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#Union Berlin bleibt erster Verfolger der Bayern

„Union Berlin bleibt erster Verfolger der Bayern“

Ein wenig Aberglauben war sicherlich auch dabei, als Unions Trainer Urs Fischer nach einer Stunde Sven Michel ins Spiel brachte. Jenen Angreifer mit den hinten aufgeschnittenen Stutzen, damit die kugelrunden, prallen Waden besser durchblutet werden. Michel ist gewiss keiner von Fischers Gnaden, zuletzt hatte der Trainer immer weniger Verwendung für seinen Stürmer.

Aber Michel hat seine Spuren in Leipzig hinterlassen. Im vergangenen Frühjahr war das, da verhalf er Union mit einem Tor zum späten Auswärtssieg bei RB. Dieses Mal traf er zwar nicht, war aber doch an der entscheidenden Szene beteiligt. Im Luftkampf mit Michel bekam Leipzigs Verteidiger Mohamed Simakan den Ball an die Hand. Einen Elfmeter später führte Union 1:2 und gab dieses Resultat nicht mehr her. Wie einst im Frühjahr.

Ausgelassen feierten die Spieler vor der wippenden Kurve, rund 10.000 Berliner Anhänger waren mitgereist zum neuen Lieblingsfeind, gegen den jeder Sieg aufs Neue süß ist. Fünf Mal in Serie hat Union nun RB in der Liga besiegt, immer 2:1, unterbrochen nur durch eine Niederlage im Pokal. Der abermalige Sieg hat nicht nur zur Folge, dass Union früher als je zuvor das selbstgesteckte Ziel Klassenverbleib erreicht.

„Das geht für mich gar nicht“

Die Berliner bleiben weiterhin erster Verfolger des FC Bayern. „Als Meisterschaftsanwärter sehen wir uns trotzdem nicht“, sagte Verteidiger Niko Gießelmann. Immer schön bescheiden bleiben, nur an das nächste Spiel denken, so gibt sich Urs Fischer gern. Aber auch Unions Trainer musste angesichts des fünften Ligasieges nacheinander eine gewisse Ratlosigkeit einräumen. „Wo das hinführt, weiß ich nicht“, sagte er.

Träumen dürften nur die Fans und kaum irgendwo träumt es sich aus ihrer Sicht so schön wie in Leipzig. Die Fanlager und Vereine stehen sich in inniger Abneigung gegenüber, was in der jüngeren Vergangenheit unter anderem zum Gelingen einiger sehr aufregender Fußballspiele beitrug. Allerdings auch zu einigen Respektlosigkeiten. Im Union-Block wurde ein Schmähplakat gegen Leipzigs Sportchef Max Eberl hochgehalten, der erst im Dezember nach selbstgewählter Auszeit ins Geschäft zurückgekehrt war. Urs Fischer verurteilte die Aktion. „Das geht für mich gar nicht“, sagte er.

Robin Knoche verwandelt den Elfmeter zum 2:1 für Union Berlin.


Robin Knoche verwandelt den Elfmeter zum 2:1 für Union Berlin.
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Bild: Reuters

Auf dem Feld ging es nicht so kopflos zu, beide Mannschaften verfolgten strikt ihren Plan. Trotzdem entwickelte sich zum Ende hin beste Samstagabendunterhaltung. Aber der Reihe nach: Das Aufeinandertreffen war ja nicht nur aufgrund der Rivalität mit Spannung erwartet worden, sondern auch, weil der Vierte den Zweiten empfing. Ein Verfolgerduell mit dem Ziel zu klären, wer denn nun den ersten Anwärter geben könnte, sollten, ja sollten die Bayern doch irgendwie mal straucheln.

Auf dem Rasen war die exponierte Stellung beider Mannschaften erstmal nicht zu sehen. Dafür wurden viele Zweikämpfe geführt, sehr viele sogar. So wie immer, wenn Union beteiligt ist. Der Ball war auch des Öfteren in der Luft, alles so, wie es die Berliner mögen. Nur Torchancen, die gab es nicht. Dass es nicht mit einem torlosen Unentschieden in die Kabine ging, hatte dann mit einem zu tun, der sonst eher selten im Mittelpunkt steht. Unions Torwart Frederik Rönnow ließ einen nicht sonderlich harten und auch nicht sonderlich platzierten Schuss von Benjamin Henrichs passieren (24. Minute).

Der Gegentreffer brachte Union ins Hintertreffen, nicht aber aus dem Konzept. Die Berliner spielten auch stoisch nach ihrem Gusto weiter, verwickelten Leipzig in noch mehr Zweikämpfe, pirschten sich aber langsam näher an gegnerische Tor heran. Sheraldo Becker versuchte es aus spitzem Winkel (38.).

Wie in diversen anderen Begegnungen ging bei Union wenig aus dem Spiel heraus, nur lässt das die Mannschaft von Urs Fischer kalt. Sie weiß sehr gut um ihre Stärken, vor allem um die nach ruhenden Bällen. Keine Mannschaft in der Bundesliga ist gefährlicher bei Ecken, den Beleg dafür gab es auch in Leipzig. Und zwar in der schönsten Form. Einen Klärungsversuch im Anschluss an einen Eckball nahm Janik Haberer direkt aus der Luft. Volley, 20 Meter von der Strafraumgrenze (61.). Was für ein Tor zum Ausgleich!

Leipzigs Tor wird nicht anerkannt

Von Leipzig kam vor diesem Treffer und auch danach wenig Konstruktives. „Wir haben einfach zu wenig gemacht“, sagte der eingewechselte Emil Forsberg. „Zu wenig Zug Richtung gegnerisches Tor“, sagte Leipzigs Trainer Marco Rose. Union hatte das Geschehen auf seine Art im Griff und das nötige Glück auf der eigenen Seite. Der Elfmeter entsprang keiner wirklichen Torchance, aber wenn es läuft, dann läuft es nun mal. Simakans Handspiel war unstrittig, Robin Knoche verwandelte sicher (73.).

Richtig aufregend wurde es in der Folge. Leipzig kam durch den eingewechselten Yussuf Poulsen zum Ausgleich, doch der Videoschiedsrichter meldete sich. Er hatte bei der Entstehung eine Abseitsposition von Timo Werner erkannt. Das war insofern zumindest diskutabel, weil ein Berliner den Ball vorher berührt hatte und Werner dann erst eingriff. Die entstandene Wut konnten die Leipziger nicht mehr in positive Energie umwandeln. Obwohl Forsberg in der Nachspielzeit beinahe noch per Kopf der Ausgleich gelungen wäre, unterlag RB zum ersten Mal seit September in der Bundesliga.

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