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#Flieht das Weltwirtschaftsforum aus der Schweiz?

Flieht das Weltwirtschaftsforum aus der Schweiz?

Das Weltwirtschaftsforum (WEF) findet seit 50 Jahren statt. In dieser Zeit versammelten sich die globalen Eliten aus Wirtschaft und Politik nur ein einziges Mal nicht im schweizerischen Bergort Davos: 2002 wurde die Veranstaltung infolge der Terroranschläge vom 11. September 2001 und aus Sorge vor Gegendemonstrationen nach New York verlegt.

Johannes Ritter

Doch nun könnte das WEF ein weiteres Mal Reißaus nehmen aus der Schweiz. Wegen der Corona-Pandemie hatte der WEF-Gründer Klaus Schwab das nächste Stelldichein der Vorstands- und Regierungschefs, das stets in der zweiten Januarhälfte über die Bühne geht, um vier Monate nach hinten geschoben.

Die Konferenz sollte mit reduzierter Teilnehmerzahl und versehen mit virtuellen Komponenten vom 17. bis zum 21. Mai auf dem Bürgenstock nahe Luzern stattfinden. Auf diesem Bergrücken oberhalb des Vierwaldstätter Sees steht ein nagelneues Ensemble von Luxushotels, das sich gut abschotten lässt.

Als Risikogebiet eingestuft

Doch jetzt steht diese Veranstaltung auf der Kippe: Die Schweiz sei als Durchführungsort grundsätzlich gesetzt, aber nur „solange die Corona-Lage dies zulässt“, sagte Schwab der Zeitung „Schweiz am Wochenende“. Leider sei die Situation diesbezüglich aktuell schwierig, fügte er hinzu.

Tatsächlich sind die relativen Infektions- und Todeszahlen in der Eidgenossenschaft deutlich höher als in vielen anderen europäischen Ländern. Aus der Perspektive der deutschen Bundesregierung ist die Schweiz ein Risikogebiet. Wer von dort einreist, muss sich in Deutschland in Quarantäne begeben.

Die Schweiz bezahlt mit den hohen Fallzahlen den Preis für die lässige Handhabung der Pandemie im Sommer, als die Kantone einander mit Lockerungsübungen überboten und es zugleich versäumten, die Testkapazitäten deutlich auszubauen.

Unternehmer unter Zugzwang

Weil die Plätze auf einigen Intensivstationen eng wurden, haben etliche Kantonsregierungen die Zügel inzwischen stark angezogen, was jüngst auch zu einer sinkenden Zahl von Neuinfektionen geführt hat. Aber in Ermangelung scharfer nationaler Maßnahmen – Restaurants zum Beispiel dürfen offen bleiben – besteht wegen der Kleinräumigkeit der Schweiz und der hohen Mobilität der Bürger eine gewisse Rückschlaggefahr.

Skeptisch blicken Virologen auch auf die Pläne der Regierung, die Skigebiete aus wirtschaftlichen Gründen über Weihnachten und Silvester offen zu halten. Die Viruslage in der Schweiz ist natürlich auch den „strategischen Partnern“ des WEF nicht verborgen geblieben, die viel Geld für ihre Teilnahme an dem Treffen berappen.

Wer als Unternehmer oder Vorstandschef seine eigenen Mitarbeiter vorsichtshalber ins Homeoffice schickt, kann es sich nicht leisten, als Teilnehmer eines möglichen Superspreader-Events in die Schlagzeilen zu geraten. Auch Schwab macht sich darüber Sorgen: Ein Superspreader-Vorfall könne Folgen haben für das WEF, von denen sich die Organisation nicht mehr erholen würde, sagte er. Es hänge vom weiteren Verlauf der Pandemie ab, ob das Forum in der Schweiz abgehalten werden könne: „Wir beobachten die Lage laufend und werden zeitnah definitiv entscheiden.“

Tatsächlich spricht im Moment alles dafür, dass die Konferenz 2021 in ein anderes Land verlegt wird. Nach Information der F.A.Z. schaut sich das WEF schon intensiv nach einem passenden Ersatzstandort um.

Dabei liegt der Fokus auf Asien, wo die Corona-Lage im Vergleich zu Europa und Amerika inzwischen deutlich entspannter ist. Zu den Kandidaten in der engen Wahl dürfte Singapur zählen. Der Stadtstaat ist aus der ganzen Welt gut zu erreichen und dank der autoritären Führung ordentlich „abschließbar“. Wegen des notwendigen planerischen Vorlaufs dürfte die Standortentscheidung noch vor Weihnachten fallen.

Zum WEF in Davos kamen zuletzt rund 3000 Gäste. Für die Runde im kommenden Jahr plant Schwab mit maximal 1200 Teilnehmern.

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