Vor allem junge Eltern sind dieser Evergreens irgendwann überdrüssig. Generationen von Babys sollten mit Wiegenliedklassikern wie „Schlaf, Kindlein, schlaf“ oder „Guten Abend, Gute Nacht“ angeblich schneller einschlafen. Aus Erfahrung wissen viele aber: Nicht jedes Baby kann mit dieser Art von Liedgut etwas anfangen. Manche schlummern eben lieber bei AC/DC, wieder andere beim einlullenden Tuckern eines Sechszylinders oder bei prasselndem Regen. Und obwohl es inzwischen ungezählte Einschlaf-Apps mit vielerlei Liedern und noch mehr Geräuschen gibt, kann man sagen, der Zusammenhang zwischen Musik und Schlaf ist wissenschaftlich gesehen noch immer „terra incognita“.

Musik und Schlaf: Das Forschungs-Netzwerk trägt den schönen Namen „Lullabyte“

Bislang. Denn nun wird sich ein europäisches Netzwerk mit dem schönen Namen „Lullabyte“ mit der Frage beschäftigen, welchen Einfluss Musik auf den Übergang vom Wachzustand in den Schlaf hat und ob sie wirklich hilft, besser zu schlafen. Ab November untersuchen führende Fachleute von zehn europäischen Universitäten und Unternehmen dieses Thema. Sie kommen aus den Bereichen Musikwissenschaft, Schlafforschung, Neurowissenschaft und Informatik.

Wer weiß, vielleicht entsteht ja am Ende eine Art europäischer Songcontest, bei dem das Superschlaflied gekrönt wird. Ein Schlummer-ESC. Oder es kommt heraus, dass das beste Schlafmittel doch ein Geräusch ist.

Welcher Sound auch gewinnt: Immer noch besser als Schlaftabletten

Ob Vogelgezwitscher, Mozarts „Kleine Nachtmusik“ oder ein Presslufthammerdröhnen – man darf gespannt sein, was dabei herauskommt. In jedem Fall wird es besser verträglich sein als Schlaftabletten, die mehr als 1,5 Millionen Menschen im Land täglich einnehmen, um zur Ruhe zu kommen.

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