für die Superstars dieses Sports ein grausames Spiel sein. Tiger Woods erster Abschlag am Donnerstagnachmittag landete mitten auf dem Fairway in einem frischen Divot, einem Loch im Rasen, das nach dem Eisenschlag eines der vielen Spieler vor ihm mit Sand gefüllt worden war.

Der 46 Jahre alte Amerikaner wurde damit Opfer der wohl unsinnigsten Regel im Golf, denn man darf den Ball nicht aus einem Divot herauslegen, wird also für einen perfekten Abschlag bestraft. Woods nächster Schlag landete im Swilcan Burn, dem kleinen Bach vor dem ersten Grün. So begann Woods die erste Runde bei der 150. British Open auf dem Old Course von St. Andrews mit einem Doppelbogey.

Den Cut verpasst

Danach lief es für ihn am ersten Tag auch nicht viel besser. Er beendete den ersten Tag mit 78 Schlägen (6 über Par) auf dem geteilten 146. Platz. Am Freitag unterliefen ihm weniger Fehler, er kam mit 75 Schlägen aus, mit insgesamt 153 war der kalifornische Publikumsliebling neun Schläge vom vorhergesagten Cut – 144 Schläge – entfernt. Damit war schon am Freitagmittag klar: Woods wird nach 2015 zum zweiten Mal bei der British Open im „Home of Golf“ nicht am Wochenende mitspielen.

Das frühe Ausscheiden ist ein herber Rückschlag bei seinem jüngsten und schwersten Comeback. Selbst als er nach seinem schweren Autounfall im Februar 2021, bei dem er beinahe sein rechtes Bein verloren hätte, noch nicht wieder gehen, geschweige denn Golf spielen konnte, hatte er in seinem Kalender die Woche vom 10. bis 17. Juli markiert.




In der langen Phase der Genesung, als er nur verkündete, er wolle wieder ein einigermaßen normales Leben führen, vielleicht auch mit seinem golfbegeisterten Sohn Charlie auf Spaßrunden gehen, hatte er in Wirklichkeit nur diese ganz besondere British Open im Auge.

Denn an der schottischen Ostküste sollten beim 150. Jubiläum nicht nur die lange Historie des Golfspiels, sondern auch die großen Champions der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft gefeiert werden. Woods, der das älteste Turnier der Welt dreimal (2000, 2005, 2006) gewonnen hat, wollte unbedingt als Aktiver mit von der Partie sein.

„Während der Reha hat er mir immer wieder damit gedroht, dass er mich bei der Open in St. Andrews besiegen will“, erzählte Justin Thomas. Der aktuelle PGA-Champion war schon am Samstagabend mit Woods nach St. Andrews gereist. Gemeinsam liefen die beiden die 18 Löcher ab.

Sie putteten und chippten von Hunderten von Fans begleitet bis zum Einbruch der Dunkelheit auf und rund um die Grüns. Danach hatte Woods am Sonntag noch einmal eine ganze Runde absolviert, ehe er sich am Montag und Dienstag auf jeweils neun Löcher beschränkte und am Mittwoch nur seine Schläge auf der Übungswiese und dem -grün übte.

Da er auch noch die vier Löcher bei den Feierlichkeiten am späten Montagnachmittag mitspielte, hatte er insgesamt 58 Löcher des wohl berühmtesten Golfplatzes der Welt gespielt. Weder beim Masters, bei dem er nach einer glänzenden Auftaktrunde von 71 Schlägen am Ende Platz 47 belegte, noch bei der PGA Championship, bei der er nach dem Überstehen des Cuts nach der dritten Runde aufgab, hatte er sich so sorgfältig vorbereitet.

„Jeden Putt kurz gelassen“

Doch während er beim Masters und der PGA Championship auf hügeligen Plätzen am Ende sichtbar litt, absolvierte er die zwei Runden auf dem Old Course, ohne sichtbar zu hinken – und das, obwohl er und seine beiden Mitspieler, der englische US-Open-Sieger Matt Fitzpatrick und der Amerikaner Max Homa, für die erste Runde exakt sechs Stunden und neun Minuten benötigten und mindestens genauso lange standen, wie sie sich fortbewegten.

„Ja, heute war es körperlich viel leichter als bei den beiden anderen Veranstaltungen“, sagte Woods nach der ersten Runde. Seinem Spiel indes half das nicht. „Ich war einfach nicht sehr gut auf den Grüns. Und jeden Putt habe ich kurz gelassen. Es fiel mir schwer, die Putts hart genug zu treffen. Sie sahen schneller aus, als sie rollten, und ich hatte damit zu kämpfen.“ Ihm machte vor allem zu schaffen, dass nach der langen Trockenheit die Fairways „schneller“ waren als die Grüns, etwas, was er schon bei etlichen British Open zuvor erlebt hatte.

Trotz des vorzeitigen Scheiterns nahm Woods Positives mit nach Hause. Die Fans lieben ihn noch immer, mehr als jeden anderen Kollegen. Selbst als er am Donnerstag seine Runde erst nach 21 Uhr Ortszeit beendete, war die Tribüne am 18. Loch noch brechend voll. Die Fans stand alle auf und klatschten im Stehen lange Beifall. Vielleicht auch, weil niemand weiß, wann und ob man den vielleicht Größten der Golfgeschichte noch einmal bei einem Turnier als Aktiven sehen wird.

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