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#Friedrich Merz erfindet sich neu: Frauenquote als Gratwanderung

„Friedrich Merz erfindet sich neu: Frauenquote als Gratwanderung“

Es ist schwer, CDU-Vorsitzender zu werden, aber noch schwerer, CDU-Vorsitzender zu sein. Man kämpft nicht mehr für sich allein, sondern für alle, weshalb auch alle mitreden. Und im Falle von Friedrich Merz reden sie besonders viel.

Merz ist der erste CDU-Vorsitzende, der von den Mitgliedern gewählt wurde. Die Kleinen haben ihn groß gemacht. Darauf sind sie stolz. Bevor es so weit war, beschwerte sich Merz, dass die Großen in der Partei ihn verhindern wollten. Er sprach vom „Berliner Establishment“, als staute sich im Konrad-Adenauer-Haus der Muff von tausend Jahren. Nun sitzt er selbst dort. Merz muss es schaffen, die Großen zu gewinnen, ohne die Kleinen zu verlieren, und das so, dass die CDU nicht nur sich selbst gefällt, sondern auch wieder mehr Wählern. Also die Quadratur des Kreises. Da stellt sich die Frage: Wie geht Merz die Sache an, und klappt es?

Ganz bewusst am Snackautomat

Ziemlich klar ist, dass er ein paar Dinge ändern muss, für die er bekannt ist, und ein paar gerade nicht. Was die Änderungen angeht, ist eine offensichtlich: Merz hat eine neue Brille. Das klingt erst mal egal, ist es aber nicht. Denn die Leute reden darüber. Auch in der CDU. Die Brille mache ihn irgendwie gefälliger, heißt es, er habe sie zusammen mit seiner Frau ausgesucht und tausend Komplimente dafür bekommen, wie gut sie ihm stehe, und das freue ihn, und dadurch erscheine er zugänglicher.

Die Brille ist elegant blau und markant, aber nicht zu markant, sie könnte einem Volvo-Fahrer gehören oder einem Musiklehrer, einem Mann, der auf Partys auch mal tanzt, ohne sich drum zu kümmern, wie das aussieht, und der sich, wenn er zwischendurch Hunger hat, für achtzig Cent ein Mars oder Bounty aus einem Automaten zieht. Interessanterweise hat Merz gerade so getanzt, auf dem Sommerfest der Unionsfraktion, und vor einem Süßigkeitenautomaten sinniert, welchen Snack er sich holen soll. Bilder davon sind ganz gezielt in die Welt gekommen, über Merz’ Instagram-Account. Soll heißen: Er will, dass die Leute ihn so sehen, nahbar, locker. So kennen viele ihn noch nicht.




Gleichzeitig vermeidet er die Art von Sätzen, mit denen er früher oft polarisierte: gegen Merkel, gegen Gendersternchen, gegen Berlin, wo man zu wenig darüber wisse, wie normale Menschen denken. „Er wird abwägender“, sagt einer aus der CDU-Führung und meint es anerkennend. Das fällt auch anderen auf. Manche von denen, die gegen ihn waren, sind positiv überrascht. Er reagiere auf Widerspruch anders als erwartet, lenke auch mal ein, lerne dazu.

Zerknirscht nach Baerbock-Patzer

Als Beispiel nennen mehrere Abgeordnete einen Zwischenfall aus dem März. Da war Merz im Bundestag mit Annalena Baerbock aneinandergeraten. In seiner Rede hatte Merz gesagt, die Regierung könne ja herzlich gern feministische Außenpolitik machen, aber nicht mit dem Geld, das für die Bundeswehr gedacht sei. Als die Außenministerin dran war, holte sie zum Gegenangriff aus. „Es bricht mir das Herz“, setzte sie an, worauf Merz sich in ironischer Betroffenheit die Hand aufs Herz legte. Das erschien vielen höhnisch, zumal Baerbock dann ziemlich eindringlich erklärte, worum es ihr ging, nämlich zum Beispiel darum, sich klarzumachen, dass Vergewaltigungen im Krieg strategisch als Waffe eingesetzt werden.

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