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#Fortschritt und Technologie stehen zu Recht ganz oben auf der Agenda

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Fortschritt und Technologie stehen zu Recht ganz oben auf der Agenda

Haben die Koalitionäre das wirklich durchdacht? Im zwölf Seiten umfassenden Sondierungspapier von SPD, Grünen und FDP ist schon in den ersten zehn Zeilen so fürchterlich viel von „Erneuerung“ und „Veränderung“ die Rede, dass Unsportliche die Lektüre erschrocken abbrechen. Der Mensch liebt Gewohnheit und Gewissheit, das weiß die Forschung seit Langem; Neues ist anstrengend und das Gerede, „raus aus seiner Komfortzone“ zu kommen, für viele nur eines: unkomfortabel.

Warum auch? Doch nur dann, wenn man auch etwas davon hat. Auf gut ökonomisch: wenn die Investition am Ende einen Ertrag einfährt. Was also haben die Deutschen davon, dass jetzt „Aufbruch“ angesagt ist, sich Berliner Spitzenpolitiker wie noch nie „dem Fortschritt verpflichtet“ sehen und ihr neues Dreierbündnis sogar als „Fortschrittskoalition“ betiteln? Oder sind diese schönen Formulierungen wirklich nur – schlimmer Verdacht – reines Polit-Marketing der Neuen, die sich erhöhen, indem sie die Vorgänger erniedrigen?

So viel Fortschritt wie noch nie?

Eines ist klar: Die „Herausforderungen“, die Sozialdemokraten, Grüne und Liberale übereinstimmend schon im ersten Satz ihres Sondierungspapiers anführen, haben sie nicht erfunden. Es geht um die ganz großen Gesellschaftsthemen, und zwar in dieser Reihenfolge: Klimawandel, Digitalisierung, Sicherung des Wohlstands, sozialer Zusammenhalt und demographischer Wandel. Manches davon steht seit Jahrzehnten auf der Agenda von Bundesregierungen. Der Zusammenhalt war schon für Konrad Adenauer ein Thema, der Wohlstand für Ludwig Erhard und Helmut Schmidt, die Alterung der Gesellschaft für Helmut Kohl. Mithin: Warum also gerade jetzt rhetorisch das ganz große Fass aufmachen, einen neuen Aufbruch anmahnen, so viel Fortschritt wie noch nie?

Vielleicht, weil wir tatsächlich am Beginn eines Jahrzehnts stehen, das so große Risiken in sich birgt wie kaum eines zuvor. Und das zugleich technologisch mehr Chancen als in den vergangenen Dekaden eröffnet. Die Folgen des Klimawandels und die Gefahr neuer Pandemien – dass sie nur mit Technologie zu bewältigen sind, vermuten nicht nur Fortschrittsgläubige.

Die Zukunft aus der Vergangenheit betrachtet: So stellte sich ein Künstler im Jahr 1925 eine Großstadt im Jahr 1975 vor.


Die Zukunft aus der Vergangenheit betrachtet: So stellte sich ein Künstler im Jahr 1925 eine Großstadt im Jahr 1975 vor.
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Bild: ullstein bild

Schon vor 100 Jahren war die Menschheit von diesem Ding namens Fortschritt fasziniert. In den immer wieder als Vergleich herangezogenen „goldenen“ Zwanzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts ging es mit Technik und Wissenschaft voran. In Berlin eröffnete die Funkausstellung erstmals ihre Pforten. Radio und Fernsehen feierten Premieren. Geworben wurde für „Elektrizität in jedem Gerät“. Manchen war das viel zu viel des Guten, wie der berühmte Film „Metropolis“ von 1927 zeigt, in dem Regisseur Fritz Lang eine Maschinen-geprägte dystopische Großstadt zeichnet. Beim breiten Publikum fiel dieser Film anfangs durch.

Ein Jahrhundert später leben die Menschen in einem Jahrzehnt, das wiederum mehr InBig Datanovation denn je verspricht – und wieder gibt es auch Sorgen. Der neue Mobilfunkstandard 5G, die Künstliche Intelligenz, das selbstfahrende Automobil, die Telemedizin, Big Data und Cloud, Anwendungen für erweiterte Realität, das Internet der Dinge, die sich selbst organisierende Fabrik alias Industrie 4.0 und ganz obenan die Digitalisierung. Es sind große Schlagworte, die die Diskussion prägen, immer wieder die Frage nach dem Sinn provozieren und Ängste produzieren: Brauchen wir das alles wirklich? Schadet 5G nicht der Gesundheit? Nimmt KI nicht Menschen ihre Arbeitsplätze weg? Und macht Big Data nicht Individuen gläsern?

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