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#Dreyer: „Es gibt Tote, es gibt Vermisste“

Dreyer: „Es gibt Tote, es gibt Vermisste“

Nach schweren Unwettern und Dauerregen im Westen Deutschlands sind mehrere Menschen ums Leben gekommen. Über die Ufer getretene Bäche wurden in der Nacht zum Donnerstag in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz zu reißenden Flüssen und verwüsteten zahlreiche Ortschaften. Stromausfälle legten etliche Regionen lahm.

Alle aktuellen Entwicklungen zum Hochwasser und den Unwettern können Sie im Liveblog hier nachlesen.

In Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz sind nach Angaben des Strom-Verteilnetzbetreibers Westnetz mindestens 200.000 Menschen ohne Strom. Aus Sicherheitsgründen würden Umspannanlagen bei eindringendem Wasser abgeschaltet, teilt das Unternehmen mit. Wegen überfluteten Straßen könnten die Anlagen teilweise nicht erreicht werden, erläutert eine Sprecherin. „Wir sind mit allen verfügbaren Kräften im Einsatz.“ Das Unternehmen versorgt weite Teile von Nordrhein-Westfahlen und Rheinland-Pfalz mit Strom, besonders ländliche Gebiete wie die Eifel.

Teilweise eingestürzte Häuser, Straßen unter Wasser: Eine Drohnenaufnahme zeigt das Ausmaß der Schäden in Altenahr.



Bilderstrecke



Flut-Katastrophe im Westen
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Straßen verwandeln sich in reißende Ströme

Zudem drohten Staudämme überzulaufen. Auch an Rhein, Ruhr, Mosel und kleineren Flüssen stiegen die Pegelstände. Feuerwehren, Technisches Hilfswerk (THW) und andere Rettungskräfte waren im Dauereinsatz. Die Höhe der Sachschäden war noch nicht absehbar.

Malu Dreyer: „Wirklich verheerend“

Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer sagt zu Beginn der Landtagsplenarsitzung in Mainz deutlich, welche Katastrophe sich gerade ereignet hat: „Es gibt Tote, es gibt Vermisste, es gibt viele, die noch in Gefahr sind.“ Sie bezeichnete die Lage als „wirklich verheerend.“ Ganze Orte seien überflutet, Häuser einfach weggeschwommen. Polizeihubschrauber seien unterwegs, um Menschen von Hausdächern zu retten. Auch die Bundeswehr helfe mit rund 200 Soldaten. Es gebe sehr viele Vermisste, sagt Dreyer. Es sei unklar, ob sie sich selbst hatten retten können. Sie zu erreichen sei schwierig, da das Mobilfunknetz zum Teil ausgefallen sei.

Eifel-Ort Schuld werden knapp 70 Menschen vermisst, sechs Häuser sind eingestürzt, viele instabil. Menschen flohen in Not auf ihre Hausdächer. Das Dorf mit etwa 700 Einwohnern – nahe der Landesgrenze zu Nordrhein-Westfalen – liegt in einer Schleife an der Ahr, die normalerweise ein kleiner Fluss ist. Nun hat sich die Ahr in ein reißendes Gewässer verwandelt. Auch im Bitburger Stadtteil Erdorf zeigt sich, welche Wucht das Wasser entwickelt hat, braune Schlammmassen stürzen regelrecht durch die Straßen. Auf Luftaufnahmen von Schuld ist zu sehen, wie Teile des Ortes in den Fluten mit Geröll und Schlamm nahezu versinken. Bilder aus Schuld, wo etwa 660 Menschen leben, zeugen von Verwüstung.

Die Gemeinde Kordel im Landkreis Trier-Saarburg mit rund 2000 Einwohnern ist am Donnerstag nicht erreichbar, das Hochwasser schnitt alle Zufahrtswege ab. Man versuche nun, mit Hilfe der Bundeswehr mit Wasserfahrzeugen die Bewohner zu erreichen, sagt ein Kreissprecher. Ähnliche Rettungsaktionen gebe es auch an dem wenige Kilometer entfernten Fluss Sauer.

Mehrere Tote, darunter Feuerwehrmänner

Im Kreis Ahrweiler in Rheinland-Pfalz seien durch Hochwasser vier Menschen ums Leben gekommen, sagte Polizeisprecher Lars Brummer. Mehr als 30 Menschen gelten als vermisst. „Wir haben daher einen Personenvermisstenstelle eingerichtet.“ Im Landkreis sei Katastrophenalarm ausgelöst worden. Mehrere Häuser und eine Brücke seien eingestürzt, zahlreiche Gebäude einsturzgefährdet. Etwa 50 Menschen hätten sich auf Dächer in Sicherheit gebracht und müssten gerettet werden.

Im Märkischen Kreis in Nordrhein-Westfalen starb ein Feuerwehrmann bei dem Versuch, einen ins Wasser gestürzten Mann zu retten. Ein weiterer Feuerwehrmann kollabierte im Einsatz und verstarb. In Köln wurden zwei Personen tot in ihren überfluteten Kellern gefunden, erklären die örtlichen Polizeibehörden.

Schwer getroffen wurde auch die Stadt Solingen im Bergischen Land. Der Ortsteil Unterburg wurde Polizeiangaben zufolge wegen Überflutungen abgeriegelt, 600 Menschen mussten ihre Häuser verlassen und wurden in Hotels untergebracht. Rettungskräfte befreiten einen Mann aus einem Kellerschacht. Er verstarb auf dem Weg ins Krankenhaus, wie die Polizei mitteilte. Auch in der westfälischen Stadt Hagen wurden zahlreiche Straßen überflutet. Ein Altenheim musste evakuiert werden. Die Bundeswehr rettete mit Schlauchbooten Arbeiter aus einem Industriegebiet. Sie waren mehr als 18 Stunden von Wassermassen eingeschlossen.


So entwickelt sich das Wetter in den kommenden Tagen weiter.

Bahn warnt vor Reisen nach NRW

Die Deutsche Bahn rief Reisende auf, Fahrten von und nach Nordrhein-Westfalen nach Möglichkeit zu verschieben. Durch die extremen Niederschläge seien etwa Gleise überflutet, Betriebsanlagen seien beschädigt worden. Eine Erfassung der Unwetterschäden sei vielerorts erst mit abfließenden Wassermassen möglich. Der Nahverkehr in NRW sei stark beeinträchtigt, die Hauptstrecken Köln – Wuppertal – Hagen – Dortmund sowie Köln – Koblenz über Bonn seien nicht befahrbar.

Die Landesregierung in Rheinland-Pfalz sagte den betroffenen Landkreisen Unterstützung zu. Innenminister Roger Lewentz erklärte, die Landesregierung sei an der Seite derer, die vor den Trümmern ihrer Existenz stünden. „Das Unwetter hat unser Land hart getroffen. Ich bange mit allen, die in Gefahr sind“, erklärte Ministerpräsidentin Malu Dreyer. „Ich danke allen Helferinnen und Helfern, Feuerwehren und Einsatzkräften, die unermüdlich mit großem Einsatz gegen die Wassermassen kämpfen.“

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