Nachrichten

#Ausflug ins All: Wann wird Weltraumtourismus realistisch?

Inhaltsverzeichnis

Ausflug ins All: Wann wird Weltraumtourismus realistisch?

Richard Branson nennt sich im Moment gerne „Astronaut 001“. So unterschrieb der britische Milliardär vor wenigen Tagen einen Linkedin-Eintrag, in dem er über die bevorstehende Erfüllung eines Kindheitstraumes sprach. An diesem Sonntag um sieben Uhr morgens Ortszeit will er von der Wüste des amerikanischen Bundesstaates New Mexico zu einem Flug in den Weltraum aufbrechen.

Ein Raumfahrzeug seines Unternehmens Virgin Galactic soll ihn und fünf weitere Personen ins All befördern, wo sie einige Minuten Schwerelosigkeit erleben sollen, bevor es zurück auf die Erde geht. „Ich will in den Weltraum, seit ich ein kleiner Junge war,“ schrieb Branson. Am Ende des Eintrags zitierte er den Physiker Stephen Hawking: „Schaut zu den Sternen und nicht auf eure Füße.“

Wenn alles klappt wie geplant, wird Branson der Erste sein, der sich von seinem eigenen Raumfahrtunternehmen ins All chauffieren lassen wird. Er wird aber wohl nicht lange der Einzige bleiben. Denn schon am 20. Juli und damit neun Tage später will ihm Jeff Bezos folgen, der Gründer des Online-Händlers Amazon, dem nebenher auch der Weltraumspezialist Blue Origin gehört.

Weltraumtourismus ist nicht mehr weit

Der derzeit reichste Mensch der Welt hat sein bevorstehendes Abenteuer ähnlich euphorisch beschrieben wie Branson und gesagt, er habe dies sein ganzes Leben lang machen wollen. Es hatte so ausgesehen, als würde Bezos Pionierstatus haben, denn er hat seinen Flug zuerst angekündigt. Dann aber funkte Branson dazwischen und setzte seinen Termin früher an. Es sieht aus wie ein Wettrennen der Multimilliardäre ins Weltall, und Egos dürften auch eine Rolle spielen. „Es handelt sich hier nicht gerade um bescheidene Personen“, sagt John Logsdon, der Gründer und langjährige Direktor des auf Raumfahrtpolitik spezialisierten Space Policy Institute an der George Washington University.

Aber die beiden Flüge mit prominenten Unternehmern an Bord könnten auch der Beginn eines neuen Kapitels in der Raumfahrt sein. Logsdon meint, sie könnten einen Durchbruch für Weltraumtourismus bedeuten und Startschuss dafür sein, ein breiteres Publikum ins All zu bringen. Zwar gab es auch in der Vergangenheit schon Touristen im Weltraum. Zwischen 2001 und 2009 etwa ließen sich sieben wohlhabende Personen in russischen Sojus-Maschinen zur Raumstation ISS befördern, der letzte war Guy Laliberté, der Gründer des Zirkusimperiums Cirque du Soleil. Trotzdem war Weltraumtourismus bislang nach Logsdons Worten in erster Linie „Hype“.

Bezos und Branson traut er zu, dies zu ändern. Es ist deren erklärtes Ziel, Tickets in den Weltraum zu vermarkten, für Branson und Virgin Galactic ist das sogar Kern des Geschäftsmodells. Daneben gibt es auch noch Elon Musk mit SpaceX, dem wohl bekanntesten privaten Raumfahrtunternehmen. Er hat sich bislang zwar vor allem als Partner der amerikanischen Raumfahrtbehörde Nasa profiliert und ihr im vergangenen Jahr geholfen, zum ersten Mal seit langer Zeit wieder Astronauten ins All zu bringen. Auch er plant aber Flüge mit Touristen. Anders als Bezos und Branson hat er bislang noch keinen eigenen Trip ins All angekündigt. „Aber das wird bestimmt kommen“, meint Logsdon.

Bezos und Branson reisen nicht annähernd so tief ins All wie die früheren Touristen mit ihren Trips zur gut 400 Kilometer von der Erde entfernten Raumstation. Sie planen Suborbitalflüge an den Rand des Weltraums. Für Blue Origin soll es bis zur Kármán-Linie gehen, die hundert Kilometer über dem Meeresspiegel liegt und von vielen als Grenze zwischen Erdatmosphäre und Weltall angesehen wird. Virgin wird einige Kilometer darunter bleiben, wobei zumindest manche amerikanische Luftfahrtbehörden auch diese Höhe als Weltraum definieren. In beiden Fällen soll es Passagieren möglich sein, Schwerelosigkeit zu spüren.

Die Trips sind sehr kurz, bei Virgin sollen es rund 90 Minuten sein, im Fall von Blue Origin sogar nur elf Minuten. Die Unternehmen setzen sehr verschiedene Transportmittel ein. Virgin befördert seine Passagiere mit einem Raumgleiter, der von einem Flugzeug mit zwei Rümpfen auf eine bestimmte Höhe gebracht wird, bevor er sich selbständig macht. Blue Origins Fluggäste sitzen in einer Raumkapsel, die von einer wiederverwertbaren Rakete ins All gebracht wird.

Wenn Ihnen der Artikel gefallen hat, vergessen Sie nicht, ihn mit Ihren Freunden zu teilen. Folgen Sie uns auch in Google News, klicken Sie auf den Stern und wählen Sie uns aus Ihren Favoriten aus.

Wenn Sie an Foren interessiert sind, können Sie Forum.BuradaBiliyorum.Com besuchen.

Wenn Sie weitere Nachrichten lesen möchten, können Sie unsere Nachrichten kategorie besuchen.

Quelle

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Schließen

Please allow ads on our site

Please consider supporting us by disabling your ad blocker!